Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.Außlegung. GEliebte im HERRN Christo / Wir haben bißher etliche Sontag nach einander gehandelt / die lehr vom todt / vom ende der Welt / von der aufferstehung der Todten / vnd von dem Jüngsten Gericht / wie denn die Sontags Euangelien / vns darzu vrsach vnd anleitung gegeben haben. Das heutig Euangelium aber ist dahin gerichtet / das die Lehr vom ewigen Leben / dessen ein Stück / vnd gleich einen Schmack Christus seinen Jüngern in seiner Verklerung auff dem Berg hat gezeigt vnd fühlen lassen / erkleret werde. Es wird aber solche lehr vom ewigen Leben / jetzund vnd sonsten in der gemein Gottes / billig vleissig getrieben vnd zum offtermal widerholet. Denn es ist ein Heuptartickel vnsers Christlichen Glaubens / in der Ordnung zwar der allerletzte / Aber sonsten in der warheit der aller tröstlichste vnd frölichste / vnd das end vnsers Glaubens / dahin fürnemlich auch die andern Artickel alle gerichtet sein / Wie Paulus 1. Cor. 15. bezeuget / hoffen wir allein in diesem leben auff Christum / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Als wolt er sagen / Das ist vnser höchster trost / das wir dermalen eins wieder auffstehen werden / zu einem andern vnd ewigen Leben. Nun ist aber diese lehr / so wol als die andern Artickel des Glaubens / vns von natur gantz vnbekand / vnd gehöret vnter die Stücke / von welchen Paulus 1. Cor. 2. schreibet / der natürlich Mensch vernimpt nicht was des Geists Gottes ist / es ist jm ein thorheit. Derwegen müssen wir grund dieser lehr aus Gottes wort haben. Es hats ja kein Aug gesehen / kein Ohr gehöret / vnd ist in keines menschen Hertz komen / was Gott bereitet hat / denen die jn lieben / Jes. 64. Gleichwol weil Gott etwas dauon souiel Außlegung. GEliebte im HERRN Christo / Wir haben bißher etliche Sontag nach einander gehandelt / die lehr vom todt / vom ende der Welt / von der aufferstehung der Todten / vnd von dem Jüngsten Gericht / wie denn die Sontags Euangelien / vns darzu vrsach vnd anleitung gegeben haben. Das heutig Euangelium aber ist dahin gerichtet / das die Lehr vom ewigen Leben / dessen ein Stück / vnd gleich einen Schmack Christus seinen Jüngern in seiner Verklerung auff dem Berg hat gezeigt vnd fühlen lassen / erkleret werde. Es wird aber solche lehr vom ewigen Leben / jetzund vnd sonsten in der gemein Gottes / billig vleissig getrieben vnd zum offtermal widerholet. Denn es ist ein Heuptartickel vnsers Christlichen Glaubens / in der Ordnung zwar der allerletzte / Aber sonsten in der warheit der aller tröstlichste vnd frölichste / vnd das end vnsers Glaubens / dahin fürnemlich auch die andern Artickel alle gerichtet sein / Wie Paulus 1. Cor. 15. bezeuget / hoffen wir allein in diesem leben auff Christum / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Als wolt er sagen / Das ist vnser höchster trost / das wir dermalen eins wieder auffstehen werden / zu einem andern vnd ewigen Leben. Nun ist aber diese lehr / so wol als die andern Artickel des Glaubens / vns von natur gantz vnbekand / vnd gehöret vnter die Stücke / von welchen Paulus 1. Cor. 2. schreibet / der natürlich Mensch vernimpt nicht was des Geists Gottes ist / es ist jm ein thorheit. Derwegen müssen wir grund dieser lehr aus Gottes wort haben. Es hats ja kein Aug gesehen / kein Ohr gehöret / vnd ist in keines menschen Hertz komen / was Gott bereitet hat / denen die jn lieben / Jes. 64. 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Denn es ist ein Heuptartickel vnsers Christlichen Glaubens / in der Ordnung zwar der allerletzte / Aber sonsten in der warheit der aller tröstlichste vnd frölichste / vnd das end vnsers Glaubens / dahin fürnemlich auch die andern Artickel alle gerichtet sein / Wie Paulus 1. Cor. 15. bezeuget / hoffen wir allein in diesem leben auff Christum / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Als wolt er sagen / Das ist vnser höchster trost / das wir dermalen eins wieder auffstehen werden / zu einem andern vnd ewigen Leben. Nun ist aber diese lehr / so wol als die andern Artickel des Glaubens / vns von natur gantz vnbekand / vnd gehöret vnter die Stücke / von welchen Paulus 1. Cor. 2. schreibet / der natürlich Mensch vernimpt nicht was des Geists Gottes ist / es ist jm ein thorheit.</p> <p>Derwegen müssen wir grund dieser lehr aus Gottes wort haben.</p> <p>Es hats ja kein Aug gesehen / kein Ohr gehöret / vnd ist in keines menschen Hertz komen / was Gott bereitet hat / denen die jn lieben / Jes. 64. Gleichwol weil Gott etwas dauon souiel </p> </div> </body> </text> </TEI> [0020]
Außlegung.
GEliebte im HERRN Christo / Wir haben bißher etliche Sontag nach einander gehandelt / die lehr vom todt / vom ende der Welt / von der aufferstehung der Todten / vnd von dem Jüngsten Gericht / wie denn die Sontags Euangelien / vns darzu vrsach vnd anleitung gegeben haben.
Das heutig Euangelium aber ist dahin gerichtet / das die Lehr vom ewigen Leben / dessen ein Stück / vnd gleich einen Schmack Christus seinen Jüngern in seiner Verklerung auff dem Berg hat gezeigt vnd fühlen lassen / erkleret werde.
Es wird aber solche lehr vom ewigen Leben / jetzund vnd sonsten in der gemein Gottes / billig vleissig getrieben vnd zum offtermal widerholet. Denn es ist ein Heuptartickel vnsers Christlichen Glaubens / in der Ordnung zwar der allerletzte / Aber sonsten in der warheit der aller tröstlichste vnd frölichste / vnd das end vnsers Glaubens / dahin fürnemlich auch die andern Artickel alle gerichtet sein / Wie Paulus 1. Cor. 15. bezeuget / hoffen wir allein in diesem leben auff Christum / so sind wir die elendesten vnter allen Menschen. Als wolt er sagen / Das ist vnser höchster trost / das wir dermalen eins wieder auffstehen werden / zu einem andern vnd ewigen Leben. Nun ist aber diese lehr / so wol als die andern Artickel des Glaubens / vns von natur gantz vnbekand / vnd gehöret vnter die Stücke / von welchen Paulus 1. Cor. 2. schreibet / der natürlich Mensch vernimpt nicht was des Geists Gottes ist / es ist jm ein thorheit.
Derwegen müssen wir grund dieser lehr aus Gottes wort haben.
Es hats ja kein Aug gesehen / kein Ohr gehöret / vnd ist in keines menschen Hertz komen / was Gott bereitet hat / denen die jn lieben / Jes. 64. Gleichwol weil Gott etwas dauon souiel
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