Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.164. Ob Gott verborgen dir erscheint in der Natur, Ob außer, über ihr, ist eins im Grunde nur, Ein Wortspiel-Formelkram, vergebens drum zu zanken, Ein Krückennothbehelf gebrechlicher Gedanken. Gott ist, was er will seyn, wo er will seyn und wie, Anders in jedem Ding und jeder Fantasie. Anders in jedem Nu, derselb' in Ewigkeit, Die Vielheit ewig eins, die Einheit stets entzweit. Ob du Weltschöpfer ihn, ob ihn Weltordnung nennest, In ihm ist ungetrennt, was im Begriff du trennest. Geordnet ist die Welt, du ordne dich ihr ein; Das wird am Göttlichen dein rechter Antheil seyn. 11*
164. Ob Gott verborgen dir erſcheint in der Natur, Ob außer, uͤber ihr, iſt eins im Grunde nur, Ein Wortſpiel-Formelkram, vergebens drum zu zanken, Ein Kruͤckennothbehelf gebrechlicher Gedanken. Gott iſt, was er will ſeyn, wo er will ſeyn und wie, Anders in jedem Ding und jeder Fantaſie. Anders in jedem Nu, derſelb' in Ewigkeit, Die Vielheit ewig eins, die Einheit ſtets entzweit. Ob du Weltſchoͤpfer ihn, ob ihn Weltordnung nenneſt, In ihm iſt ungetrennt, was im Begriff du trenneſt. Geordnet iſt die Welt, du ordne dich ihr ein; Das wird am Goͤttlichen dein rechter Antheil ſeyn. 11*
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164.
Ob Gott verborgen dir erſcheint in der Natur,
Ob außer, uͤber ihr, iſt eins im Grunde nur,
Ein Wortſpiel-Formelkram, vergebens drum zu zanken,
Ein Kruͤckennothbehelf gebrechlicher Gedanken.
Gott iſt, was er will ſeyn, wo er will ſeyn und wie,
Anders in jedem Ding und jeder Fantaſie.
Anders in jedem Nu, derſelb' in Ewigkeit,
Die Vielheit ewig eins, die Einheit ſtets entzweit.
Ob du Weltſchoͤpfer ihn, ob ihn Weltordnung nenneſt,
In ihm iſt ungetrennt, was im Begriff du trenneſt.
Geordnet iſt die Welt, du ordne dich ihr ein;
Das wird am Goͤttlichen dein rechter Antheil ſeyn.
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