Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 41.) (Den 12. Octobr. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. AUß bisherigem erhellet sich zur Genüge/ wie so vilen beschwer- und be- Jch wende mich nun zu der zweyten Manier/ die Berghöhen abzumes- So bald die Naturforscher sich besicheret/ daß die bey dem Wetterglaß vor- fallende
N. 41.) (Den 12. Octobr. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. AUß bisherigem erhellet ſich zur Genuͤge/ wie ſo vilen beſchwer- und be- Jch wende mich nun zu der zweyten Manier/ die Berghoͤhen abzumeſ- So bald die Naturforſcher ſich beſicheret/ daß die bey dem Wetterglaß vor- fallende
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N. 41.)
(Den 12. Octobr. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
AUß bisherigem erhellet ſich zur Genuͤge/ wie ſo vilen beſchwer- und be-
truglichen Anſtoͤſſen unterworffen ſeye die Geometriſche Art der Ber-
gen Hoͤhen abzumeſſen/ und aber auch der Weg gebahnet zu ende-
rung/ und verbeſſerung/ der jenigen Fehleren/ welche von Zeit zu Zeit in
die Hiſtori der Bergen/ ja der Erden ſelbs/ und deren Abmeſſung einge-
ſchlichen.
Jch wende mich nun zu der zweyten Manier/ die Berghoͤhen abzumeſ-
ſen/ durch Mittel des ſo genanten Barometri, oder Wetterglaſes. Es iſt diſes
Jnſtrument eine der herꝛlichſten Erfindungen/ mit welchen die heutige Phy-
ſica Experimentalis pranget; ein zwar glaͤſernes zartes Roͤhrlein/ wormit
man aber/ gleich als mit einer ſtarken Petarde, die Porten der Schulweißheit
leicht einbrechen mag. Die erſte Erfindung diſes Wetterglaſes/ mit welchem
nun bald alle Audienz-Wohn- und Studier-Zimmer vornemmer/ und Ge-
lehrter/ Leuhten gezieret// fallet in das Jahr 1643. und wird zugeſchrieben
Evangeliſtæ Torricellio, beruͤhmten Mathematico des Groß Herzogs von
Florenz/ weßwegen er auch genennet wird Tubus Torricellianus, das Torri-
celliſche Glaß-Rohr. Es iſt zwaren diſes Philoſophiſche/ uns Chriſten
erlaubte/ Oraculum allein/ oder meiſtens/ befraget worden bey eroͤrterung
ſchwerer/ in der Naturwiſſenſchaft vorkommender Streitfragen/ oder auß
curioſer/ oft nutzlicher/ Wiſſensbegierd von enderung des Wetters. Nun-
mehr aber gibt es auch Antwort auf vorgelegte Fragen von reſpectiver Hoͤhe
der Bergen/ Thaͤleren/ Doͤrfferen/ Staͤtten/ Seen/ Fluͤſſen. Und pflege ich/
wie auß bisherigen meinen Bergreiſen zu erſehen/ diſen Goͤtzen aufzuſtellen
an allen Ohrten/ wo ich hinkomme/ und bin der verſicherten Hoffnung/ daß
mit der Zeit/ durch Mittel diſes Jnſtruments/ in Erfahrung werde gebracht
werden die ganze Unebenheit der auſſeren Erde/ ſo in Berg und Thal abge-
theilet/ oder eine von den hoͤchſten Alpſpitzen bis zu denen Meeren ſich ſenkende
abhaldige/ vilfaltig unter brochene/ Flaͤche/ vorſtellet: Es wird dann der Muͤ-
he wehrt ſeyn/ meinen geehrten Leſeren einen moͤglich vollſtaͤndigen Bericht
zu geben von diſer Meſſung-Art/ und dahero zuhoffendem vilfaltigen
Nutzen.
So bald die Naturforſcher ſich beſicheret/ daß die bey dem Wetterglaß vor-
fallende
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