den etc. Vielleicht hat das naßkalte Frühjahr die mei- sten getödtet.
Junge kleine Squali werden hier viele gefangen und verkauft. Man nennt sie hier auch Hund. Auch Rochen sieht man überall auf den Fischerbänken liegen. Vom Krampfisch habe ich aber nichts gehört. Cancer spinosus L.? wird auch im adriatischen Meer häufig gefangen. Sie brechen ihnen hernach die Schale hinten am Ende des Rückens auf, um dem Käufer zu zeigen, daß das Fleisch noch frisch ist.
Den 5ten, 6ten, 7ten Jun.
brachte ich leider damit hin, daß ich auf Wind und Wet- ter warten muste, bis die Barke ging. Vier Wochen muß mancher im Winter warten. Oft fährt man nach Lido, und kömmt wegen Mangel des Windes wieder zurück. Ost kehrt man auf der Reise nach Trieste un- terwegs in einem Loche ein, und steckt da etliche Tage.
In dieser verdrüslichen Wartezeit ruhte ich vom Lau- fen in Venedig auf dem Bette aus, oder las und schrieb.
Den 7ten um 11. Uhr brachte ich dem Triester Padrone di Barca Antonio d'Este meinen Kuffer und Lebensmittel in einer Gondel mit Hrn. Algöwer am St. Markusplatz, und Abends wolte er endlich abfah- ren. Hinüber dürfen die Triester keine Waaren laden, als etwa Kleinigkeiten, daher kostet es dem Passagier mehr. Ich kam für 8. Lire herüber, und muste 14. hinüber akkordiren.
Den
den ꝛc. Vielleicht hat das naßkalte Fruͤhjahr die mei- ſten getoͤdtet.
Junge kleine Squali werden hier viele gefangen und verkauft. Man nennt ſie hier auch Hund. Auch Rochen ſieht man uͤberall auf den Fiſcherbaͤnken liegen. Vom Krampfiſch habe ich aber nichts gehoͤrt. Cancer ſpinoſus L.? wird auch im adriatiſchen Meer haͤufig gefangen. Sie brechen ihnen hernach die Schale hinten am Ende des Ruͤckens auf, um dem Kaͤufer zu zeigen, daß das Fleiſch noch friſch iſt.
Den 5ten, 6ten, 7ten Jun.
brachte ich leider damit hin, daß ich auf Wind und Wet- ter warten muſte, bis die Barke ging. Vier Wochen muß mancher im Winter warten. Oft faͤhrt man nach Lido, und koͤmmt wegen Mangel des Windes wieder zuruͤck. Oſt kehrt man auf der Reiſe nach Trieſte un- terwegs in einem Loche ein, und ſteckt da etliche Tage.
In dieſer verdruͤslichen Wartezeit ruhte ich vom Lau- fen in Venedig auf dem Bette aus, oder las und ſchrieb.
Den 7ten um 11. Uhr brachte ich dem Trieſter Padrone di Barca Antonio d’Eſte meinen Kuffer und Lebensmittel in einer Gondel mit Hrn. Algoͤwer am St. Markusplatz, und Abends wolte er endlich abfah- ren. Hinuͤber duͤrfen die Trieſter keine Waaren laden, als etwa Kleinigkeiten, daher koſtet es dem Paſſagier mehr. Ich kam fuͤr 8. Lire heruͤber, und muſte 14. hinuͤber akkordiren.
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den ꝛc. Vielleicht hat das naßkalte Fruͤhjahr die mei-
ſten getoͤdtet.
Junge kleine Squali werden hier viele gefangen
und verkauft. Man nennt ſie hier auch Hund. Auch
Rochen ſieht man uͤberall auf den Fiſcherbaͤnken liegen.
Vom Krampfiſch habe ich aber nichts gehoͤrt. Cancer
ſpinoſus L.? wird auch im adriatiſchen Meer haͤufig
gefangen. Sie brechen ihnen hernach die Schale hinten
am Ende des Ruͤckens auf, um dem Kaͤufer zu zeigen,
daß das Fleiſch noch friſch iſt.
Den 5ten, 6ten, 7ten Jun.
brachte ich leider damit hin, daß ich auf Wind und Wet-
ter warten muſte, bis die Barke ging. Vier Wochen
muß mancher im Winter warten. Oft faͤhrt man nach
Lido, und koͤmmt wegen Mangel des Windes wieder
zuruͤck. Oſt kehrt man auf der Reiſe nach Trieſte un-
terwegs in einem Loche ein, und ſteckt da etliche Tage.
In dieſer verdruͤslichen Wartezeit ruhte ich vom Lau-
fen in Venedig auf dem Bette aus, oder las und ſchrieb.
Den 7ten um 11. Uhr brachte ich dem Trieſter
Padrone di Barca Antonio d’Eſte meinen Kuffer und
Lebensmittel in einer Gondel mit Hrn. Algoͤwer am
St. Markusplatz, und Abends wolte er endlich abfah-
ren. Hinuͤber duͤrfen die Trieſter keine Waaren laden,
als etwa Kleinigkeiten, daher koſtet es dem Paſſagier
mehr. Ich kam fuͤr 8. Lire heruͤber, und muſte 14.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/676>, abgerufen am 30.12.2024.
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