pel der Freundschaft, wo die nun verstorbene Marg- gräfin von Bayreuth, des Königs Schwester, mit Buch und Hund sitzend vorgestellt ist, und wo an den 8. Säu- len Medaillons alter durch Freundschaft berühmt gewor- dener Helden hängen, den Antikentempel, der aber ver- schlossen ist, die Kolonnaden, den schönen Merkur mit dem schlauen Gesicht, von Pigalle, die Orange- und Treibhäuser etc.
Abends macht' ich der Madame Bierstätt, geb. Mamsell Holzhausen, einen Besuch. Sie ist Gouver- nante und Erzieherin der jüngsten Tochter der Prinz. v. Preussen K. H. Sie trug mir auf, ihr die Silhouet- te der Frau von Günderrode in Carlsruhe zu ver- schaffen.
Alsdann war ich in der Synode von Potsdam, wo heute beim lutherischen Hofprediger alle Geistliche mit ihren Frauen zusammen kamen.
Den 18ten Sept. Rückreise nach Berlin.
Der heutige und morgende Tag gingen mit Abschied- nehmen, Packen, Postbestellen etc. hin.
Ich beurlaubte mich daher heute zuvörderst bei der Prinz. v. Preussen K. H.
Dann war ich schon wieder bei meinem guten Ni- kolai Mittags zu Tische, machte Nachmittags bei den lieben Dr. Bloch, und Rendant Siegfried Abschieds- besuche, ging drauf in den gelehrten Club, wo ich Hrn. Prof. Ramler, Hr. Bergr. Gerhard, Hr. Hofr. Oes- feld, und Hrn. K. G. R. von Pönicke traf, und von
ihnen
pel der Freundſchaft, wo die nun verſtorbene Marg- graͤfin von Bayreuth, des Koͤnigs Schweſter, mit Buch und Hund ſitzend vorgeſtellt iſt, und wo an den 8. Saͤu- len Medaillons alter durch Freundſchaft beruͤhmt gewor- dener Helden haͤngen, den Antikentempel, der aber ver- ſchloſſen iſt, die Kolonnaden, den ſchoͤnen Merkur mit dem ſchlauen Geſicht, von Pigalle, die Orange- und Treibhaͤuſer ꝛc.
Abends macht’ ich der Madame Bierſtaͤtt, geb. Mamſell Holzhauſen, einen Beſuch. Sie iſt Gouver- nante und Erzieherin der juͤngſten Tochter der Prinz. v. Preuſſen K. H. Sie trug mir auf, ihr die Silhouet- te der Frau von Guͤnderrode in Carlsruhe zu ver- ſchaffen.
Alsdann war ich in der Synode von Potsdam, wo heute beim lutheriſchen Hofprediger alle Geiſtliche mit ihren Frauen zuſammen kamen.
Den 18ten Sept. Ruͤckreiſe nach Berlin.
Der heutige und morgende Tag gingen mit Abſchied- nehmen, Packen, Poſtbeſtellen ꝛc. hin.
Ich beurlaubte mich daher heute zuvoͤrderſt bei der Prinz. v. Preuſſen K. H.
