Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840.§. 127. Zeitbestimmung. (Fortsetzung.) von dem Sklaven selbst genossen wird, anstatt daß Geldoder Geldeswerth auch den Erben zu gut kommt, und daher unter jenen Zeitbestimmungen allerdings gültig gegeben wer- den kann. Endlich ist hierauf zu beziehen das alte Verbot, Stipulationen zu schließen auf die Zeit post mortem des Gläubigers oder Schuldners (m), desgleichen Legate zu geben post mortem des Erben (n), welche Einschränkungen Justinian aufgehoben hat (o). Eine unsittliche Zeitbestimmung kann nicht vorkommen, §. 127. III. Willenserklärungen. -- Zeitbestimmung. (Fortsetzung.) Es bleibt nun noch übrig, von dem Endtermin (ad (m) Gajus III. § 100. -- Die Stipulation cum moriar, oder cum morieris scheint immer gül- tig gewesen zu seyn. § 15 J. de inut. stip. (3. 19.), Fr. Vat. § 98, L. 20 L. 76 de j. dot. (23. 3.), L. 67 § 6 de leg. 2, L. 32 pr. ad. L. Falc. (35. 2.), L. 45 § 1. 3 L. 121 § 2 de V. O. (45. 1.), L. 4 C. de contr. et comm. stip. (8. 38.). Der einzige Widerspruch, Gajus III. § 100, dürfte wohl auf einer fal- schen Leseart beruhen. Huschke Studien I. 279. (n) Post mortem verboten, cum heres morietur erlaubt. Gajus II. § 232, Ulpian. XXIV. § 16. Bei Fideicommissen auch post mortem erlaubt. Gajus II, § 277, Ulpian. XXV. §. 8. (o) § 13 J. de inut. stip. (3.
19.), L. 11 C. de contr. et comm. stip. (8. 38.). -- § 35 J. de le- gatis (2. 20.), L. 11. C. cit. §. 127. Zeitbeſtimmung. (Fortſetzung.) von dem Sklaven ſelbſt genoſſen wird, anſtatt daß Geldoder Geldeswerth auch den Erben zu gut kommt, und daher unter jenen Zeitbeſtimmungen allerdings gültig gegeben wer- den kann. Endlich iſt hierauf zu beziehen das alte Verbot, Stipulationen zu ſchließen auf die Zeit post mortem des Gläubigers oder Schuldners (m), desgleichen Legate zu geben post mortem des Erben (n), welche Einſchränkungen Juſtinian aufgehoben hat (o). Eine unſittliche Zeitbeſtimmung kann nicht vorkommen, §. 127. III. Willenserklärungen. — Zeitbeſtimmung. (Fortſetzung.) Es bleibt nun noch übrig, von dem Endtermin (ad (m) Gajus III. § 100. — Die Stipulation cum moriar, oder cum morieris ſcheint immer gül- tig geweſen zu ſeyn. § 15 J. de inut. stip. (3. 19.), Fr. Vat. § 98, L. 20 L. 76 de j. dot. (23. 3.), L. 67 § 6 de leg. 2, L. 32 pr. ad. L. Falc. (35. 2.), L. 45 § 1. 3 L. 121 § 2 de V. O. (45. 1.), L. 4 C. de contr. et comm. stip. (8. 38.). Der einzige Widerſpruch, Gajus III. § 100, dürfte wohl auf einer fal- ſchen Leſeart beruhen. Huſchke Studien I. 279. (n) Post mortem verboten, cum heres morietur erlaubt. Gajus II. § 232, Ulpian. XXIV. § 16. Bei Fideicommiſſen auch post mortem erlaubt. Gajus II, § 277, Ulpian. XXV. §. 8. (o) § 13 J. de inut. stip. (3.
