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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Die Vier und Füntzigste Geistliche Lection
gelassene hinzusetzen. Selbiges ist auch von den Patronen zu verstehen.
Zum Schluß dieses mercke/ daß einige eifferige Seelen zu mehrer Andacht/
vor einem jeden Ave Maria den ersten Theil deß andächtigen Lob-Spruchs:
Maria Mutter der Gnaden/ &c. pflegen zu sprechen. Und nach
dem Gruß pflegen selbige auch wohl ein kurtzes Schoß-Gebettlein der Lie-
be/ oder Danckbarkeit für die Menschwerdung Christi oder andere Wohl-
thaten hinzu zu setzen: als zum Exempel: Tausent und tausent-
mahl seye gelobt und gebenedeyt die Stund/ an welcher
mein Heyland und Seligmacher im Jungfräulichen Leib
seiner Mutter ist empfangen worden/ mich armseligen
Menschen zu erlösen.
Oder auch kanstu eine Reu und Leyd über
deine Sünden erwecken/ als nemblich: Mein höchster GOtt und
HErr/ mir ist von Hertzen leyd/ daß ich dich jemahlen
beleidigt habe; und daß derhalben/ weilen du bist/ der
du bist: weilen du Mein GOtt und HErr bist/ und einer
unendlichen Lieb und Ehren würdig: Jch nehme mir nun
vestiglich vor/ nicht mehr zu sündigen.
Weiters kanstu in die-
sem Fall thun/ was dir der H. Geist wird eingeben.

Weiß und Manier die Allerseligste Jungfrau
Und
Die stündliche Patronen zu verehren.

BJßhero hastu gehört/ mein Christliche Seel/ wann die glorwürdige
Mutter GOttes sambt den H. H. Patronen stündlich sollen ange-
ruffen werden: nun höre auch wie selbige sollen verchret werden.
Dieweilen dann auß dem/ so vorhergangen/ gnugsamb erhellet/ daß auß
dem Fürsprechen derselben ein herrlicher Nutzen erwachse; so ist recht und
billig/ daß wir ihnen für so Heyl-bringende Sorgen die schuldige Ehr
erweisen. Die Manieren aber/ selbigem gebührend nachzukommen/ seynd
mancherley: auß denen allen ich dir nur diese eintzige hervor bringe/ so da
mit der obbesagten stündlichen Anruffung einige Gemeinschfft hat/ und zu
der gewöhnlichen Ubung sich am besten schicket.

Zum

Die Vier und Fuͤntzigſte Geiſtliche Lection
gelaſſene hinzuſetzen. Selbiges iſt auch von den Patronen zu verſtehen.
Zum Schluß dieſes mercke/ daß einige eifferige Seelen zu mehrer Andacht/
vor einem jeden Ave Maria den erſten Theil deß andaͤchtigen Lob-Spruchs:
Maria Mutter der Gnaden/ &c. pflegen zu ſprechen. Und nach
dem Gruß pflegen ſelbige auch wohl ein kurtzes Schoß-Gebettlein der Lie-
be/ oder Danckbarkeit fuͤr die Menſchwerdung Chriſti oder andere Wohl-
thaten hinzu zu ſetzen: als zum Exempel: Tauſent und tauſent-
mahl ſeye gelobt und gebenedeyt die Stund/ an welcher
mein Heyland und Seligmacher im Jungfraͤulichen Leib
ſeiner Mutter iſt empfangen worden/ mich armſeligen
Menſchen zu erloͤſen.
Oder auch kanſtu eine Reu und Leyd uͤber
deine Suͤnden erwecken/ als nemblich: Mein hoͤchſter GOtt und
HErr/ mir iſt von Hertzen leyd/ daß ich dich jemahlen
beleidigt habe; und daß derhalben/ weilen du biſt/ der
du biſt: weilen du Mein GOtt und HErr biſt/ und einer
unendlichen Lieb und Ehren würdig: Jch nehme mir nun
veſtiglich vor/ nicht mehr zu ſündigen.
Weiters kanſtu in die-
ſem Fall thun/ was dir der H. Geiſt wird eingeben.

