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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.

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Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung.
Restitution um so natürlicher, als diese stets durch bloße
cognitio vor dem Prätor abgemacht wurde, die wir gewiß
als ein sehr schleuniges Verfahren denken dürfen.

Für unsren heutigen Prozeß aber würde die Beobach-
tung dieser Vorschrift ganz unpassend seyn, und so ist denn
auch die Praxis von jeher darüber einverstanden gewesen,
dieselbe unbeachtet zu lassen (f). Die Unterbrechung der
Verjährung erfolgt demnach durch die Insinuation des Re-
stitutionsgesuchs, und die Verjährung der Restitution ist in
in diesem Punkte mit der Klagverjährung ganz auf gleiche
Linie getreten.

3. Ablauf der Verjährung.

Dieser war ursprünglich auf Ein Jahr bestimmt, und
zwar auf einen annus utilis, sowohl für die Minderjährigen,
als für die Volljährigen (g). Bei den Minderjährigen heißt
diese Zeit legitimum tempus (h), ohne Zweifel, weil sie aus
der Lex Plätoria auf die Restitution übertragen war (i).

Constantin gab für diese Verjährungszeit mannich-
faltige und verwickelte Vorschriften (k). Justinian aber
führte wieder Alles auf eine einfache, leicht anwendbare
Regel zurück, indem er anstatt des alten annus utilis Vier

(f) Burchardi S. 507.
Göschen Vorlesungen S. 543.
(g) L. 19 de min. (4. 4), L. 7
pr. C. de temp.
(2. 53) (für Minder-
jährtge). -- L. 1 § 1, L. 28 § 3.
4 ex quib. caus.
(4. 6) (für
Volljährige).
(h) L. 19 de min. (4. 4), L. 6
pr. C. de temp.
(2. 53.).
(i) Zeitschrift für geschichtliche
Rechtswissenschaft B. 10 S. 253. --
Unrichtig bezieht Burchardi
S. 499 diesen Ausdruck auf das
prätorische Edict.
(k) Burchardi S. 500. 501.

Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
Reſtitution um ſo natürlicher, als dieſe ſtets durch bloße
cognitio vor dem Prätor abgemacht wurde, die wir gewiß
als ein ſehr ſchleuniges Verfahren denken dürfen.

Für unſren heutigen Prozeß aber würde die Beobach-
tung dieſer Vorſchrift ganz unpaſſend ſeyn, und ſo iſt denn
auch die Praxis von jeher darüber einverſtanden geweſen,
dieſelbe unbeachtet zu laſſen (f). Die Unterbrechung der
Verjährung erfolgt demnach durch die Inſinuation des Re-
ſtitutionsgeſuchs, und die Verjährung der Reſtitution iſt in
in dieſem Punkte mit der Klagverjährung ganz auf gleiche
Linie getreten.

3. Ablauf der Verjährung.

Dieſer war urſprünglich auf Ein Jahr beſtimmt, und
zwar auf einen annus utilis, ſowohl für die Minderjährigen,
als für die Volljährigen (g). Bei den Minderjährigen heißt
dieſe Zeit legitimum tempus (h), ohne Zweifel, weil ſie aus
der Lex Plätoria auf die Reſtitution übertragen war (i).

Conſtantin gab für dieſe Verjährungszeit mannich-
faltige und verwickelte Vorſchriften (k). Juſtinian aber
führte wieder Alles auf eine einfache, leicht anwendbare
Regel zurück, indem er anſtatt des alten annus utilis Vier

(f) Burchardi S. 507.
Göſchen Vorleſungen S. 543.
(g) L. 19 de min. (4. 4), L. 7
pr. C. de temp.
(2. 53) (für Minder-
jährtge). — L. 1 § 1, L. 28 § 3.
4 ex quib. caus.
(4. 6) (für
Volljährige).
(h) L. 19 de min. (4. 4), L. 6
pr. C. de temp.
(2. 53.).
(i) Zeitſchrift für geſchichtliche
Rechtswiſſenſchaft B. 10 S. 253. —
Unrichtig bezieht Burchardi
S. 499 dieſen Ausdruck auf das
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[254/0276] Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. Reſtitution um ſo natürlicher, als dieſe ſtets durch bloße cognitio vor dem Prätor abgemacht wurde, die wir gewiß als ein ſehr ſchleuniges Verfahren denken dürfen. Für unſren heutigen Prozeß aber würde die Beobach- tung dieſer Vorſchrift ganz unpaſſend ſeyn, und ſo iſt denn auch die Praxis von jeher darüber einverſtanden geweſen, dieſelbe unbeachtet zu laſſen (f). Die Unterbrechung der Verjährung erfolgt demnach durch die Inſinuation des Re- ſtitutionsgeſuchs, und die Verjährung der Reſtitution iſt in in dieſem Punkte mit der Klagverjährung ganz auf gleiche Linie getreten. 3. Ablauf der Verjährung. Dieſer war urſprünglich auf Ein Jahr beſtimmt, und zwar auf einen annus utilis, ſowohl für die Minderjährigen, als für die Volljährigen (g). Bei den Minderjährigen heißt dieſe Zeit legitimum tempus (h), ohne Zweifel, weil ſie aus der Lex Plätoria auf die Reſtitution übertragen war (i). Conſtantin gab für dieſe Verjährungszeit mannich- faltige und verwickelte Vorſchriften (k). Juſtinian aber führte wieder Alles auf eine einfache, leicht anwendbare Regel zurück, indem er anſtatt des alten annus utilis Vier (f) Burchardi S. 507. Göſchen Vorleſungen S. 543. (g) L. 19 de min. (4. 4), L. 7 pr. C. de temp. (2. 53) (für Minder- jährtge). — L. 1 § 1, L. 28 § 3. 4 ex quib. caus. (4. 6) (für Volljährige). (h) L. 19 de min. (4. 4), L. 6 pr. C. de temp. (2. 53.). (i) Zeitſchrift für geſchichtliche Rechtswiſſenſchaft B. 10 S. 253. — Unrichtig bezieht Burchardi S. 499 dieſen Ausdruck auf das prätoriſche Edict. (k) Burchardi S. 500. 501.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system07_1848/276>, abgerufen am 22.12.2024.