Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

bekannten dreyßig-jährigen Krieges in Teutschland, welcher seinen Landen, insonderheit der Stadt und Herrschaft Wißbaden, wie unten ausführlich wird berichtet werden, gar vieles und langwiehriges Ungemach zugezogen hat. Er ist 1627 gestorben, und in das eingegangene geistliche Stift S. Arnobal bey Saarbrücken begraben worden.* Seine drey Söhne (nachdem der vierdte nachgelassene, Nahmens Otto, bald nach dem Vatter ohne Leibes-Erben gestorben) theileten die ihnen zugefallene Lande in drey Theile, und errichteten also auch drey besondere Stamm-Linien. Der erste, Wilhelm Ludwig, errichtete die Saarbrückische Linie, welche sich hernach wieder durch seine Söhne in die Ottweilerische, Saarbrückische und Usingische getheilet hat. Der zweyte, Johannes, errichtete die Idsteinische, und der dritte, Ernst Casimir, die Weilburgische Linie. Zu dem Idsteinischen Antheil gehörete auch Stadt und Herrschaft Wißbaden, mithin wurde also der gemeldte Graf Johannes der eigentliche Herr derselben, welcher so denn die Stadt Idstein zu seiner Residenz sich gewählet hat. Dieser Herr hat das Unglück gehabt, daß

* Zeit seiner Regierung, nemlich im Jahr 1616 ist in Wißbaden ein ausserordentlich früher Herbst gewesen. Denn man hat bereits den 10 Septemb. die Trauben daselbst abgelesen, und einen herrlichen Wein davon gemacht. St. f. 289.

bekannten dreyßig-jährigen Krieges in Teutschland, welcher seinen Landen, insonderheit der Stadt und Herrschaft Wißbaden, wie unten ausführlich wird berichtet werden, gar vieles und langwiehriges Ungemach zugezogen hat. Er ist 1627 gestorben, und in das eingegangene geistliche Stift S. Arnobal bey Saarbrücken begraben worden.* Seine drey Söhne (nachdem der vierdte nachgelassene, Nahmens Otto, bald nach dem Vatter ohne Leibes-Erben gestorben) theileten die ihnen zugefallene Lande in drey Theile, und errichteten also auch drey besondere Stamm-Linien. Der erste, Wilhelm Ludwig, errichtete die Saarbrückische Linie, welche sich hernach wieder durch seine Söhne in die Ottweilerische, Saarbrückische und Usingische getheilet hat. Der zweyte, Johannes, errichtete die Idsteinische, und der dritte, Ernst Casimir, die Weilburgische Linie. Zu dem Idsteinischen Antheil gehörete auch Stadt und Herrschaft Wißbaden, mithin wurde also der gemeldte Graf Johannes der eigentliche Herr derselben, welcher so denn die Stadt Idstein zu seiner Residenz sich gewählet hat. Dieser Herr hat das Unglück gehabt, daß

* Zeit seiner Regierung, nemlich im Jahr 1616 ist in Wißbaden ein ausserordentlich früher Herbst gewesen. Denn man hat bereits den 10 Septemb. die Trauben daselbst abgelesen, und einen herrlichen Wein davon gemacht. St. f. 289.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0229" n="193"/>
bekannten dreyßig-jährigen Krieges in Teutschland, welcher seinen Landen, insonderheit der Stadt und Herrschaft Wißbaden, wie unten ausführlich wird berichtet werden, gar vieles und langwiehriges Ungemach zugezogen hat. Er ist 1627 gestorben, und in das eingegangene geistliche Stift S. Arnobal bey Saarbrücken begraben worden.<note place="foot" n="*">Zeit seiner Regierung, nemlich im Jahr 1616 ist in Wißbaden ein ausserordentlich früher Herbst gewesen. Denn man hat bereits den 10 Septemb. die Trauben daselbst abgelesen, und einen herrlichen Wein davon gemacht. St. <hi rendition="#aq">f.</hi> 289.</note> Seine drey Söhne (nachdem der vierdte nachgelassene, Nahmens Otto, bald nach dem Vatter ohne Leibes-Erben gestorben) theileten die ihnen zugefallene Lande in drey Theile, und errichteten also auch drey besondere Stamm-Linien. Der erste, Wilhelm Ludwig, errichtete die Saarbrückische Linie, welche sich hernach wieder durch seine Söhne in die Ottweilerische, Saarbrückische und Usingische getheilet hat. Der zweyte, Johannes, errichtete die Idsteinische, und der dritte, Ernst Casimir, die Weilburgische Linie. Zu dem Idsteinischen Antheil gehörete auch Stadt und Herrschaft Wißbaden, mithin wurde also der gemeldte Graf Johannes der eigentliche Herr derselben, welcher so denn die Stadt Idstein zu seiner Residenz sich gewählet hat. Dieser Herr hat das Unglück gehabt, daß
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0229] bekannten dreyßig-jährigen Krieges in Teutschland, welcher seinen Landen, insonderheit der Stadt und Herrschaft Wißbaden, wie unten ausführlich wird berichtet werden, gar vieles und langwiehriges Ungemach zugezogen hat. Er ist 1627 gestorben, und in das eingegangene geistliche Stift S. Arnobal bey Saarbrücken begraben worden. * Seine drey Söhne (nachdem der vierdte nachgelassene, Nahmens Otto, bald nach dem Vatter ohne Leibes-Erben gestorben) theileten die ihnen zugefallene Lande in drey Theile, und errichteten also auch drey besondere Stamm-Linien. Der erste, Wilhelm Ludwig, errichtete die Saarbrückische Linie, welche sich hernach wieder durch seine Söhne in die Ottweilerische, Saarbrückische und Usingische getheilet hat. Der zweyte, Johannes, errichtete die Idsteinische, und der dritte, Ernst Casimir, die Weilburgische Linie. Zu dem Idsteinischen Antheil gehörete auch Stadt und Herrschaft Wißbaden, mithin wurde also der gemeldte Graf Johannes der eigentliche Herr derselben, welcher so denn die Stadt Idstein zu seiner Residenz sich gewählet hat. Dieser Herr hat das Unglück gehabt, daß * Zeit seiner Regierung, nemlich im Jahr 1616 ist in Wißbaden ein ausserordentlich früher Herbst gewesen. Denn man hat bereits den 10 Septemb. die Trauben daselbst abgelesen, und einen herrlichen Wein davon gemacht. St. f. 289.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/229
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/229>, abgerufen am 26.04.2024.