Die Ameis' unterm Fuß der Leute wird zertreten, Und in dem Angesicht die Flieg' ist unerbeten.
Die Ameis' unterm Fuß der Leute bist du nicht, Noch auch die Fliege, die sie sticht ins Angesicht.
O dank' es deinem Glück, daß so ist deine Lage, Wo dir die Welt nicht wird, noch du wirst ihr zur Plage.
23.
Froh bin ich, durch zu seyn durch das Gedräng' im Leben, Und möchte nicht hinein mich noch einmal begeben.
Noch minder möcht' ich, nicht darin gewesen seyn, Noch einen hindern, der auch einmal will hinein.
Geh nur hinein, mein Sohn, hilf durch dir, wie du kannst; Und wenn du kommst heraus, laß sehn, was du gewannst.
Rückert, Lehrgedicht VI. 6
22.
Die Ameiſ' unterm Fuß der Leute wird zertreten, Und in dem Angeſicht die Flieg' iſt unerbeten.
Die Ameiſ' unterm Fuß der Leute biſt du nicht, Noch auch die Fliege, die ſie ſticht ins Angeſicht.
O dank' es deinem Gluͤck, daß ſo iſt deine Lage, Wo dir die Welt nicht wird, noch du wirſt ihr zur Plage.
23.
Froh bin ich, durch zu ſeyn durch das Gedraͤng' im Leben, Und moͤchte nicht hinein mich noch einmal begeben.
Noch minder moͤcht' ich, nicht darin geweſen ſeyn, Noch einen hindern, der auch einmal will hinein.
Geh nur hinein, mein Sohn, hilf durch dir, wie du kannſt; Und wenn du kommſt heraus, laß ſehn, was du gewannſt.
Ruͤckert, Lehrgedicht VI. 6
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22.
Die Ameiſ' unterm Fuß der Leute wird zertreten,
Und in dem Angeſicht die Flieg' iſt unerbeten.
Die Ameiſ' unterm Fuß der Leute biſt du nicht,
Noch auch die Fliege, die ſie ſticht ins Angeſicht.
O dank' es deinem Gluͤck, daß ſo iſt deine Lage,
Wo dir die Welt nicht wird, noch du wirſt ihr zur Plage.
23.
Froh bin ich, durch zu ſeyn durch das Gedraͤng' im Leben,
Und moͤchte nicht hinein mich noch einmal begeben.
Noch minder moͤcht' ich, nicht darin geweſen ſeyn,
Noch einen hindern, der auch einmal will hinein.
Geh nur hinein, mein Sohn, hilf durch dir, wie du kannſt;
Und wenn du kommſt heraus, laß ſehn, was du gewannſt.
Ruͤckert, Lehrgedicht VI. 6
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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/131>, abgerufen am 22.02.2025.
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