er nicht von Gott weicht und sich von dem Bösen nicht umstricken lässt. Vor dem Grabe kann dem
Meister nicht grauen, denn er hat gethan, was er gesollt, er schwieg, duldete und starb; das heilige
Wort, er hat es mit sich fortgenommen und nur in dem Grabe und jenseits desselben vermag es wieder
gefunden zu werden. Der göttliche Geist, das Wort Gottes überdauert das Grab und lebt unsterblich
fort. Die letzte und höchste Lehre der Maurerei, das verlorne und wiederzufindende Wort des Meisters
ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an die Auferstehung aus dem Grabe, an das ewige Leben. Das
Meisterwort, welches aus dem Grabe sich erheben und wieder gefunden werden wird, ist die
unsterbliche Seele, der Geist, das Licht. Endlich nun ist uns die symbolische Maurerei die Lehre von
der Unsterblichkeit der Seele, von dem ewigen Lichte. Dieses ewige Licht suchen die Maurer aller
drei Grade und hoffen zu Gott, dass die im rühmlichen Tode ihnen vorausgegangenen BBr. es gefunden
haben.
Br. Salis möge diese Betrachtungen mit seinem herrlichen Gedichte "das Grab" schliessen:
Das Grab ist tief und stille Und schauderhaft sein Rand. Es deckt mit schwarzer Hülle Ein unbekanntes Land.
Das Lied der Nachtigallen Tönt nicht in seinem Schooss. Der Freundschaft Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos.
Verlassne Bräute ringen > Umsonst die Hände wund; Der Waise klagen dringen Nicht in der Tiefe Grund.
Doch sonst an keinem Orte Wohnt die ersehnte Ruh; Nur durch die dunkle Pforte Geht man der Heimath zu.
Das arme Herz, hienieden Von manchem Sturm bewegt, Erlangt den wahren Frieden Nur wo es nicht mehr schlägt.
er nicht von Gott weicht und sich von dem Bösen nicht umstricken lässt. Vor dem Grabe kann dem
Meister nicht grauen, denn er hat gethan, was er gesollt, er schwieg, duldete und starb; das heilige
Wort, er hat es mit sich fortgenommen und nur in dem Grabe und jenseits desselben vermag es wieder
gefunden zu werden. Der göttliche Geist, das Wort Gottes überdauert das Grab und lebt unsterblich
fort. Die letzte und höchste Lehre der Maurerei, das verlorne und wiederzufindende Wort des Meisters
ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an die Auferstehung aus dem Grabe, an das ewige Leben. Das
Meisterwort, welches aus dem Grabe sich erheben und wieder gefunden werden wird, ist die
unsterbliche Seele, der Geist, das Licht. Endlich nun ist uns die symbolische Maurerei die Lehre von
der Unsterblichkeit der Seele, von dem ewigen Lichte. Dieses ewige Licht suchen die Maurer aller
drei Grade und hoffen zu Gott, dass die im rühmlichen Tode ihnen vorausgegangenen BBr. es gefunden
haben.
Br. Salis möge diese Betrachtungen mit seinem herrlichen Gedichte „das Grab“ schliessen:
Das Grab ist tief und stille Und schauderhaft sein Rand. Es deckt mit schwarzer Hülle Ein unbekanntes Land.
Das Lied der Nachtigallen Tönt nicht in seinem Schooss. Der Freundschaft Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos.
Verlassne Bräute ringen > Umsonst die Hände wund; Der Waise klagen dringen Nicht in der Tiefe Grund.
Doch sonst an keinem Orte Wohnt die ersehnte Ruh; Nur durch die dunkle Pforte Geht man der Heimath zu.
