Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.94. Soll der bedrohte Baum nicht drein mit Freude schauen, Holzhauer, wenn du selbst dich in den Fuß gehauen! 95. Der Räuber im Gebirg ist auch ein freier Fürst, O Fürst, so frei wie du, bis du ihn fangen wirst. 96. Stets hast du Recht, wenn du beim Richter bist allein; Doch warte nur, es kommt dein Gegner hinterdrein. 97. Geh du in die Moskee, ich geh' in die Pagode; Laß du mir meinen Brauch, dir lass' ich deine Mode. 98. Durch Weihgeschenk' erwirbt der Reiche Himmelsgnaden; Was kann der Bettler thun? im heil'gen Strome baden. 94. Soll der bedrohte Baum nicht drein mit Freude ſchauen, Holzhauer, wenn du ſelbſt dich in den Fuß gehauen! 95. Der Raͤuber im Gebirg iſt auch ein freier Fuͤrſt, O Fuͤrſt, ſo frei wie du, bis du ihn fangen wirſt. 96. Stets haſt du Recht, wenn du beim Richter biſt allein; Doch warte nur, es kommt dein Gegner hinterdrein. 97. Geh du in die Moſkee, ich geh' in die Pagode; Laß du mir meinen Brauch, dir laſſ' ich deine Mode. 98. Durch Weihgeſchenk' erwirbt der Reiche Himmelsgnaden; Was kann der Bettler thun? im heil'gen Strome baden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0074" n="64"/> <div n="2"> <head>94.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Soll der bedrohte Baum nicht drein mit Freude ſchauen,</l><lb/> <l>Holzhauer, wenn du ſelbſt dich in den Fuß gehauen!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>95.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Raͤuber im Gebirg iſt auch ein freier Fuͤrſt,</l><lb/> <l>O Fuͤrſt, ſo frei wie du, bis du ihn fangen wirſt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>96.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Stets haſt du Recht, wenn du beim Richter biſt allein;</l><lb/> <l>Doch warte nur, es kommt dein Gegner hinterdrein.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>97.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Geh du in die Moſkee, ich geh' in die Pagode;</l><lb/> <l>Laß du mir meinen Brauch, dir laſſ' ich deine Mode.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>98.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Durch Weihgeſchenk' erwirbt der Reiche Himmelsgnaden;</l><lb/> <l>Was kann der Bettler thun? im heil'gen Strome baden.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [64/0074]
94.
Soll der bedrohte Baum nicht drein mit Freude ſchauen,
Holzhauer, wenn du ſelbſt dich in den Fuß gehauen!
95.
Der Raͤuber im Gebirg iſt auch ein freier Fuͤrſt,
O Fuͤrſt, ſo frei wie du, bis du ihn fangen wirſt.
96.
Stets haſt du Recht, wenn du beim Richter biſt allein;
Doch warte nur, es kommt dein Gegner hinterdrein.
97.
Geh du in die Moſkee, ich geh' in die Pagode;
Laß du mir meinen Brauch, dir laſſ' ich deine Mode.
98.
Durch Weihgeſchenk' erwirbt der Reiche Himmelsgnaden;
Was kann der Bettler thun? im heil'gen Strome baden.
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