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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas ein Ehrabschneider
hin/ vnd giesse böse Wort auß über andere/ wisse aber/
daß du am Jüngsten Tag keine andere Wort von dem
Matth. 25.Göttlichen Richter wirst hören/ als dise/ Ite maledicti in
ignem aeternum,
gehet hin in das ewige Feur: gehe hin/
vnd bringe deinen Nechsten in ein übles Geschray/ wisse
aber/ daß du derenthalben wirst müssen das ewige Heu-
len vnd Zähnklappern außstehen.


Judas der Ertz-Schelm redet übel
von Magdalena/ welche doch dazumah-

len von Christo dem HErrn schon gelo-
bet worden/ etc.

WIe Judas wahrgenommen/ daß Magdalena ein
so kostbare Salben außgossen/ welche gar wol
vmb 300. Pfenning hätte können verkaufft wer-
den/ wie er selbsten darfür gehalten/ hat solches disem
Partitenmacher über alle massen verdrossen/ ja nach Mai-
Lib. 2. de
Cons. E-
vang. c.

179.
nung meines heiligen Vatters Augustini, hat er auch die
andere Apostel/ vnnd anwesende Jünger dahin beweget/
daß sie auch haben angefangen zu murren/ keiner aber
mehr/ als Judas/ welcher in allen Wincklen deß Hauß
Simonis bey der Köchin/ vnd Kuchelmenschern/ bey Kam-
mern- vnd Stubenmenschern gar spöttlich geredt über die
Magdalena; was sie für ein saubere Madama seye/ durch
solche Salbung/ wer waiß/ was sie suche. Es wundere
ihn nur/ daß der HErr JEsus möge ein solche beschrayte
Persohn zu sich lassen. Ja es komme ihm noch seltzamer
vor/ daß sein Maister dises saubere Frauenzimmer habe
gelobt. O verfluchte Zung! JEsus lobte dazumahlen
schon Magdalenam, deßgleichen ich auch.

Adam

Judas ein Ehrabſchneider
hin/ vnd gieſſe boͤſe Wort auß uͤber andere/ wiſſe aber/
daß du am Juͤngſten Tag keine andere Wort von dem
Matth. 25.Goͤttlichen Richter wirſt hoͤren/ als diſe/ Ite maledicti in
ignem æternum,
gehet hin in das ewige Feur: gehe hin/
vnd bringe deinen Nechſten in ein uͤbles Geſchray/ wiſſe
aber/ daß du derenthalben wirſt muͤſſen das ewige Heu-
len vnd Zaͤhnklappern außſtehen.


Judas der Ertz-Schelm redet uͤbel
von Magdalena/ welche doch dazumah-

len von Chriſto dem HErꝛn ſchon gelo-
bet worden/ ꝛc.

WIe Judas wahrgenommen/ daß Magdalena ein
ſo koſtbare Salben außgoſſen/ welche gar wol
vmb 300. Pfenning haͤtte koͤnnen verkaufft wer-
den/ wie er ſelbſten darfuͤr gehalten/ hat ſolches diſem
Partitenmacher uͤber alle maſſen verdroſſen/ ja nach Mai-
Lib. 2. de
Conſ. E-
vang. c.

179.
nung meines heiligen Vatters Auguſtini, hat er auch die
andere Apoſtel/ vnnd anweſende Juͤnger dahin beweget/
daß ſie auch haben angefangen zu murren/ keiner aber
mehr/ als Judas/ welcher in allen Wincklen deß Hauß
Simonis bey der Koͤchin/ vnd Kuchelmenſchern/ bey Kam-
mern- vnd Stubenmenſchern gar ſpoͤttlich geredt uͤber die
Magdalena; was ſie fuͤr ein ſaubere Madama ſeye/ durch
ſolche Salbung/ wer waiß/ was ſie ſuche. Es wundere
ihn nur/ daß der HErꝛ JEſus moͤge ein ſolche beſchrayte
Perſohn zu ſich laſſen. Ja es komme ihm noch ſeltzamer
vor/ daß ſein Maiſter diſes ſaubere Frauenzimmer habe
gelobt. O verfluchte Zung! JEſus lobte dazumahlen
ſchon Magdalenam, deßgleichen ich auch.

Adam
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[686/0722] Judas ein Ehrabſchneider hin/ vnd gieſſe boͤſe Wort auß uͤber andere/ wiſſe aber/ daß du am Juͤngſten Tag keine andere Wort von dem Goͤttlichen Richter wirſt hoͤren/ als diſe/ Ite maledicti in ignem æternum, gehet hin in das ewige Feur: gehe hin/ vnd bringe deinen Nechſten in ein uͤbles Geſchray/ wiſſe aber/ daß du derenthalben wirſt muͤſſen das ewige Heu- len vnd Zaͤhnklappern außſtehen. Matth. 25. Judas der Ertz-Schelm redet uͤbel von Magdalena/ welche doch dazumah- len von Chriſto dem HErꝛn ſchon gelo- bet worden/ ꝛc. WIe Judas wahrgenommen/ daß Magdalena ein ſo koſtbare Salben außgoſſen/ welche gar wol vmb 300. Pfenning haͤtte koͤnnen verkaufft wer- den/ wie er ſelbſten darfuͤr gehalten/ hat ſolches diſem Partitenmacher uͤber alle maſſen verdroſſen/ ja nach Mai- nung meines heiligen Vatters Auguſtini, hat er auch die andere Apoſtel/ vnnd anweſende Juͤnger dahin beweget/ daß ſie auch haben angefangen zu murren/ keiner aber mehr/ als Judas/ welcher in allen Wincklen deß Hauß Simonis bey der Koͤchin/ vnd Kuchelmenſchern/ bey Kam- mern- vnd Stubenmenſchern gar ſpoͤttlich geredt uͤber die Magdalena; was ſie fuͤr ein ſaubere Madama ſeye/ durch ſolche Salbung/ wer waiß/ was ſie ſuche. Es wundere ihn nur/ daß der HErꝛ JEſus moͤge ein ſolche beſchrayte Perſohn zu ſich laſſen. Ja es komme ihm noch ſeltzamer vor/ daß ſein Maiſter diſes ſaubere Frauenzimmer habe gelobt. O verfluchte Zung! JEſus lobte dazumahlen ſchon Magdalenam, deßgleichen ich auch. Lib. 2. de Conſ. E- vang. c. 179. Adam

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/722>, abgerufen am 21.11.2024.