Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.§ 190. Zeit. 4. Utile tempus. (Fortsetzung.) sie im Fall eines solchen Verlustes nur den Regreß gegenihre nachlässige Beamte haben. Für Einen Fall, nämlich für die longi temporis praescriptio, ist dieses sogar aus- drücklich anerkannt (l). II. Bonorum possessio. Bey dem Unmündigen ist es als Regel anerkannt, daß Der Minderjährige kann gegen die versäumte Frist Anders ist es mit dem Wahnsinnigen; zu dessen Nach- Über den Verschwender findet sich keine abweichende (l) Paulus V. 2 § 4, L 1 in f. C. de praescr. longi temp. (7. 33.). (m) L. 7 § 2 de B. P. (37. 1.). "Dies, quibus tutor aut pater scit, cedere placet." Noch zu Papinians Zeit war dieser Satz nicht für alle Fälle anerkannt. L. 1 de B. P. fur. (37. 3.). Späterhin sind Ausnahmen da- von gemacht worden, doch nicht von Bedeutung; für die meisten Fälle ist er unverändert geblie- ben. L. 18 C. de j. delib. (6. 30.). (n) L. 2 C. si ut omissam (2. 40.). (o) L. 1 de B. P. fur. (37.
3.), L. 1 § 5 de succ. ed. (38. 9.). § 190. Zeit. 4. Utile tempus. (Fortſetzung.) ſie im Fall eines ſolchen Verluſtes nur den Regreß gegenihre nachläſſige Beamte haben. Für Einen Fall, nämlich für die longi temporis praescriptio, iſt dieſes ſogar aus- drücklich anerkannt (l). II. Bonorum possessio. Bey dem Unmündigen iſt es als Regel anerkannt, daß Der Minderjährige kann gegen die verſäumte Friſt Anders iſt es mit dem Wahnſinnigen; zu deſſen Nach- Über den Verſchwender findet ſich keine abweichende (l) Paulus V. 2 § 4, L 1 in f. C. de praescr. longi temp. (7. 33.). (m) L. 7 § 2 de B. P. (37. 1.). „Dies, quibus tutor aut pater scit, cedere placet.” Noch zu Papinians Zeit war dieſer Satz nicht für alle Fälle anerkannt. L. 1 de B. P. fur. (37. 3.). Späterhin ſind Ausnahmen da- von gemacht worden, doch nicht von Bedeutung; für die meiſten Fälle iſt er unverändert geblie- ben. L. 18 C. de j. delib. (6. 30.). (n) L. 2 C. si ut omissam (2. 40.). (o) L. 1 de B. P. fur. (37.
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§ 190. Zeit. 4. Utile tempus. (Fortſetzung.)
ſie im Fall eines ſolchen Verluſtes nur den Regreß gegen
ihre nachläſſige Beamte haben. Für Einen Fall, nämlich
für die longi temporis praescriptio, iſt dieſes ſogar aus-
drücklich anerkannt (l).
II. Bonorum possessio.
Bey dem Unmündigen iſt es als Regel anerkannt, daß
die Friſt, ungeachtet der Unmündigkeit, in ihrem Lauf nicht
gehemmt iſt (m), ſo daß nur der Regreß gegen den nach-
läſſigen Vormund, oder die Reſtitution, zum regelmäßigen
Schutz dienen kann.
Der Minderjährige kann gegen die verſäumte Friſt
reſtituirt werden (n), woraus alſo folgt, daß an ſich zu
ſeinem Nachtheil die Friſt läuft. Ohnehin iſt es undenk-
bar, daß er in dieſer Hinſicht mehr als der Unmündige
begünſtigt ſeyn ſollte.
Anders iſt es mit dem Wahnſinnigen; zu deſſen Nach-
theil ſoll die Friſt gar nicht laufen, weshalb dem Nachfol-
ger die B. P. nur gegen Caution geſtattet wird (o).
Über den Verſchwender findet ſich keine abweichende
Beſtimmung; ohne Zweifel läuft alſo die Friſt, und er
hat blos den Regreß gegen ſeinen Curator.
(l) Paulus V. 2 § 4, L 1 in
f. C. de praescr. longi temp.
(7. 33.).
(m) L. 7 § 2 de B. P. (37. 1.).
„Dies, quibus tutor aut pater
scit, cedere placet.” Noch zu
Papinians Zeit war dieſer Satz
nicht für alle Fälle anerkannt.
L. 1 de B. P. fur. (37. 3.).
Späterhin ſind Ausnahmen da-
von gemacht worden, doch nicht
von Bedeutung; für die meiſten
Fälle iſt er unverändert geblie-
ben. L. 18 C. de j. delib. (6. 30.).
(n) L. 2 C. si ut omissam
(2. 40.).
(o) L. 1 de B. P. fur. (37.
3.), L. 1 § 5 de succ. ed. (38. 9.).
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