Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Heinrichen von Braunschweig geführet/ der Keyser wieder Es ist aber vber aus eine Leppische Kindische Allberkeit/ Das 14. Capittel/ von etlichen gewechsen/ Beumen vnd Kreutern. I. Plinius schreibt lib 16 cap. 23 Es ist ein sonderlich Das geschicht in vnserm Lande nicht. Es behelt ein je- Jn-
Heinrichen von Braunſchweig gefuͤhret/ der Keyſer wieder Es iſt aber vber aus eine Leppiſche Kindiſche Allberkeit/ Das 14. Capittel/ von etlichen gewechſen/ Beumen vnd Kreutern. I. Plinius ſchreibt lib 16 cap. 23 Es iſt ein ſonderlich Das geſchicht in vnſerm Lande nicht. Es behelt ein je- Jn-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0262" n="252"/> Heinrichen von Braunſchweig gefuͤhret/ der Keyſer wieder<lb/> ſie hinwieder vor hette/ vnter ein ander reden/ vnd Prophecey-<lb/> en gehoͤrt. Dergleichen ſchrieb auch Johann Beier/ ehemals<lb/> des Johan Friederichs/ Churfuͤrſten zu Sachſen/ darnach ſei-<lb/> nes Sohns zu Gotha/ <hi rendition="#aq">Secretarius,</hi> das er im Jahr 1566. an<lb/> der Sala ſpacieren gangen/ vnd die Nachtigalen von Hertzog<lb/> Moritzen/ vnd Auguſto beiden Churfuͤrſten zu Sachſen/ al-<lb/> lerley ſeltzame verdrießliche ſachen hette reden hoͤren. Da-<lb/> fuͤr er nach eroͤberung des Schloſſes Grimmenſtein/ iſt er-<lb/> hengt worden.</p><lb/> <p>Es iſt aber vber aus eine Leppiſche Kindiſche Allberkeit/<lb/> das man aus ſolcher Poeterey/ ware Hiſtorien macht Wun-<lb/> der iſts/ das man nicht des <hi rendition="#aq">Virgilij Famam,</hi> vnd <hi rendition="#aq">Ouidij In-<lb/> uidiam,</hi> auch fuͤr ſeltzame wunderweiber/ mit in die Poſtil-<lb/> len hinein bringt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das 14. Capittel/ von etlichen gewechſen/<lb/> Beumen vnd Kreutern.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">I. Plinius</hi> ſchreibt <hi rendition="#aq">lib 16 cap.</hi> 23 Es iſt ein ſonderlich<lb/> wunder/ das ſich begibt mit Ruͤſtern/ Linden/ Oel vnd Pap-<lb/> pelbaum/ vnd der Sahlweiden. Denn/ wenn der lengſte tag<lb/> geweſen iſt/ kehren ſich ihre Bleter herumb. Vnd iſt kein ge-<lb/> wiſſer zeichen/ das die Sonne ihren lauff vollnbracht hat. Es<lb/> ſprechen auch die gemeinen Leute: Nach Sanct Veit/ Endert<lb/> ſich die zeit. Das Blat wird krumb/ Wendet ſich auff dem<lb/> Baum herumb.</p><lb/> <p>Das geſchicht in vnſerm Lande nicht. Es behelt ein je-<lb/> des Blat ſeinen ſtand. Ohne die jungen ſtehen auffgericht/ die<lb/> alten hengen den ſpitz nieder werts.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [252/0262]
Heinrichen von Braunſchweig gefuͤhret/ der Keyſer wieder
ſie hinwieder vor hette/ vnter ein ander reden/ vnd Prophecey-
en gehoͤrt. Dergleichen ſchrieb auch Johann Beier/ ehemals
des Johan Friederichs/ Churfuͤrſten zu Sachſen/ darnach ſei-
nes Sohns zu Gotha/ Secretarius, das er im Jahr 1566. an
der Sala ſpacieren gangen/ vnd die Nachtigalen von Hertzog
Moritzen/ vnd Auguſto beiden Churfuͤrſten zu Sachſen/ al-
lerley ſeltzame verdrießliche ſachen hette reden hoͤren. Da-
fuͤr er nach eroͤberung des Schloſſes Grimmenſtein/ iſt er-
hengt worden.
Es iſt aber vber aus eine Leppiſche Kindiſche Allberkeit/
das man aus ſolcher Poeterey/ ware Hiſtorien macht Wun-
der iſts/ das man nicht des Virgilij Famam, vnd Ouidij In-
uidiam, auch fuͤr ſeltzame wunderweiber/ mit in die Poſtil-
len hinein bringt.
Das 14. Capittel/ von etlichen gewechſen/
Beumen vnd Kreutern.
I. Plinius ſchreibt lib 16 cap. 23 Es iſt ein ſonderlich
wunder/ das ſich begibt mit Ruͤſtern/ Linden/ Oel vnd Pap-
pelbaum/ vnd der Sahlweiden. Denn/ wenn der lengſte tag
geweſen iſt/ kehren ſich ihre Bleter herumb. Vnd iſt kein ge-
wiſſer zeichen/ das die Sonne ihren lauff vollnbracht hat. Es
ſprechen auch die gemeinen Leute: Nach Sanct Veit/ Endert
ſich die zeit. Das Blat wird krumb/ Wendet ſich auff dem
Baum herumb.
Das geſchicht in vnſerm Lande nicht. Es behelt ein je-
des Blat ſeinen ſtand. Ohne die jungen ſtehen auffgericht/ die
alten hengen den ſpitz nieder werts.
Jn-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |