Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.81. Der Mond kehrt unverwandt ein gleiches Angesicht Der Erde zu, doch sie siehts in verschiednem Licht. Daß wechselnd ab und zu du nehmen siehst die Hellung, Liegt nicht am Gegenstand, nur an der Gegenstellung. 82. O für wieviel der Welt bist du zu Dank verpflichtet, Was sie für dich gesetzt, geordnet, eingerichtet. Der Jahr' und Monate, der Tag' und Stunden Lauf; Des Marktes Maß und Zahl, Gewicht, Vertrag und Kauf. Du brauchst es nicht zu thun, es ist für dich gethan,
Und keinen Augenblick brauchst du zu denken dran. 81. Der Mond kehrt unverwandt ein gleiches Angeſicht Der Erde zu, doch ſie ſiehts in verſchiednem Licht. Daß wechſelnd ab und zu du nehmen ſiehſt die Hellung, Liegt nicht am Gegenſtand, nur an der Gegenſtellung. 82. O fuͤr wieviel der Welt biſt du zu Dank verpflichtet, Was ſie fuͤr dich geſetzt, geordnet, eingerichtet. Der Jahr' und Monate, der Tag' und Stunden Lauf; Des Marktes Maß und Zahl, Gewicht, Vertrag und Kauf. Du brauchſt es nicht zu thun, es iſt fuͤr dich gethan,
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81.
Der Mond kehrt unverwandt ein gleiches Angeſicht
Der Erde zu, doch ſie ſiehts in verſchiednem Licht.
Daß wechſelnd ab und zu du nehmen ſiehſt die Hellung,
Liegt nicht am Gegenſtand, nur an der Gegenſtellung.
82.
O fuͤr wieviel der Welt biſt du zu Dank verpflichtet,
Was ſie fuͤr dich geſetzt, geordnet, eingerichtet.
Der Jahr' und Monate, der Tag' und Stunden Lauf;
Des Marktes Maß und Zahl, Gewicht, Vertrag und Kauf.
Du brauchſt es nicht zu thun, es iſt fuͤr dich gethan,
Und keinen Augenblick brauchſt du zu denken dran.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/171>, abgerufen am 22.02.2025. |