Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.

Bild:
<< vorherige Seite
Beylage VI.
Cum igitur hominum causa omne jus eonstitutum sit:
primo de personarum statu ... dicemus.

Dazu kommt endlich noch folgende Erklärung der mi-
nima capitis deminutio,
worin mehrere Stellen wörtlich
übereinstimmen:

Ulpian. XI. § 13. Minima capitis deminutio est, per
quam, et civitate et libertate salva, status dumtaxat
hominis mutatur.
§ 3 J. de cap. dem. (1. 16.). Minima capitis deminu-
tio est, cum et civitas et libertas retinetur, sed
status hominis commutatur.

Mit dieser letzten Stelle stimmte ohne Zweifel wörtlich
überein Gajus I. § 162, worin nur die hier bedeutenden
Worte unlesbar geblieben sind.

VIII.

Ich will nun in einzelnen Sätzen zusammenstellen, was
sich aus der Vergleichung der angeführten Zeugnisse als
gemeinsame Ansicht der alten Juristen ergiebt.

1) Das jus quod pertinet ad personas umfaßt sämmt-
liche, sehr mannichfaltige Verhältnisse der Familie.

2) Die Stellung, die jedem Menschen in diesen ver-
schiedenen Verhältnissen zukommt, wird abwechslend durch
folgende, völlig gleichbedeutende Ausdrücke bezeichnet:

Jus personarum (Gajus und Justinian).
Personarum status (Hermogenian).

Beylage VI.
Cum igitur hominum causa omne jus eonstitutum sit:
primo de personarum statu … dicemus.

Dazu kommt endlich noch folgende Erklärung der mi-
nima capitis deminutio,
worin mehrere Stellen wörtlich
übereinſtimmen:

Ulpian. XI. § 13. Minima capitis deminutio est, per
quam, et civitate et libertate salva, status dumtaxat
hominis mutatur.
§ 3 J. de cap. dem. (1. 16.). Minima capitis deminu-
tio est, cum et civitas et libertas retinetur, sed
status hominis commutatur.

Mit dieſer letzten Stelle ſtimmte ohne Zweifel wörtlich
überein Gajus I. § 162, worin nur die hier bedeutenden
Worte unlesbar geblieben ſind.

VIII.

Ich will nun in einzelnen Sätzen zuſammenſtellen, was
ſich aus der Vergleichung der angeführten Zeugniſſe als
gemeinſame Anſicht der alten Juriſten ergiebt.

1) Das jus quod pertinet ad personas umfaßt ſämmt-
liche, ſehr mannichfaltige Verhältniſſe der Familie.

2) Die Stellung, die jedem Menſchen in dieſen ver-
ſchiedenen Verhältniſſen zukommt, wird abwechslend durch
folgende, völlig gleichbedeutende Ausdrücke bezeichnet:

Jus personarum (Gajus und Juſtinian).
Personarum status (Hermogenian).

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0478" n="464"/>
            <fw place="top" type="header">Beylage <hi rendition="#aq">VI.</hi></fw><lb/>
            <list>
              <item> <hi rendition="#aq">Cum igitur hominum causa omne jus eonstitutum sit:<lb/>
primo <hi rendition="#i">de personarum statu</hi> &#x2026; dicemus.</hi> </item>
            </list><lb/>
            <p>Dazu kommt endlich noch folgende Erklärung der <hi rendition="#aq">mi-<lb/>
nima capitis deminutio,</hi> worin mehrere Stellen wörtlich<lb/>
überein&#x017F;timmen:</p><lb/>
            <list>
              <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Ulpian</hi>. XI. § 13. Minima capitis deminutio est, per<lb/>
quam, et civitate et libertate salva, <hi rendition="#i">status dumtaxat<lb/>
hominis mutatur.</hi></hi> </item><lb/>
              <item>§ 3 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J. de cap. dem</hi>. (1. 16.). Minima capitis deminu-<lb/>
tio est, cum et civitas et libertas retinetur, <hi rendition="#i">sed<lb/>
status hominis commutatur.</hi></hi></item>
            </list><lb/>
            <p>Mit die&#x017F;er letzten Stelle &#x017F;timmte ohne Zweifel wörtlich<lb/>
überein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Gajus</hi> I.</hi> § 162, worin nur die hier bedeutenden<lb/>
Worte unlesbar geblieben &#x017F;ind.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">VIII.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Ich will nun in einzelnen Sätzen zu&#x017F;ammen&#x017F;tellen, was<lb/>
&#x017F;ich aus der Vergleichung der angeführten Zeugni&#x017F;&#x017F;e als<lb/>
gemein&#x017F;ame An&#x017F;icht der alten Juri&#x017F;ten ergiebt.</p><lb/>
            <p>1) Das <hi rendition="#aq">jus quod pertinet ad personas</hi> umfaßt &#x017F;ämmt-<lb/>
liche, &#x017F;ehr mannichfaltige Verhältni&#x017F;&#x017F;e der Familie.</p><lb/>
            <p>2) Die Stellung, die jedem Men&#x017F;chen in die&#x017F;en ver-<lb/>
&#x017F;chiedenen Verhältni&#x017F;&#x017F;en zukommt, wird abwechslend durch<lb/>
folgende, völlig gleichbedeutende Ausdrücke bezeichnet:</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">Jus personarum</hi> (Gajus und Ju&#x017F;tinian).</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">Personarum status</hi> (Hermogenian).</item>
            </list><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[464/0478] Beylage VI. Cum igitur hominum causa omne jus eonstitutum sit: primo de personarum statu … dicemus. Dazu kommt endlich noch folgende Erklärung der mi- nima capitis deminutio, worin mehrere Stellen wörtlich übereinſtimmen: Ulpian. XI. § 13. Minima capitis deminutio est, per quam, et civitate et libertate salva, status dumtaxat hominis mutatur. § 3 J. de cap. dem. (1. 16.). Minima capitis deminu- tio est, cum et civitas et libertas retinetur, sed status hominis commutatur. Mit dieſer letzten Stelle ſtimmte ohne Zweifel wörtlich überein Gajus I. § 162, worin nur die hier bedeutenden Worte unlesbar geblieben ſind. VIII. Ich will nun in einzelnen Sätzen zuſammenſtellen, was ſich aus der Vergleichung der angeführten Zeugniſſe als gemeinſame Anſicht der alten Juriſten ergiebt. 1) Das jus quod pertinet ad personas umfaßt ſämmt- liche, ſehr mannichfaltige Verhältniſſe der Familie. 2) Die Stellung, die jedem Menſchen in dieſen ver- ſchiedenen Verhältniſſen zukommt, wird abwechslend durch folgende, völlig gleichbedeutende Ausdrücke bezeichnet: Jus personarum (Gajus und Juſtinian). Personarum status (Hermogenian).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840/478
Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840/478>, abgerufen am 22.12.2024.