kraft beschriebenen übereinstimmen, ab, so ist der bei weitem hervor- ragendste durch Tierkraft betriebene Motor der Göpel oder das Roßwerk. Man baut die Göpel entweder als feststehende oder als transportable. In ersterem Falle verbleiben dieselben ein für alle mal an einem bestimmten Orte, während sie im anderen Falle leicht je nach Bedarf transportiert und verlegt werden können.
[Abbildung]
Fig. 38.
Göpel.
Fig. 38 stellt einen transportablen Göpel dar, wie derselbe von der bekannten Maschinenfabrik Aktien-Gesellschaft H. F. Eckert in Berlin gebaut wird. Das große Triebrad, oberhalb dessen ein Sitz für den die ziehenden Pferde beaufsichtigenden Mann angebracht ist, trägt die 4 Zugbäume, an welchen die Pferde angespannt werden. Wird durch diese das große Rad in Drehung versetzt, so wird durch eine mehrfache Räderübersetzung die nach links abgehende Welle bewegt, welche die zu betreibenden Maschinen, Dreschmaschine, Futterschneider u. s. w., in Gang setzt. Die ganze Vorrichtung ruht auf einem kräftigen Rahmen aus Eichenholz und kann leicht von einem Ort zum andern geschafft werden.
Mit der zunehmenden Kultur und mit dem immer mehr und mehr wachsenden Verlangen nach einer großen und leistungsfähigen Triebkraft verschwand der Mensch und das Tier immer mehr und mehr aus der Zahl der Motoren. Nur das letztere hat nach dieser Richtung gegen- wärtig noch eine größere Bedeutung und zwar als Antriebskraft für die oben beschriebenen Göpel, welche im landwirtschaftlichen Betriebe wegen ihrer Bequemlichkeit und wegen des Mangels der Feuergefähr- lichkeit einer weiten Verbreitung noch jetzt sich erfreuen.
b) Die Wassermotoren.
1. Die vertikalen Wasserräder oder Wasserräder im engeren Sinne.
Der Name des Erfinders dieser in den früheren Jahrhunderten hochbedeutsamen Motoren ist geschichtlich nicht festzustellen. Das Alter der Wasserräder ist ein sehr hohes und reicht mindestens bis zu den
Der Menſch und das Tier als Motor.
kraft beſchriebenen übereinſtimmen, ab, ſo iſt der bei weitem hervor- ragendſte durch Tierkraft betriebene Motor der Göpel oder das Roßwerk. Man baut die Göpel entweder als feſtſtehende oder als transportable. In erſterem Falle verbleiben dieſelben ein für alle mal an einem beſtimmten Orte, während ſie im anderen Falle leicht je nach Bedarf transportiert und verlegt werden können.
[Abbildung]
Fig. 38.
Göpel.
Fig. 38 ſtellt einen transportablen Göpel dar, wie derſelbe von der bekannten Maſchinenfabrik Aktien-Geſellſchaft H. F. Eckert in Berlin gebaut wird. Das große Triebrad, oberhalb deſſen ein Sitz für den die ziehenden Pferde beaufſichtigenden Mann angebracht iſt, trägt die 4 Zugbäume, an welchen die Pferde angeſpannt werden. Wird durch dieſe das große Rad in Drehung verſetzt, ſo wird durch eine mehrfache Räderüberſetzung die nach links abgehende Welle bewegt, welche die zu betreibenden Maſchinen, Dreſchmaſchine, Futterſchneider u. ſ. w., in Gang ſetzt. Die ganze Vorrichtung ruht auf einem kräftigen Rahmen aus Eichenholz und kann leicht von einem Ort zum andern geſchafft werden.
Mit der zunehmenden Kultur und mit dem immer mehr und mehr wachſenden Verlangen nach einer großen und leiſtungsfähigen Triebkraft verſchwand der Menſch und das Tier immer mehr und mehr aus der Zahl der Motoren. Nur das letztere hat nach dieſer Richtung gegen- wärtig noch eine größere Bedeutung und zwar als Antriebskraft für die oben beſchriebenen Göpel, welche im landwirtſchaftlichen Betriebe wegen ihrer Bequemlichkeit und wegen des Mangels der Feuergefähr- lichkeit einer weiten Verbreitung noch jetzt ſich erfreuen.
b) Die Waſſermotoren.
1. Die vertikalen Waſſerräder oder Waſſerräder im engeren Sinne.
Der Name des Erfinders dieſer in den früheren Jahrhunderten hochbedeutſamen Motoren iſt geſchichtlich nicht feſtzuſtellen. Das Alter der Waſſerräder iſt ein ſehr hohes und reicht mindeſtens bis zu den
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Der Menſch und das Tier als Motor.
kraft beſchriebenen übereinſtimmen, ab, ſo iſt der bei weitem hervor-
ragendſte durch Tierkraft betriebene Motor der Göpel oder das
Roßwerk. Man baut die Göpel entweder als feſtſtehende oder als
transportable. In erſterem Falle verbleiben dieſelben ein für alle mal
an einem beſtimmten Orte, während ſie im anderen Falle leicht je nach
Bedarf transportiert und verlegt werden können.
[Abbildung Fig. 38. Göpel.]
Fig. 38 ſtellt einen transportablen Göpel dar, wie derſelbe von
der bekannten Maſchinenfabrik Aktien-Geſellſchaft H. F. Eckert in Berlin
gebaut wird. Das große Triebrad, oberhalb deſſen ein Sitz für den
die ziehenden Pferde beaufſichtigenden Mann angebracht iſt, trägt die
4 Zugbäume, an welchen die Pferde angeſpannt werden. Wird durch
dieſe das große Rad in Drehung verſetzt, ſo wird durch eine mehrfache
Räderüberſetzung die nach links abgehende Welle bewegt, welche die
zu betreibenden Maſchinen, Dreſchmaſchine, Futterſchneider u. ſ. w., in
Gang ſetzt. Die ganze Vorrichtung ruht auf einem kräftigen Rahmen
aus Eichenholz und kann leicht von einem Ort zum andern geſchafft werden.
Mit der zunehmenden Kultur und mit dem immer mehr und mehr
wachſenden Verlangen nach einer großen und leiſtungsfähigen Triebkraft
verſchwand der Menſch und das Tier immer mehr und mehr aus der
Zahl der Motoren. Nur das letztere hat nach dieſer Richtung gegen-
wärtig noch eine größere Bedeutung und zwar als Antriebskraft für
die oben beſchriebenen Göpel, welche im landwirtſchaftlichen Betriebe
wegen ihrer Bequemlichkeit und wegen des Mangels der Feuergefähr-
lichkeit einer weiten Verbreitung noch jetzt ſich erfreuen.
b) Die Waſſermotoren.
1. Die vertikalen Waſſerräder oder Waſſerräder im engeren
Sinne.
Der Name des Erfinders dieſer in den früheren Jahrhunderten
hochbedeutſamen Motoren iſt geſchichtlich nicht feſtzuſtellen. Das Alter
der Waſſerräder iſt ein ſehr hohes und reicht mindeſtens bis zu den
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/81>, abgerufen am 22.12.2024.
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