Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.Causa adjecta s. expressa. anstatt daß der spätere Erwerb ohne Wissen und Zuthundes Klägers eingetreten seyn kann, also durch jenen Aus- druck sehr unpassend, in jedem Fall sehr undeutlich, be- zeichnet seyn würde. Ferner würden alsdann die §§ 4 und 5 eine ganz müßige, XIV. Die zweite, von Paulus herrührende, Stelle lautet so: L. 14 § 2 de exc. rei jud. (44. 2): Actiones in personam ab actionibus in rem hoc differunt, quod, cum eadem res ab eodem mihi debea- tur, singulas obligationes singulae causae sequuntur, nec ulla earum alterius petitione vitiatur: at cum in rem ago, non expressa causa, ex qua rem meam esse dico, omnes causae una petitione apprehenduntur. Neque enim amplius, quam semel, res mea esse potest: saepius autem deberi potest. Diese Stelle ist so zu erklären. Die Abweisung einer usurp. (41. 3) "Usucapio est adjectio dominii per continua- tionem possessionis"; denn der fortgesetzte Besitz besteht ja eben in einer steten Thätigkeit des Be- sitzers. VI. 34
Causa adjecta s. expressa. anſtatt daß der ſpätere Erwerb ohne Wiſſen und Zuthundes Klägers eingetreten ſeyn kann, alſo durch jenen Aus- druck ſehr unpaſſend, in jedem Fall ſehr undeutlich, be- zeichnet ſeyn würde. Ferner würden alsdann die §§ 4 und 5 eine ganz müßige, XIV. Die zweite, von Paulus herrührende, Stelle lautet ſo: L. 14 § 2 de exc. rei jud. (44. 2): Actiones in personam ab actionibus in rem hoc differunt, quod, cum eadem res ab eodem mihi debea- tur, singulas obligationes singulae causae sequuntur, nec ulla earum alterius petitione vitiatur: at cum in rem ago, non expressa causa, ex qua rem meam esse dico, omnes causae una petitione apprehenduntur. Neque enim amplius, quam semel, res mea esse potest: saepius autem deberi potest. Dieſe Stelle iſt ſo zu erklären. Die Abweiſung einer usurp. (41. 3) „Usucapio est adjectio dominii per continua- tionem possessionis“; denn der fortgeſetzte Beſitz beſteht ja eben in einer ſteten Thätigkeit des Be- ſitzers. VI. 34
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Causa adjecta s. expressa.
anſtatt daß der ſpätere Erwerb ohne Wiſſen und Zuthun
des Klägers eingetreten ſeyn kann, alſo durch jenen Aus-
druck ſehr unpaſſend, in jedem Fall ſehr undeutlich, be-
zeichnet ſeyn würde.
Ferner würden alsdann die §§ 4 und 5 eine ganz müßige,
zweckloſe Wiederholung des § 2 enthalten, anſtatt daß nach
der gewöhnlichen, auch von mir angenommenen, Erklärung die
eine Ausnahme in dem § 2, die andere in dem § 4 ent-
halten iſt, und der § 5 nur nochmals an die mutata opinio
erinnert, um den Gegenſatz derſelben gegen das adquisitum
postea dominium recht ſcharf hervor zu heben.
XIV.
Die zweite, von Paulus herrührende, Stelle lautet ſo:
L. 14 § 2 de exc. rei jud. (44. 2):
Actiones in personam ab actionibus in rem hoc
differunt, quod, cum eadem res ab eodem mihi debea-
tur, singulas obligationes singulae causae sequuntur,
nec ulla earum alterius petitione vitiatur: at cum in
rem ago, non expressa causa, ex qua rem meam
esse dico, omnes causae una petitione apprehenduntur.
Neque enim amplius, quam semel, res mea esse potest:
saepius autem deberi potest.
Dieſe Stelle iſt ſo zu erklären. Die Abweiſung einer
(s)
(s) usurp. (41. 3) „Usucapio est
adjectio dominii per continua-
tionem possessionis“; denn der
fortgeſetzte Beſitz beſteht ja eben
in einer ſteten Thätigkeit des Be-
ſitzers.
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