Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.Die erste Lehr. ES gedencket Christus zweyerley Leut / die jhn erkant vnd all jhren Trost an jm gehabt. Erstlich sind die Apostel / die bey jhm stets gewesen / jhn vnd seine Wunderzeichen mit leiblichen Augen gesehen / vnd seine Predigten mit lust gehöret haben. Darnach gedencket er der Propheten vnd frommen König / die zwar die zeit nicht erlebet / daß ehr in die Welt kommen ist / Aber sie haben auff jhn gehoffet / vnd ein grosses verlangen nach jhm gehabt. Da fraget es sich nun / warvmb sie so viel von Christo gehalten? Antwort / es ist den Aposteln nicht vmb Gelt vnnd Gut zu thun gewesen / denn Christi Reich ist nicht von dieser Welt / auch nicht vmb zeitliche Ehr vnd Gewalt. Denn er saget / die Weltlichen Könige Herrschen / jhr aber nicht also. So hatten sie auch keine gute Tage zuerwarten / Sondern sie solten seinen Kelch trincken vnd mit jhm leiden / wie er zu Johan: vnd Jacobo / Matth: 20. sagt. Eben die meinung hats auch mit dem Propheten gehabt / denen ist der Glaube in die Hand gethan / daß sie von Christo zeitliche Güter / Ehr vnd Wollust nicht zugewarten hetten: Sondern es ist jhnen auch alleine vmb die Seeligkeit zu thun. Den Königen gleicher gestalt ist es nirgend anderst vmb / alß vmb die Seeligkeit zu thun. Dann sie hatten ja Königliche Ehr vnd Güter / Die erste Lehr. ES gedencket Christus zweyerley Leut / die jhn erkant vnd all jhren Trost an jm gehabt. Erstlich sind die Apostel / die bey jhm stets gewesen / jhn vnd seine Wunderzeichen mit leiblichẽ Augen gesehen / vnd seine Predigten mit lust gehöret haben. Darnach gedencket er der Propheten vnd frommen König / die zwar die zeit nicht erlebet / daß ehr in die Welt kommen ist / Aber sie haben auff jhn gehoffet / vnd ein grosses verlangen nach jhm gehabt. Da fraget es sich nun / warvmb sie so viel von Christo gehalten? Antwort / es ist den Aposteln nicht vmb Gelt vnnd Gut zu thun gewesen / denn Christi Reich ist nicht von dieser Welt / auch nicht vmb zeitliche Ehr vnd Gewalt. Denn er saget / die Weltlichen Könige Herrschen / jhr aber nicht also. So hatten sie auch keine gute Tage zuerwarten / Sondern sie solten seinen Kelch trincken vnd mit jhm leiden / wie er zu Johan: vnd Jacobo / Matth: 20. sagt. Eben die meinung hats auch mit dem Propheten gehabt / denen ist der Glaube in die Hand gethan / daß sie von Christo zeitliche Güter / Ehr vnd Wollust nicht zugewarten hetten: Sondern es ist jhnen auch alleine vmb die Seeligkeit zu thun. Den Königen gleicher gestalt ist es nirgend anderst vmb / alß vmb die Seeligkeit zu thun. Dann sie hatten ja Königliche Ehr vnd Güter / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0009"/> </div> <div> <head>Die erste Lehr.<lb/></head> <p>ES gedencket Christus zweyerley Leut / die jhn erkant vnd all jhren Trost an jm gehabt. Erstlich sind die Apostel / die bey jhm stets gewesen / jhn vnd seine Wunderzeichen mit leiblichẽ Augen gesehen / vnd seine Predigten mit lust gehöret haben. Darnach gedencket er der Propheten vnd frommen König / die zwar die zeit nicht erlebet / daß ehr in die Welt kommen ist / Aber sie haben auff jhn gehoffet / vnd ein grosses verlangen nach jhm gehabt.</p> <p>Da fraget es sich nun / warvmb sie so viel von Christo gehalten? Antwort / es ist den Aposteln nicht vmb Gelt vnnd Gut zu thun gewesen / denn Christi Reich ist nicht von dieser Welt / auch nicht vmb zeitliche Ehr vnd Gewalt. Denn er saget / die Weltlichen Könige Herrschen / jhr aber nicht also. So hatten sie auch keine gute Tage zuerwarten / Sondern sie solten seinen Kelch trincken vnd mit jhm leiden / wie er zu Johan: vnd Jacobo / Matth: 20. sagt. Eben die meinung hats auch mit dem Propheten gehabt / denen ist der Glaube in die Hand gethan / daß sie von Christo zeitliche Güter / Ehr vnd Wollust nicht zugewarten hetten: Sondern es ist jhnen auch alleine vmb die Seeligkeit zu thun. Den Königen gleicher gestalt ist es nirgend anderst vmb / alß vmb die Seeligkeit zu thun. Dann sie hatten ja Königliche Ehr vnd Güter / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0009]
Die erste Lehr.
ES gedencket Christus zweyerley Leut / die jhn erkant vnd all jhren Trost an jm gehabt. Erstlich sind die Apostel / die bey jhm stets gewesen / jhn vnd seine Wunderzeichen mit leiblichẽ Augen gesehen / vnd seine Predigten mit lust gehöret haben. Darnach gedencket er der Propheten vnd frommen König / die zwar die zeit nicht erlebet / daß ehr in die Welt kommen ist / Aber sie haben auff jhn gehoffet / vnd ein grosses verlangen nach jhm gehabt.
Da fraget es sich nun / warvmb sie so viel von Christo gehalten? Antwort / es ist den Aposteln nicht vmb Gelt vnnd Gut zu thun gewesen / denn Christi Reich ist nicht von dieser Welt / auch nicht vmb zeitliche Ehr vnd Gewalt. Denn er saget / die Weltlichen Könige Herrschen / jhr aber nicht also. So hatten sie auch keine gute Tage zuerwarten / Sondern sie solten seinen Kelch trincken vnd mit jhm leiden / wie er zu Johan: vnd Jacobo / Matth: 20. sagt. Eben die meinung hats auch mit dem Propheten gehabt / denen ist der Glaube in die Hand gethan / daß sie von Christo zeitliche Güter / Ehr vnd Wollust nicht zugewarten hetten: Sondern es ist jhnen auch alleine vmb die Seeligkeit zu thun. Den Königen gleicher gestalt ist es nirgend anderst vmb / alß vmb die Seeligkeit zu thun. Dann sie hatten ja Königliche Ehr vnd Güter /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/9 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/9>, abgerufen am 22.02.2025. |