so würde man es ihm gar sehr verdencken, daß er sei- ner Ehre nicht erwarten könte.
§. 27. Jn Ansehung der Zeit, wenn er auf den Assembleen erscheinen soll, muß sich ein junger Ca- valier nach den andern richten; jedoch dieses dabey in Obacht nehmen, daß er nicht der erste in der Ge- sellschafft sey, der da kommt, und auch nicht der letzte, der weggehet, sintemal sich beydes nicht gar wohl vor ihm schicken würde.
Das VIII. Capitul. Vom Spielen.
§. 1.
DJe Boßheit der Menschen verwandelt, bey dem Spielen so wohl als bey andern Sa- chen, die an und vor sich selbst nach den göttlichen Rechten vor unschuldig und zu- läßig anzusehen/ dasjenige/ was ihnen zum Ver- gnügen gereichen könte, in Mißvergnügen, den Ge- brauch in Mißbrauch, und die Erquickung des Ge- müths in eine saure Arbeit und in einen Frohndienst. Will man den Beweiß dieses Satzes haben, so ge- be man nur Acht, wie ein grosser Theil derer, die entweder aus Gewinnsucht, oder aus Galanterie und des Wohlstandes wegen, in den grossen Ge- sellschafften spielen, bey ihrem vermeynten Diver- tissement sich sehr schlecht ergötzen, und wie viel Un-
ruhe
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Von Aſſembleen.
ſo wuͤrde man es ihm gar ſehr verdencken, daß er ſei- ner Ehre nicht erwarten koͤnte.
§. 27. Jn Anſehung der Zeit, wenn er auf den Aſſembleen erſcheinen ſoll, muß ſich ein junger Ca- valier nach den andern richten; jedoch dieſes dabey in Obacht nehmen, daß er nicht der erſte in der Ge- ſellſchafft ſey, der da kommt, und auch nicht der letzte, der weggehet, ſintemal ſich beydes nicht gar wohl vor ihm ſchicken wuͤrde.
Das VIII. Capitul. Vom Spielen.
§. 1.
DJe Boßheit der Menſchen verwandelt, bey dem Spielen ſo wohl als bey andern Sa- chen, die an und vor ſich ſelbſt nach den goͤttlichen Rechten vor unſchuldig und zu- laͤßig anzuſehen/ dasjenige/ was ihnen zum Ver- gnuͤgen gereichen koͤnte, in Mißvergnuͤgen, den Ge- brauch in Mißbrauch, und die Erquickung des Ge- muͤths in eine ſaure Arbeit und in einen Frohndienſt. Will man den Beweiß dieſes Satzes haben, ſo ge- be man nur Acht, wie ein groſſer Theil derer, die entweder aus Gewinnſucht, oder aus Galanterie und des Wohlſtandes wegen, in den groſſen Ge- ſellſchafften ſpielen, bey ihrem vermeynten Diver- tiſſement ſich ſehr ſchlecht ergoͤtzen, und wie viel Un-
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Von Aſſembleen.
ſo wuͤrde man es ihm gar ſehr verdencken, daß er ſei-
ner Ehre nicht erwarten koͤnte.
§. 27. Jn Anſehung der Zeit, wenn er auf den
Aſſembleen erſcheinen ſoll, muß ſich ein junger Ca-
valier nach den andern richten; jedoch dieſes dabey
in Obacht nehmen, daß er nicht der erſte in der Ge-
ſellſchafft ſey, der da kommt, und auch nicht der letzte,
der weggehet, ſintemal ſich beydes nicht gar wohl
vor ihm ſchicken wuͤrde.
Das VIII. Capitul.
Vom Spielen.
§. 1.
DJe Boßheit der Menſchen verwandelt, bey
dem Spielen ſo wohl als bey andern Sa-
chen, die an und vor ſich ſelbſt nach den
goͤttlichen Rechten vor unſchuldig und zu-
laͤßig anzuſehen/ dasjenige/ was ihnen zum Ver-
gnuͤgen gereichen koͤnte, in Mißvergnuͤgen, den Ge-
brauch in Mißbrauch, und die Erquickung des Ge-
muͤths in eine ſaure Arbeit und in einen Frohndienſt.
Will man den Beweiß dieſes Satzes haben, ſo ge-
be man nur Acht, wie ein groſſer Theil derer, die
entweder aus Gewinnſucht, oder aus Galanterie
und des Wohlſtandes wegen, in den groſſen Ge-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/423>, abgerufen am 13.11.2024.
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