Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.29. Geziemend ist der Schmuck an Weibes Leib allein, Und die geschmückte soll der Schmuck des Mannes seyn. 30. Ein reizendes Gesicht ist kranker Augen Balsam, Das fein gefällig ist und nicht zusehr gefallsam. 31. Anfang und Ende sind wol unter sich verwandt, Doch ist der Anfang blind, das Ende hats erkannt. 32. Laß dich auf das nicht ein, wo dir die Sinne schwinden; Im dunkeln Hause sind die sehnden gleich den blinden. 33. Leicht kommt hinein der Dieb ins unbewachte Thor Des Bettlers, doch beschämt kommt er daraus hervor. 29. Geziemend iſt der Schmuck an Weibes Leib allein, Und die geſchmuͤckte ſoll der Schmuck des Mannes ſeyn. 30. Ein reizendes Geſicht iſt kranker Augen Balſam, Das fein gefaͤllig iſt und nicht zuſehr gefallſam. 31. Anfang und Ende ſind wol unter ſich verwandt, Doch iſt der Anfang blind, das Ende hats erkannt. 32. Laß dich auf das nicht ein, wo dir die Sinne ſchwinden; Im dunkeln Hauſe ſind die ſehnden gleich den blinden. 33. Leicht kommt hinein der Dieb ins unbewachte Thor Des Bettlers, doch beſchaͤmt kommt er daraus hervor. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0082" n="72"/> <div n="2"> <head>29.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Geziemend iſt der Schmuck an Weibes Leib allein,</l><lb/> <l>Und die geſchmuͤckte ſoll der Schmuck des Mannes ſeyn.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>30.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein reizendes Geſicht iſt kranker Augen Balſam,</l><lb/> <l>Das fein gefaͤllig iſt und nicht zuſehr gefallſam.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>31.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Anfang und Ende ſind wol unter ſich verwandt,</l><lb/> <l>Doch iſt der Anfang blind, das Ende hats erkannt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>32.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Laß dich auf das nicht ein, wo dir die Sinne ſchwinden;</l><lb/> <l>Im dunkeln Hauſe ſind die ſehnden gleich den blinden.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>33.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Leicht kommt hinein der Dieb ins unbewachte Thor</l><lb/> <l>Des Bettlers, doch beſchaͤmt kommt er daraus hervor.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [72/0082]
29.
Geziemend iſt der Schmuck an Weibes Leib allein,
Und die geſchmuͤckte ſoll der Schmuck des Mannes ſeyn.
30.
Ein reizendes Geſicht iſt kranker Augen Balſam,
Das fein gefaͤllig iſt und nicht zuſehr gefallſam.
31.
Anfang und Ende ſind wol unter ſich verwandt,
Doch iſt der Anfang blind, das Ende hats erkannt.
32.
Laß dich auf das nicht ein, wo dir die Sinne ſchwinden;
Im dunkeln Hauſe ſind die ſehnden gleich den blinden.
33.
Leicht kommt hinein der Dieb ins unbewachte Thor
Des Bettlers, doch beſchaͤmt kommt er daraus hervor.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/82>, abgerufen am 22.02.2025. |