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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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11.
Laß nur den tollen Spuk der Zeit vorüberflirren!
Ergetzen kann er dich, er kann dich nicht verwirren.
Doch wenn dem Schwindel trotzt dein Geist mit fester Stirne;
Bedenke daß es gibt auch schwächere Gehirne.
Den Wirbel mehre nicht, worin sie trunken drehn;
Zeig' ihnen ehr den Punkt, worauf man fest kann stehn.

12.
Sieh dort den Baum, der nie im Sonnenbrand ermattet,
Weil er als Sonnenschirm den eignen Fuß beschattet.
Er hält den Boden kühl und feucht worauf er steht,
Woraus der Wurzel Saft in alle Zweige geht.
11.
Laß nur den tollen Spuk der Zeit voruͤberflirren!
Ergetzen kann er dich, er kann dich nicht verwirren.
Doch wenn dem Schwindel trotzt dein Geiſt mit feſter Stirne;
Bedenke daß es gibt auch ſchwaͤchere Gehirne.
Den Wirbel mehre nicht, worin ſie trunken drehn;
Zeig' ihnen ehr den Punkt, worauf man feſt kann ſtehn.

12.
Sieh dort den Baum, der nie im Sonnenbrand ermattet,
Weil er als Sonnenſchirm den eignen Fuß beſchattet.
Er haͤlt den Boden kuͤhl und feucht worauf er ſteht,
Woraus der Wurzel Saft in alle Zweige geht.
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[98/0108] 11. Laß nur den tollen Spuk der Zeit voruͤberflirren! Ergetzen kann er dich, er kann dich nicht verwirren. Doch wenn dem Schwindel trotzt dein Geiſt mit feſter Stirne; Bedenke daß es gibt auch ſchwaͤchere Gehirne. Den Wirbel mehre nicht, worin ſie trunken drehn; Zeig' ihnen ehr den Punkt, worauf man feſt kann ſtehn. 12. Sieh dort den Baum, der nie im Sonnenbrand ermattet, Weil er als Sonnenſchirm den eignen Fuß beſchattet. Er haͤlt den Boden kuͤhl und feucht worauf er ſteht, Woraus der Wurzel Saft in alle Zweige geht.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/108>, abgerufen am 23.11.2024.