Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.29. Sieh, was die Weisen thun, sieh, wie's die Thoren treiben; Und thu das eine nach, und laß das andre bleiben. 30. Mußt du verpflichtet seyn, so sei's dem Ehrenmann; Denn schwer ist danken dem, den man nicht ehren kann. 31. Der Beeren hangen viel an einem Traubenstiele; Hältst du den einen Stiel, so hältst du alle viele. 32. Des Zahnwehs Heilung ist, den Zahn dir auszureißen, Den Diener, welcher schlecht dir dienet, gehn zu heißen. 33. Man lebt nicht zweimal, und wie groß ist deren Zahl, Die leben auf der Welt auch einmal nicht einmal! 29. Sieh, was die Weiſen thun, ſieh, wie's die Thoren treiben; Und thu das eine nach, und laß das andre bleiben. 30. Mußt du verpflichtet ſeyn, ſo ſei's dem Ehrenmann; Denn ſchwer iſt danken dem, den man nicht ehren kann. 31. Der Beeren hangen viel an einem Traubenſtiele; Haͤltſt du den einen Stiel, ſo haͤltſt du alle viele. 32. Des Zahnwehs Heilung iſt, den Zahn dir auszureißen, Den Diener, welcher ſchlecht dir dienet, gehn zu heißen. 33. Man lebt nicht zweimal, und wie groß iſt deren Zahl, Die leben auf der Welt auch einmal nicht einmal! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0103" n="93"/> <div n="2"> <head>29.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Sieh, was die Weiſen thun, ſieh, wie's die Thoren treiben;</l><lb/> <l>Und thu das eine nach, und laß das andre bleiben.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>30.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Mußt du verpflichtet ſeyn, ſo ſei's dem Ehrenmann;</l><lb/> <l>Denn ſchwer iſt danken dem, den man nicht ehren kann.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>31.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Der Beeren hangen viel an einem Traubenſtiele;</l><lb/> <l>Haͤltſt du den einen Stiel, ſo haͤltſt du alle viele.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>32.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Des Zahnwehs Heilung iſt, den Zahn dir auszureißen,</l><lb/> <l>Den Diener, welcher ſchlecht dir dienet, gehn zu heißen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>33.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Man lebt nicht zweimal, und wie groß iſt deren Zahl,</l><lb/> <l>Die leben auf der Welt auch einmal nicht einmal!</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [93/0103]
29.
Sieh, was die Weiſen thun, ſieh, wie's die Thoren treiben;
Und thu das eine nach, und laß das andre bleiben.
30.
Mußt du verpflichtet ſeyn, ſo ſei's dem Ehrenmann;
Denn ſchwer iſt danken dem, den man nicht ehren kann.
31.
Der Beeren hangen viel an einem Traubenſtiele;
Haͤltſt du den einen Stiel, ſo haͤltſt du alle viele.
32.
Des Zahnwehs Heilung iſt, den Zahn dir auszureißen,
Den Diener, welcher ſchlecht dir dienet, gehn zu heißen.
33.
Man lebt nicht zweimal, und wie groß iſt deren Zahl,
Die leben auf der Welt auch einmal nicht einmal!
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