Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.Mißgeburten von A. 1706. Den 23. Ayril. 1706. hat ein Zeitkuh/ dem Conrad Keller/ Richter zu Jn der Limmeren-Alp/ Glarner-Gebiets/ hat ein Geiß zu- Feuriger Drach. Am H. Ostertag 1707. sahe man zu Bischoffzell/ Sulgen etc. Bey Beschreibung des Fläscher-Bads in Pündten. Wann irgend wo ein Mineralisches Bad/ in unseren Helvetischen Lan- p. 4.
Mißgeburten von A. 1706. Den 23. Ayril. 1706. hat ein Zeitkuh/ dem Conrad Keller/ Richter zu Jn der Limmeren-Alp/ Glarner-Gebiets/ hat ein Geiß zu- Feuriger Drach. Am H. Oſtertag 1707. ſahe man zu Biſchoffzell/ Sulgen ꝛc. Bey Beſchreibung des Flaͤſcher-Bads in Pündten. Wann irgend wo ein Mineraliſches Bad/ in unſeren Helvetiſchen Lan- p. 4.
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Mißgeburten von A. 1706.
Den 23. Ayril. 1706. hat ein Zeitkuh/ dem Conrad Keller/ Richter zu
Ober-Embrach gehoͤrig/ ein Kaͤlblein getragen mit 2. Koͤpfen: das uͤbri-
ge war ein Leib.
Jn der Limmeren-Alp/ Glarner-Gebiets/ hat ein Geiß zu-
gleich ein Schaff/ und Geiß geworffen.
Feuriger Drach.
Am H. Oſtertag 1707. ſahe man zu Biſchoffzell/ Sulgen ꝛc. Bey
der Abenddaͤm̃erung einen fliegen den Dracken in der Luft/ ſo ſich anfaͤnglich
wie ein lange Stangen/ darauf wie eine gekruͤmte Schlang gezeiget/ entlich
in 2. Theil getheilet/ und nach einer Viertheilſtung lang feurig ſcheinend ver-
ſchwunden/ da es geſchienen/ als ob darvon Feuer auf die Erden gefallen.
Beſchreibung des Flaͤſcher-Bads
in Pündten.
Wann irgend wo ein Mineraliſches Bad/ in unſeren Helvetiſchen Lan-
den/ Nutzens/ und Luſts halben ſoll beſucht werden/ ſo iſt es das Flaͤſcher Bad.
Deme uͤber vil andere Baͤder aus den Vorzug gibt eine kommliche/ geſunde/
und angenehme Situation. Es liget daſſelbe nicht in einer wilden/ tieffen/ feuch-
ten Kruft/ noch auf einem hochen/ ſchwerlich zu erſteigenden Berg/ noch in ei-
nem unbewohnten rauchen Thal/ dahin man uͤberhoche/ gefaͤhrliche Berge
muß reiſen/ ſonder in einem ſchoͤnen fruchtbaren/ an dreyen ſeithen gegen dem
Sarganſer- und Schweizerland/ gegen dem Rheintahl und Teutſchland/
und gegen dem Puͤndtnerland/ offnen Gelaͤnde/ eine Vierthelſtund von dem
Doͤrfflein Flaͤſch/ Faliſca, Faliſcum, Flaſconis, Flaſcis, welches vermuhtlich
ſeinen Urnahmen herholet von den Faliſcis, welche von Strabone, und Plinio
geſezet worden in Hetruria zwiſchen dem Berg Cimino, und dem Tyber fluß/
um die Stadt Faliſca, ſo jezt Civita Caſtellata, urſprünglich aber herſtam̃en
von Argos in Griechenland. Diſe Faliſcer/ oder Flaͤſcher moͤgend wol mit den
Tuſcaneren/ ſo auch auß Hetruria kommen/ under dem Haubtmann Ræto uͤ-
ber das Gebirg gezogen/ und allhier bey Flaͤſch ſich nidergelaſſen haben/
gleich die Tuſcaner bey Tuſis im Domleſchg/ welcher Flecken auch da-
her ſeinen Nammen bekommen/ woruͤber in mehrerem zuleſen Guler. Ræt.
p. 4.
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