Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.24. Thun was schon ist gethan, dergleichen thun die Thoren; An einer Perle kan man nicht zwei Löcher bohren. 25. Laß dichs nicht ärgern, daß dir ein Stück Wild entgangen; Wenn du heut alles fiengst, was willst du morgen fangen? 26. Ein Krämer liebt im Kram, was abgeht und gefällt; Mit Ladenhütern ist der Laden schlecht bestellt. 27. Wenn du für kleinre Gab' undankbar bist erschienen, Womit denn hoffest du die größre zu verdienen? 28. Bitt' um Verzeihung nur den der sich glaubt gekränkt; Und kränktest du ihn nicht, genug daß er es denkt. 24. Thun was ſchon iſt gethan, dergleichen thun die Thoren; An einer Perle kan man nicht zwei Loͤcher bohren. 25. Laß dichs nicht aͤrgern, daß dir ein Stuͤck Wild entgangen; Wenn du heut alles fiengſt, was willſt du morgen fangen? 26. Ein Kraͤmer liebt im Kram, was abgeht und gefaͤllt; Mit Ladenhuͤtern iſt der Laden ſchlecht beſtellt. 27. Wenn du fuͤr kleinre Gab' undankbar biſt erſchienen, Womit denn hoffeſt du die groͤßre zu verdienen? 28. Bitt' um Verzeihung nur den der ſich glaubt gekraͤnkt; Und kraͤnkteſt du ihn nicht, genug daß er es denkt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0039" n="29"/> <div n="2"> <head>24.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Thun was ſchon iſt gethan, dergleichen thun die Thoren;</l><lb/> <l>An einer Perle kan man nicht zwei Loͤcher bohren.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>25.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Laß dichs nicht aͤrgern, daß dir ein Stuͤck Wild entgangen;</l><lb/> <l>Wenn du heut alles fiengſt, was willſt du morgen fangen?</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>26.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Ein Kraͤmer liebt im Kram, was abgeht und gefaͤllt;</l><lb/> <l>Mit Ladenhuͤtern iſt der Laden ſchlecht beſtellt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>27.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Wenn du fuͤr kleinre Gab' undankbar biſt erſchienen,</l><lb/> <l>Womit denn hoffeſt du die groͤßre zu verdienen?</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>28.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Bitt' um Verzeihung nur den der ſich glaubt gekraͤnkt;</l><lb/> <l>Und kraͤnkteſt du ihn nicht, genug daß er es denkt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [29/0039]
24.
Thun was ſchon iſt gethan, dergleichen thun die Thoren;
An einer Perle kan man nicht zwei Loͤcher bohren.
25.
Laß dichs nicht aͤrgern, daß dir ein Stuͤck Wild entgangen;
Wenn du heut alles fiengſt, was willſt du morgen fangen?
26.
Ein Kraͤmer liebt im Kram, was abgeht und gefaͤllt;
Mit Ladenhuͤtern iſt der Laden ſchlecht beſtellt.
27.
Wenn du fuͤr kleinre Gab' undankbar biſt erſchienen,
Womit denn hoffeſt du die groͤßre zu verdienen?
28.
Bitt' um Verzeihung nur den der ſich glaubt gekraͤnkt;
Und kraͤnkteſt du ihn nicht, genug daß er es denkt.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/39>, abgerufen am 22.02.2025. |