19.), L. 11 C. de contr. et comm. stip. (8. 38.). — § 35 J. de le- gatis (2. 20.), L. 11. C. cit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0229" n="217"/><fw place="top" type="header">§. 127. Zeitbeſtimmung. (Fortſetzung.)</fw><lb/> von dem Sklaven ſelbſt genoſſen wird, anſtatt daß Geld<lb/> oder Geldeswerth auch den Erben zu gut kommt, und daher<lb/> unter jenen Zeitbeſtimmungen allerdings gültig gegeben wer-<lb/> den kann. Endlich iſt hierauf zu beziehen das alte Verbot,<lb/> Stipulationen zu ſchließen auf die Zeit <hi rendition="#aq">post mortem</hi> des<lb/> Gläubigers oder Schuldners <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gajus</hi> III.</hi> § 100. — Die<lb/> Stipulation <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cum</hi> moriar,</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cum</hi> morieris</hi> ſcheint immer gül-<lb/> tig geweſen zu ſeyn. § 15 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J. de<lb/> inut. stip.</hi> (3. 19.), <hi rendition="#k">Fr. Vat.</hi><lb/> § 98, <hi rendition="#i">L.</hi> 20 <hi rendition="#i">L.</hi> 76 <hi rendition="#i">de j. dot.</hi><lb/> (23. 3.), <hi rendition="#i">L.</hi> 67 § 6 <hi rendition="#i">de leg.</hi> 2,<lb/><hi rendition="#i">L.</hi> 32 <hi rendition="#i">pr. ad. L. Falc.</hi> (35. 2.),<lb/><hi rendition="#i">L.</hi> 45 § 1. 3 <hi rendition="#i">L.</hi> 121 § 2 <hi rendition="#i">de V.<lb/> O.</hi> (45. 1.), <hi rendition="#i">L.</hi> 4 <hi rendition="#i">C. de contr.<lb/> et comm. stip.</hi></hi> (8. 38.). Der<lb/> einzige Widerſpruch, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gajus</hi> III.</hi><lb/> § 100, dürfte wohl auf einer fal-<lb/> ſchen Leſeart beruhen. <hi rendition="#g">Huſchke</hi><lb/> Studien <hi rendition="#aq">I.</hi> 279.</note>, desgleichen Legate zu<lb/> geben <hi rendition="#aq">post mortem</hi> des Erben <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">Post mortem</hi> verboten,<lb/><hi rendition="#aq">cum heres morietur</hi> erlaubt.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gajus</hi> II. § 232, <hi rendition="#k">Ulpian</hi>. XXIV.</hi><lb/> § 16. Bei Fideicommiſſen auch<lb/><hi rendition="#aq">post mortem</hi> erlaubt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gajus</hi> II,<lb/> § 277, <hi rendition="#k">Ulpian</hi>. XXV.</hi> §. 8.</note>, welche Einſchränkungen<lb/> Juſtinian aufgehoben hat <note place="foot" n="(o)">§ 13 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J. de inut. stip.</hi> (3.<lb/> 19.), <hi rendition="#i">L.</hi> 11 <hi rendition="#i">C. de contr. et comm.<lb/> stip.</hi> (8. 38.). — § 35 <hi rendition="#i">J. de le-<lb/> gatis</hi> (2. 20.), <hi rendition="#i">L.</hi> 11. <hi rendition="#i">C. cit.</hi></hi></note>.</p><lb/> <p>Eine unſittliche Zeitbeſtimmung kann nicht vorkommen,<lb/> da alle Unſittlichkeit freye Handlungen vorausſetzt, welche<lb/> bevor ſie geſchehen ſtets ungewiß ſind, anſtatt daß die<lb/> wahre Zeitbeſtimmung nur auf gewiſſe Ereigniſſe gegründet<lb/> ſeyn kann.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 127.<lb/><hi rendition="#aq">III.</hi> <hi rendition="#g">Willenserklärungen. — Zeitbeſtimmung</hi>. (Fortſetzung.)</head><lb/> <p>Es bleibt nun noch übrig, von dem <hi rendition="#g">Endtermin</hi> (<hi rendition="#aq">ad<lb/> diem</hi>) zu ſprechen; mit dieſem aber iſt die Reſolutivbedin-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [217/0229]
§. 127. Zeitbeſtimmung. (Fortſetzung.)
von dem Sklaven ſelbſt genoſſen wird, anſtatt daß Geld
oder Geldeswerth auch den Erben zu gut kommt, und daher
unter jenen Zeitbeſtimmungen allerdings gültig gegeben wer-
den kann. Endlich iſt hierauf zu beziehen das alte Verbot,
Stipulationen zu ſchließen auf die Zeit post mortem des
Gläubigers oder Schuldners (m), desgleichen Legate zu
geben post mortem des Erben (n), welche Einſchränkungen
Juſtinian aufgehoben hat (o).
Eine unſittliche Zeitbeſtimmung kann nicht vorkommen,
da alle Unſittlichkeit freye Handlungen vorausſetzt, welche
bevor ſie geſchehen ſtets ungewiß ſind, anſtatt daß die
wahre Zeitbeſtimmung nur auf gewiſſe Ereigniſſe gegründet
ſeyn kann.
§. 127.
III. Willenserklärungen. — Zeitbeſtimmung. (Fortſetzung.)
Es bleibt nun noch übrig, von dem Endtermin (ad
diem) zu ſprechen; mit dieſem aber iſt die Reſolutivbedin-
(m) Gajus III. § 100. — Die
Stipulation cum moriar, oder
cum morieris ſcheint immer gül-
tig geweſen zu ſeyn. § 15 J. de
inut. stip. (3. 19.), Fr. Vat.
§ 98, L. 20 L. 76 de j. dot.
(23. 3.), L. 67 § 6 de leg. 2,
L. 32 pr. ad. L. Falc. (35. 2.),
L. 45 § 1. 3 L. 121 § 2 de V.
O. (45. 1.), L. 4 C. de contr.
et comm. stip. (8. 38.). Der
einzige Widerſpruch, Gajus III.
§ 100, dürfte wohl auf einer fal-
ſchen Leſeart beruhen. Huſchke
Studien I. 279.
(n) Post mortem verboten,
cum heres morietur erlaubt.
Gajus II. § 232, Ulpian. XXIV.
§ 16. Bei Fideicommiſſen auch
post mortem erlaubt. Gajus II,
§ 277, Ulpian. XXV. §. 8.
(o) § 13 J. de inut. stip. (3.
19.), L. 11 C. de contr. et comm.
stip. (8. 38.). — § 35 J. de le-
gatis (2. 20.), L. 11. C. cit.
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