Weiß und Manier die Allerſeligſte Jungfrau
Und
Die ſtuͤndliche Patronen zu verehren.

BJßhero haſtu gehoͤrt/ mein Chriſtliche Seel/ wann die glorwuͤrdige
Mutter GOttes ſambt den H. H. Patronen ſtuͤndlich ſollen ange-
ruffen werden: nun hoͤre auch wie ſelbige ſollen verchret werden.
Dieweilen dann auß dem/ ſo vorhergangen/ gnugſamb erhellet/ daß auß
dem Fuͤrſprechen derſelben ein herrlicher Nutzen erwachſe; ſo iſt recht und
billig/ daß wir ihnen fuͤr ſo Heyl-bringende Sorgen die ſchuldige Ehr
erweiſen. Die Manieren aber/ ſelbigem gebuͤhrend nachzukommen/ ſeynd
mancherley: auß denen allen ich dir nur dieſe eintzige hervor bringe/ ſo da
mit der obbeſagten ſtuͤndlichen Anruffung einige Gemeinſchfft hat/ und zu
der gewoͤhnlichen Ubung ſich am beſten ſchicket.

Zum
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[716/0744] Die Vier und Fuͤntzigſte Geiſtliche Lection gelaſſene hinzuſetzen. Selbiges iſt auch von den Patronen zu verſtehen. Zum Schluß dieſes mercke/ daß einige eifferige Seelen zu mehrer Andacht/ vor einem jeden Ave Maria den erſten Theil deß andaͤchtigen Lob-Spruchs: Maria Mutter der Gnaden/ &c. pflegen zu ſprechen. Und nach dem Gruß pflegen ſelbige auch wohl ein kurtzes Schoß-Gebettlein der Lie- be/ oder Danckbarkeit fuͤr die Menſchwerdung Chriſti oder andere Wohl- thaten hinzu zu ſetzen: als zum Exempel: Tauſent und tauſent- mahl ſeye gelobt und gebenedeyt die Stund/ an welcher mein Heyland und Seligmacher im Jungfraͤulichen Leib ſeiner Mutter iſt empfangen worden/ mich armſeligen Menſchen zu erloͤſen. Oder auch kanſtu eine Reu und Leyd uͤber deine Suͤnden erwecken/ als nemblich: Mein hoͤchſter GOtt und HErr/ mir iſt von Hertzen leyd/ daß ich dich jemahlen beleidigt habe; und daß derhalben/ weilen du biſt/ der du biſt: weilen du Mein GOtt und HErr biſt/ und einer unendlichen Lieb und Ehren würdig: Jch nehme mir nun veſtiglich vor/ nicht mehr zu ſündigen. Weiters kanſtu in die- ſem Fall thun/ was dir der H. Geiſt wird eingeben. Weiß und Manier die Allerſeligſte Jungfrau Und Die ſtuͤndliche Patronen zu verehren. BJßhero haſtu gehoͤrt/ mein Chriſtliche Seel/ wann die glorwuͤrdige Mutter GOttes ſambt den H. H. Patronen ſtuͤndlich ſollen ange- ruffen werden: nun hoͤre auch wie ſelbige ſollen verchret werden. Dieweilen dann auß dem/ ſo vorhergangen/ gnugſamb erhellet/ daß auß dem Fuͤrſprechen derſelben ein herrlicher Nutzen erwachſe; ſo iſt recht und billig/ daß wir ihnen fuͤr ſo Heyl-bringende Sorgen die ſchuldige Ehr erweiſen. Die Manieren aber/ ſelbigem gebuͤhrend nachzukommen/ ſeynd mancherley: auß denen allen ich dir nur dieſe eintzige hervor bringe/ ſo da mit der obbeſagten ſtuͤndlichen Anruffung einige Gemeinſchfft hat/ und zu der gewoͤhnlichen Ubung ſich am beſten ſchicket. Zum

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/744>, abgerufen am 21.11.2024.