Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.Ihr Menschenwächter, drum, wenn ihr wollt ruhig schlafen, Abhelfen müßt ihr dem, was ihr nur wollt bestrafen. Macht, daß ein Mensch sich könn' und müß' als Menschen fühlen, So wird er nicht den Grund der Menschheit unterwühlen. 90. Der Streit von Göttlichkeit und Menschheit ist geschlichtet, Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche seyn gerichtet. Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche seyn erkannt; Doch die Ausgleichung ist verschieden zubenannt. Der Hochmuth sagt: Zu Gott hat sich der Mensch erhoben; Die Demuth: Niederstieg zum Menschen Gott von oben. Ihr Menſchenwaͤchter, drum, wenn ihr wollt ruhig ſchlafen, Abhelfen muͤßt ihr dem, was ihr nur wollt beſtrafen. Macht, daß ein Menſch ſich koͤnn' und muͤß' als Menſchen fuͤhlen, So wird er nicht den Grund der Menſchheit unterwuͤhlen. 90. Der Streit von Goͤttlichkeit und Menſchheit iſt geſchlichtet, Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche ſeyn gerichtet. Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche ſeyn erkannt; Doch die Ausgleichung iſt verſchieden zubenannt. Der Hochmuth ſagt: Zu Gott hat ſich der Menſch erhoben; Die Demuth: Niederſtieg zum Menſchen Gott von oben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0196" n="186"/> <lg n="8"> <l>Ihr Menſchenwaͤchter, drum, wenn ihr wollt ruhig ſchlafen,</l><lb/> <l>Abhelfen muͤßt ihr dem, was ihr nur wollt beſtrafen.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Macht, daß ein Menſch ſich koͤnn' und muͤß' als Menſchen fuͤhlen,</l><lb/> <l>So wird er nicht den Grund der Menſchheit unterwuͤhlen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>90.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Der Streit von Goͤttlichkeit und Menſchheit iſt geſchlichtet,</l><lb/> <l>Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche ſeyn gerichtet.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche ſeyn erkannt;</l><lb/> <l>Doch die Ausgleichung iſt verſchieden zubenannt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Der Hochmuth ſagt: Zu Gott hat ſich der Menſch erhoben;</l><lb/> <l>Die Demuth: Niederſtieg zum Menſchen Gott von oben.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [186/0196]
Ihr Menſchenwaͤchter, drum, wenn ihr wollt ruhig ſchlafen,
Abhelfen muͤßt ihr dem, was ihr nur wollt beſtrafen.
Macht, daß ein Menſch ſich koͤnn' und muͤß' als Menſchen fuͤhlen,
So wird er nicht den Grund der Menſchheit unterwuͤhlen.
90.
Der Streit von Goͤttlichkeit und Menſchheit iſt geſchlichtet,
Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche ſeyn gerichtet.
Denn nur vom Gleichen kann das Gleiche ſeyn erkannt;
Doch die Ausgleichung iſt verſchieden zubenannt.
Der Hochmuth ſagt: Zu Gott hat ſich der Menſch erhoben;
Die Demuth: Niederſtieg zum Menſchen Gott von oben.
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