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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der XXII Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:LEG. XXII. versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. p. 113, des Schneiders Erbachische Hist. p. 273, 306, des Joannis Maintzische Geschicht-Sch. T. III. N. 16. 19. 21, des Kuchenbeckers An. Hass. Coll. II. p. 234, der Antiquarius des Mayn-Stroms p. 385. etc. können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders

doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der XXII Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:LEG. XXII. versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. p. 113, des Schneiders Erbachische Hist. p. 273, 306, des Joannis Maintzische Geschicht–Sch. T. III. N. 16. 19. 21, des Kuchenbeckers An. Hass. Coll. II. p. 234, der Antiquarius des Mayn-Stroms p. 385. etc. können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders

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[112/0148] doch aus der genauen Betrachtung dieser Steinen bald so viel abmercken: 1, daß die Römische Soldaten von der XXII Legion (welches gemeiniglich eine Anzahl von 6666. Mann war) diese Steine ehemals müssen verfertiget haben. Wie denn aus den alten Römischen Geschicht-Schreibern sattsam bekannt ist, daß die Römische Soldaten vormals zu dieser und andern dergleichen Hand-Arbeiten in ihren Lägern und Besatzungen beständig sind angehalten worden. 2, daß also diese zwey und zwantzigste Legion damals in der Stadt und Gegend Wißbaden in Besatzung müsse gelegen haben. Wie denn merckwürdig ist, daß auch in andern, nicht gar weit von Wißbaden entfernten, Gegenden und Orten, sonderlich in der Stadt Maintz, eben solche, mit der Aufschrift:LEG. XXII. versehene, Steine mehrmals sind gefunden worden, wie davon des Winckelmanns Hess. Chr. p. 113, des Schneiders Erbachische Hist. p. 273, 306, des Joannis Maintzische Geschicht–Sch. T. III. N. 16. 19. 21, des Kuchenbeckers An. Hass. Coll. II. p. 234, der Antiquarius des Mayn-Stroms p. 385. etc. können nachgesehen werden. Und ist also solches alles eine offenbare Anzeige, daß diese Legion damals die Gegenden um Wißbaden herum besetzt gehalten habe. 3, daß der, auf diesen Steinen sich befindende, Unterschied der Bey-Wörter vermuthlich von nichts anders

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/148>, abgerufen am 26.04.2024.