Dann war ich ſchon wieder bei meinem guten Ni- kolai Mittags zu Tiſche, machte Nachmittags bei den lieben Dr. Bloch, und Rendant Siegfried Abſchieds- beſuche, ging drauf in den gelehrten Club, wo ich Hrn. Prof. Ramler, Hr. Bergr. Gerhard, Hr. Hofr. Oes- feld, und Hrn. K. G. R. von Poͤnicke traf, und von
ihnen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0250"n="212"/><hirendition="#fr">pel der Freundſchaft,</hi> wo die nun verſtorbene Marg-<lb/>
graͤfin von <hirendition="#fr">Bayreuth,</hi> des Koͤnigs Schweſter, mit Buch<lb/>
und Hund ſitzend vorgeſtellt iſt, und wo an den 8. Saͤu-<lb/>
len Medaillons alter durch Freundſchaft beruͤhmt gewor-<lb/>
dener Helden haͤngen, den Antikentempel, der aber ver-<lb/>ſchloſſen iſt, die Kolonnaden, den ſchoͤnen <hirendition="#fr">Merkur</hi> mit<lb/>
dem ſchlauen Geſicht, von <hirendition="#fr">Pigalle,</hi> die Orange- und<lb/>
Treibhaͤuſer ꝛc.</p><lb/><p>Abends macht’ ich der Madame <hirendition="#fr">Bierſtaͤtt,</hi> geb.<lb/>
Mamſell <hirendition="#fr">Holzhauſen,</hi> einen Beſuch. Sie iſt Gouver-<lb/>
nante und Erzieherin der juͤngſten Tochter der Prinz. v.<lb/><hirendition="#fr">Preuſſen</hi> K. H. Sie trug mir auf, ihr die Silhouet-<lb/>
te der Frau von <hirendition="#fr">Guͤnderrode</hi> in <hirendition="#fr">Carlsruhe</hi> zu ver-<lb/>ſchaffen.</p><lb/><p>Alsdann war ich in der <hirendition="#fr">Synode</hi> von <hirendition="#fr">Potsdam,</hi><lb/>
wo heute beim lutheriſchen Hofprediger alle Geiſtliche mit<lb/>
ihren Frauen zuſammen kamen.</p></div></div><lb/><divn="2"><head>Den 18ten Sept.<lb/><hirendition="#fr">Ruͤckreiſe</hi> nach <hirendition="#fr">Berlin.</hi></head><lb/><p>Der heutige und morgende Tag gingen mit Abſchied-<lb/>
nehmen, Packen, Poſtbeſtellen ꝛc. hin.</p><lb/><p>Ich beurlaubte mich daher heute zuvoͤrderſt bei der<lb/>
Prinz. v. <hirendition="#fr">Preuſſen</hi> K. H.</p><lb/><p>Dann war ich ſchon wieder bei meinem guten <hirendition="#fr">Ni-<lb/>
kolai</hi> Mittags zu Tiſche, machte Nachmittags bei den<lb/>
lieben Dr. <hirendition="#fr">Bloch,</hi> und Rendant <hirendition="#fr">Siegfried</hi> Abſchieds-<lb/>
beſuche, ging drauf in den gelehrten Club, wo ich Hrn.<lb/>
Prof. <hirendition="#fr">Ramler,</hi> Hr. Bergr. <hirendition="#fr">Gerhard,</hi> Hr. Hofr. <hirendition="#fr">Oes-<lb/>
feld,</hi> und Hrn. K. G. R. von <hirendition="#fr">Poͤnicke</hi> traf, und von<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ihnen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[212/0250]
pel der Freundſchaft, wo die nun verſtorbene Marg-
graͤfin von Bayreuth, des Koͤnigs Schweſter, mit Buch
und Hund ſitzend vorgeſtellt iſt, und wo an den 8. Saͤu-
len Medaillons alter durch Freundſchaft beruͤhmt gewor-
dener Helden haͤngen, den Antikentempel, der aber ver-
ſchloſſen iſt, die Kolonnaden, den ſchoͤnen Merkur mit
dem ſchlauen Geſicht, von Pigalle, die Orange- und
Treibhaͤuſer ꝛc.
Abends macht’ ich der Madame Bierſtaͤtt, geb.
Mamſell Holzhauſen, einen Beſuch. Sie iſt Gouver-
nante und Erzieherin der juͤngſten Tochter der Prinz. v.
Preuſſen K. H. Sie trug mir auf, ihr die Silhouet-
te der Frau von Guͤnderrode in Carlsruhe zu ver-
ſchaffen.
Alsdann war ich in der Synode von Potsdam,
wo heute beim lutheriſchen Hofprediger alle Geiſtliche mit
ihren Frauen zuſammen kamen.
Den 18ten Sept.
Ruͤckreiſe nach Berlin.
Der heutige und morgende Tag gingen mit Abſchied-
nehmen, Packen, Poſtbeſtellen ꝛc. hin.
Ich beurlaubte mich daher heute zuvoͤrderſt bei der
Prinz. v. Preuſſen K. H.
Dann war ich ſchon wieder bei meinem guten Ni-
kolai Mittags zu Tiſche, machte Nachmittags bei den
lieben Dr. Bloch, und Rendant Siegfried Abſchieds-
beſuche, ging drauf in den gelehrten Club, wo ich Hrn.
Prof. Ramler, Hr. Bergr. Gerhard, Hr. Hofr. Oes-
feld, und Hrn. K. G. R. von Poͤnicke traf, und von
ihnen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/250>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.