Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.Lehr aus dem 12. Achttheil. 1. Weil Gottes Wort ewig bleibet / sollen wir es höher halten als alles ander / das in der Welt ist. Denn es ist alles vergenglich was in dieser Welt ist / vnd können wir nichts davon mitnehmen. 2. Wir dürffen vns nicht besorgen / wie seltzam es sich auch anlesst / das Gottes Wort vntergehe vnd gedempffet werde. 3. Weil die Erde durch Gottes Wort fest stehen bleibet / dürffen auch die Frommen an Gottes Verheissung / die Gottlosen aber an seiner drewung nicht zweiffeln. 4. Wie Gott alle Ding durch sein Wort erhelt / so wil er vns auch dadurch zur Seligkeit erhalten / vnd sol vns niemand aus seiner Hand reissen / vnd keine Creatur scheiden von der Liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu. 5. Die Frommen gerathen in schwere Anfechtungen / daß sie schier verzagen / Psal. 88. 6. Menschlicher Trost wils nicht thun vnd außmachen: Ich habe alles versucht / vnd finde nichts / das mein Hertz stillen vnd zu frieden stellen kan / sagt Cicero. 7. Gottes Wort allein tröstet vnd erhelt in allen Nöthen vnd Elend. 8. Darumb sollen wir allezeit mit Gottes Wort gefasset seyn / daß wir vns in solcher Ohnmacht laben vnd erquicken können. 9. Gott wil die seinen / die sich zu seinem Wort halten / nicht lassen / sondern jhnen helffen. Lehr aus dem 12. Achttheil. 1. Weil Gottes Wort ewig bleibet / sollen wir es höher halten als alles ander / das in der Welt ist. Denn es ist alles vergenglich was in dieser Welt ist / vnd können wir nichts davon mitnehmen. 2. Wir dürffen vns nicht besorgen / wie seltzam es sich auch anlesst / das Gottes Wort vntergehe vnd gedempffet werde. 3. Weil die Erde durch Gottes Wort fest stehen bleibet / dürffen auch die Frommen an Gottes Verheissung / die Gottlosen aber an seiner drewung nicht zweiffeln. 4. Wie Gott alle Ding durch sein Wort erhelt / so wil er vns auch dadurch zur Seligkeit erhalten / vnd sol vns niemand aus seiner Hand reissen / vnd keine Creatur scheiden von der Liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu. 5. Die Frommen gerathen in schwere Anfechtungen / daß sie schier verzagen / Psal. 88. 6. Menschlicher Trost wils nicht thun vnd außmachen: Ich habe alles versucht / vnd finde nichts / das mein Hertz stillen vnd zu frieden stellen kan / sagt Cicero. 7. Gottes Wort allein tröstet vnd erhelt in allen Nöthen vnd Elend. 8. Darumb sollẽ wir allezeit mit Gottes Wort gefasset seyn / daß wir vns in solcher Ohnmacht laben vnd erquicken könnẽ. 9. Gott wil die seinen / die sich zu seinem Wort halten / nicht lassen / sondern jhnen helffen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0557" n="529"/> </div> <div> <head>Lehr aus dem 12. Achttheil.</head><lb/> <p>1. Weil Gottes Wort ewig bleibet / sollen wir es höher halten als alles ander / das in der Welt ist. Denn es ist alles vergenglich was in dieser Welt ist / vnd können wir nichts davon mitnehmen.</p> <p>2. Wir dürffen vns nicht besorgen / wie seltzam es sich auch anlesst / das Gottes Wort vntergehe vnd gedempffet werde.</p> <p>3. Weil die Erde durch Gottes Wort fest stehen bleibet / dürffen auch die Frommen an Gottes Verheissung / die Gottlosen aber an seiner drewung nicht zweiffeln.</p> <p>4. Wie Gott alle Ding durch sein Wort erhelt / so wil er vns auch dadurch zur Seligkeit erhalten / vnd sol vns niemand aus seiner Hand reissen / vnd keine Creatur scheiden von der Liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu.</p> <p>5. Die Frommen gerathen in schwere Anfechtungen / daß sie schier verzagen / Psal. 88.</p> <p>6. Menschlicher Trost wils nicht thun vnd außmachen: Ich habe alles versucht / vnd finde nichts / das mein Hertz stillen vnd zu frieden stellen kan / sagt Cicero.</p> <p>7. Gottes Wort allein tröstet vnd erhelt in allen Nöthen vnd Elend.</p> <p>8. Darumb sollẽ wir allezeit mit Gottes Wort gefasset seyn / daß wir vns in solcher Ohnmacht laben vnd erquicken könnẽ.</p> <p>9. Gott wil die seinen / die sich zu seinem Wort halten / nicht lassen / sondern jhnen helffen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [529/0557]
Lehr aus dem 12. Achttheil.
1. Weil Gottes Wort ewig bleibet / sollen wir es höher halten als alles ander / das in der Welt ist. Denn es ist alles vergenglich was in dieser Welt ist / vnd können wir nichts davon mitnehmen.
2. Wir dürffen vns nicht besorgen / wie seltzam es sich auch anlesst / das Gottes Wort vntergehe vnd gedempffet werde.
3. Weil die Erde durch Gottes Wort fest stehen bleibet / dürffen auch die Frommen an Gottes Verheissung / die Gottlosen aber an seiner drewung nicht zweiffeln.
4. Wie Gott alle Ding durch sein Wort erhelt / so wil er vns auch dadurch zur Seligkeit erhalten / vnd sol vns niemand aus seiner Hand reissen / vnd keine Creatur scheiden von der Liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu.
5. Die Frommen gerathen in schwere Anfechtungen / daß sie schier verzagen / Psal. 88.
6. Menschlicher Trost wils nicht thun vnd außmachen: Ich habe alles versucht / vnd finde nichts / das mein Hertz stillen vnd zu frieden stellen kan / sagt Cicero.
7. Gottes Wort allein tröstet vnd erhelt in allen Nöthen vnd Elend.
8. Darumb sollẽ wir allezeit mit Gottes Wort gefasset seyn / daß wir vns in solcher Ohnmacht laben vnd erquicken könnẽ.
9. Gott wil die seinen / die sich zu seinem Wort halten / nicht lassen / sondern jhnen helffen.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/557>, abgerufen am 22.02.2025. |