Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.84. Zwei Schlechte geben oft ein Gutes im Verein, Ein leidliches Getränk schlecht Wasser, schlechter Wein. 85. Wer fällt, steht wieder auf; deswegen nimmt im Wallen Sich doch kein Kluger vor, um aufzustehn, zu fallen. 86. Weltweisheit ist die Kunst, die schlecht sich auf Weltweise Versteht; Weltklugheit ist weit nützlicher zur Reise. 87. Was thut's wenn dich die Welt um weltlich Gut betrog, Wenn sie dir nur das Kleid des Gleichmuths nicht auszog. 88. Wer dich betrog, der wird dich obendrein auslachen; Doch nur getrost! du mußt dir auch aus dem nichts machen. 84. Zwei Schlechte geben oft ein Gutes im Verein, Ein leidliches Getraͤnk ſchlecht Waſſer, ſchlechter Wein. 85. Wer faͤllt, ſteht wieder auf; deswegen nimmt im Wallen Sich doch kein Kluger vor, um aufzuſtehn, zu fallen. 86. Weltweisheit iſt die Kunſt, die ſchlecht ſich auf Weltweiſe Verſteht; Weltklugheit iſt weit nuͤtzlicher zur Reiſe. 87. Was thut's wenn dich die Welt um weltlich Gut betrog, Wenn ſie dir nur das Kleid des Gleichmuths nicht auszog. 88. Wer dich betrog, der wird dich obendrein auslachen; Doch nur getroſt! du mußt dir auch aus dem nichts machen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0359" n="349"/> <div n="2"> <head>84.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Zwei Schlechte geben oft ein Gutes im Verein,</l><lb/> <l>Ein leidliches Getraͤnk ſchlecht Waſſer, ſchlechter Wein.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>85.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wer faͤllt, ſteht wieder auf; deswegen nimmt im Wallen</l><lb/> <l>Sich doch kein Kluger vor, um aufzuſtehn, zu fallen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>86.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Weltweisheit iſt die Kunſt, die ſchlecht ſich auf Weltweiſe</l><lb/> <l>Verſteht; Weltklugheit iſt weit nuͤtzlicher zur Reiſe.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>87.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Was thut's wenn dich die Welt um weltlich Gut betrog,</l><lb/> <l>Wenn ſie dir nur das Kleid des Gleichmuths nicht auszog.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>88.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wer dich betrog, der wird dich obendrein auslachen;</l><lb/> <l>Doch nur getroſt! du mußt dir auch aus dem nichts machen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [349/0359]
84.
Zwei Schlechte geben oft ein Gutes im Verein,
Ein leidliches Getraͤnk ſchlecht Waſſer, ſchlechter Wein.
85.
Wer faͤllt, ſteht wieder auf; deswegen nimmt im Wallen
Sich doch kein Kluger vor, um aufzuſtehn, zu fallen.
86.
Weltweisheit iſt die Kunſt, die ſchlecht ſich auf Weltweiſe
Verſteht; Weltklugheit iſt weit nuͤtzlicher zur Reiſe.
87.
Was thut's wenn dich die Welt um weltlich Gut betrog,
Wenn ſie dir nur das Kleid des Gleichmuths nicht auszog.
88.
Wer dich betrog, der wird dich obendrein auslachen;
Doch nur getroſt! du mußt dir auch aus dem nichts machen.
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Zitationshilfe: | Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/359>, abgerufen am 22.02.2025. |