Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 32.) (Den 10. Aug. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. ANn. 1471. hat Antoni Walker von der Oberkeit des Ohrts Er- ne
N. 32.) (Den 10. Aug. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. ANn. 1471. hat Antoni Walker von der Oberkeit des Ohrts Er- ne
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N. 32.)
(Den 10. Aug. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
ANn. 1471. hat Antoni Walker von der Oberkeit des Ohrts Er-
laubnuß/ und Freyheit erhalten/ der rechten warmen Quell in die Fel-
ſen hinein nach zuſetzen/ und mit anwendung zimlicher Unkoͤſten/ das
aus denen Felſen lebendig hervor quellende warme Waſſer durch Lerchene
Canaͤle in die Badkaͤſten abgeleitet/ und dabey eine kommliche Herberg auf-
gebauet/ zum vortheil der Bad-Gaͤſten; welches alles Peter Owlig von
Brig A. 1521. verbeſſeret/ erweiteret/ der Quell 6. Schritt in den Felſen
hinein nachgeſezet. Heut zu tag iſt diſes Bad uͤberall in Abgang/ und faſt oh-
ne Gebrauch. Wir fanden weder Wirth/ noch Gaͤſte/ noch Badkaͤſten/
auſſert zweyen in dem Felsloch ſtehenden Zuberen/ darinn ſich ein Bad-Gaſt
kan in der Finſtere ſezen/ und nach ſeinem gefallen aus dem Canal/ da die
Quell ſtehet/ Waſſer ſchoͤpfen/ ihme alſo ſelbs abwarten/ und/ gleich in de-
nen Wirthshaͤuſeren des Koͤnigreichs Spanien/ Speiß und Trank/ wann
er etwas genieſſen wil/ mitbringen. Hr. D. Mannhaft von Brig erzeh-
lete uns/ daß diſes Briger Bad vortrefflich dienſtlich ſeye denen Gleichſuͤch-
tigen/ bey welchen man ſonſt groſſes bedenken tragt/ ſie in Baͤder zuſezen/ ſo
auch denen/ ſo mit dem Kaltwehe behaftet/ und berichtete zugleich/ daß wuͤrk-
lich einiche Briger des Vorhabens ſeyen/ diſes Bad widerum in Aufneh-
men zubringen. Und gewißlich were es zuwuͤnſchen/ daß es ins Werck ge-
richtet wurde. Dann es koͤnten ſich diſes Heil-Bads mit groſſem Vor-
theil bedienen alle Ober-Walliſſer/ in ſonderheit die jenigen Anwohnere/
welche armuth halben die weitere Reiß ins Laͤuker Bad nicht wol koͤnnen
unternehmen/ oder denen eine ſolche Berg-Reiſe Zuſtands halben beſchwer-
lich iſt. Es gibt aber die Situation der Quell eine nicht geringe Hindernuß
zu außfuͤhrung diſes Vorhabens/ dann ſie gar zu tieff/ und in gleichem horl-
zont mit dem Rhodan Fluß/ deſſen Waſſer dann/ wann ſie/ ſonderlich zu
Sommerszeit groß angewachſen/ ſich mit dem Natuͤrlich warmen Waſſer
vermiſchen/ und gar das Lande uͤberſchwemmen koͤnnen/ wo ſie nicht mit groſ-
ſer Muͤhe abgehalten werden. Von denen Mineralien/ ſo in diſem Briger-
Waſſer enthalten/ hat die Oberherꝛſchaft der Schwefel/ den man mit der
Zungen ſchmeket/ mit der Naſen riechet/ der auch/ ſo er abgetroknet wird/ ei-
ne
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