Das XIII. Capitul. Von einigem was die Hoch- Fürstliche Familie überhaupt angehet.
§. 1.
Alle Vortheile und Praerogativen des Ran- ges, der Titulaturen, Ceremonielle, der Einkünffte, Potestaet und Exemtion der Hoch-Fürstlichen Wittwen, der Printzen und Princeßinnen, und andern Hoch-Fürstlichen Anverwandten, von regierenden und apanagirten Herrn, dependiren theils von den Observanzen des Hofes und Landes, von den Fundamental- Gesetzen des Reichs, theils und insonderheit aber von den Hoch-Fürstlichen Ehestifftungen, Testa- menten, Verschreibungen, Belehnungen, Rever- salien, getroffenen Compactatis, Vergleichen und Recessen.
§. 2. Die Hoch-Fürstlichen Wittwen bezie- hen nach dem Tode ihres seligen Gemahls dasje- nige Leib-Gedinge, welches ihnen ehedem ver- schrieben und ausgesetzt, es wäre denn daß sie zu Vormündern der Hoch-Fürstlichen Kinder in dem Testament wären bestimmet worden, bey wel- chen Fall sie ihren Wittwen-Stuhl nicht verrücken dürffen, sondern sich in der Hoch-Fürstlichen Re- sidenz und auf dem Schloß so lange aufhalten,
und
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Von der Hochfuͤrſtl. Familie uͤberhaupt.
Das XIII. Capitul. Von einigem was die Hoch- Fuͤrſtliche Familie uͤberhaupt angehet.
§. 1.
Alle Vortheile und Prærogativen des Ran- ges, der Titulaturen, Ceremonielle, der Einkuͤnffte, Poteſtæt und Exemtion der Hoch-Fuͤrſtlichen Wittwen, der Printzen und Princeßinnen, und andern Hoch-Fuͤrſtlichen Anverwandten, von regierenden und apanagirten Herrn, dependiren theils von den Obſervanzen des Hofes und Landes, von den Fundamental- Geſetzen des Reichs, theils und inſonderheit aber von den Hoch-Fuͤrſtlichen Eheſtifftungen, Teſta- menten, Verſchreibungen, Belehnungen, Rever- ſalien, getroffenen Compactatis, Vergleichen und Receſſen.
§. 2. Die Hoch-Fuͤrſtlichen Wittwen bezie- hen nach dem Tode ihres ſeligen Gemahls dasje- nige Leib-Gedinge, welches ihnen ehedem ver- ſchrieben und ausgeſetzt, es waͤre denn daß ſie zu Vormuͤndern der Hoch-Fuͤrſtlichen Kinder in dem Teſtament waͤren beſtimmet worden, bey wel- chen Fall ſie ihren Wittwen-Stuhl nicht verruͤcken duͤrffen, ſondern ſich in der Hoch-Fuͤrſtlichen Re- ſidenz und auf dem Schloß ſo lange aufhalten,
und
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Von der Hochfuͤrſtl. Familie uͤberhaupt.
Das XIII. Capitul.
Von einigem was die Hoch-
Fuͤrſtliche Familie uͤberhaupt
angehet.
§. 1.
Alle Vortheile und Prærogativen des Ran-
ges, der Titulaturen, Ceremonielle, der
Einkuͤnffte, Poteſtæt und Exemtion der
Hoch-Fuͤrſtlichen Wittwen, der Printzen
und Princeßinnen, und andern Hoch-Fuͤrſtlichen
Anverwandten, von regierenden und apanagirten
Herrn, dependiren theils von den Obſervanzen
des Hofes und Landes, von den Fundamental-
Geſetzen des Reichs, theils und inſonderheit aber
von den Hoch-Fuͤrſtlichen Eheſtifftungen, Teſta-
menten, Verſchreibungen, Belehnungen, Rever-
ſalien, getroffenen Compactatis, Vergleichen und
Receſſen.
§. 2. Die Hoch-Fuͤrſtlichen Wittwen bezie-
hen nach dem Tode ihres ſeligen Gemahls dasje-
nige Leib-Gedinge, welches ihnen ehedem ver-
ſchrieben und ausgeſetzt, es waͤre denn daß ſie zu
Vormuͤndern der Hoch-Fuͤrſtlichen Kinder in
dem Teſtament waͤren beſtimmet worden, bey wel-
chen Fall ſie ihren Wittwen-Stuhl nicht verruͤcken
duͤrffen, ſondern ſich in der Hoch-Fuͤrſtlichen Re-
ſidenz und auf dem Schloß ſo lange aufhalten,
und
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/239>, abgerufen am 21.11.2024.
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