Das arme Herz, hienieden Von manchem Sturm bewegt, Erlangt den wahren Frieden Nur wo es nicht mehr schlägt.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0346"n="330"/>
er nicht von Gott weicht und sich von dem Bösen nicht umstricken lässt. Vor dem Grabe kann dem
Meister nicht grauen, denn er hat gethan, was er gesollt, er schwieg, duldete und starb; das heilige
Wort, er hat es mit sich fortgenommen und nur in dem Grabe und jenseits desselben vermag es wieder
gefunden zu werden. Der göttliche Geist, das Wort Gottes überdauert das Grab und lebt unsterblich
fort. Die letzte und höchste Lehre der Maurerei, das verlorne und wiederzufindende Wort des Meisters
ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an die Auferstehung aus dem Grabe, an das ewige Leben. Das
Meisterwort, welches aus dem Grabe sich erheben und wieder gefunden werden wird, ist die
unsterbliche Seele, der Geist, das Licht. Endlich nun ist uns die symbolische Maurerei die Lehre von
der Unsterblichkeit der Seele, von dem ewigen Lichte. Dieses ewige Licht suchen die Maurer aller
drei Grade und hoffen zu Gott, dass die im rühmlichen Tode ihnen vorausgegangenen BBr. es gefunden
haben.</p><p> Br. Salis möge diese Betrachtungen mit seinem herrlichen Gedichte „das Grab“ schliessen:</p><divtype="poem"><lg><l>Das Grab ist tief und stille</l><lb/><l> Und schauderhaft sein Rand.</l><lb/><l> Es deckt mit schwarzer Hülle</l><lb/><l> Ein unbekanntes Land.</l></lg><lg><l>Das Lied der Nachtigallen</l><lb/><l> Tönt nicht in seinem Schooss.</l><lb/><l> Der Freundschaft Rosen fallen</l><lb/><l> Nur auf des Hügels Moos.</l></lg><lg><l>Verlassne Bräute ringen</l><lb/><l>> Umsonst die Hände wund;</l><lb/><l> Der Waise klagen dringen</l><lb/><l> Nicht in der Tiefe Grund.</l></lg><lg><l>Doch sonst an keinem Orte</l><lb/><l> Wohnt die ersehnte Ruh;</l><lb/><l> Nur durch die dunkle Pforte</l><lb/><l> Geht man der Heimath zu.</l></lg><lg><l>Das arme Herz, hienieden</l><lb/><l> Von manchem Sturm bewegt,</l><lb/><l> Erlangt den wahren Frieden</l><lb/><l> Nur wo es nicht mehr schlägt.</l></lg></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div><divn="1"></div></body></text></TEI>
[330/0346]
er nicht von Gott weicht und sich von dem Bösen nicht umstricken lässt. Vor dem Grabe kann dem Meister nicht grauen, denn er hat gethan, was er gesollt, er schwieg, duldete und starb; das heilige Wort, er hat es mit sich fortgenommen und nur in dem Grabe und jenseits desselben vermag es wieder gefunden zu werden. Der göttliche Geist, das Wort Gottes überdauert das Grab und lebt unsterblich fort. Die letzte und höchste Lehre der Maurerei, das verlorne und wiederzufindende Wort des Meisters ist der Glaube an die Unsterblichkeit, an die Auferstehung aus dem Grabe, an das ewige Leben. Das Meisterwort, welches aus dem Grabe sich erheben und wieder gefunden werden wird, ist die unsterbliche Seele, der Geist, das Licht. Endlich nun ist uns die symbolische Maurerei die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, von dem ewigen Lichte. Dieses ewige Licht suchen die Maurer aller drei Grade und hoffen zu Gott, dass die im rühmlichen Tode ihnen vorausgegangenen BBr. es gefunden haben.
Br. Salis möge diese Betrachtungen mit seinem herrlichen Gedichte „das Grab“ schliessen:
Das Grab ist tief und stille
Und schauderhaft sein Rand.
Es deckt mit schwarzer Hülle
Ein unbekanntes Land.
Das Lied der Nachtigallen
Tönt nicht in seinem Schooss.
Der Freundschaft Rosen fallen
Nur auf des Hügels Moos.
Verlassne Bräute ringen
> Umsonst die Hände wund;
Der Waise klagen dringen
Nicht in der Tiefe Grund.
Doch sonst an keinem Orte
Wohnt die ersehnte Ruh;
Nur durch die dunkle Pforte
Geht man der Heimath zu.
Das arme Herz, hienieden
Von manchem Sturm bewegt,
Erlangt den wahren Frieden
Nur wo es nicht mehr schlägt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/346>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.