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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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eine sehr billige Steingewinnung ermöglichen. Es werden hierbei große Mengen brisanter Sprengstoffe (1000-10.000 kg) in einem entsprechend großen und richtig angelegten Hohlraum (Minenkammer) vereinigt und nach guter Verdammung der Zugänge durch Mauerwerk, Sandsäcke, Erde u. dgl. mittels elektrischer Zündung zur Explosion gebracht. Durch solche einmalige Explosionen wurden bedeutende Massen (10.000-20.000 m3) Steine mit sehr geringen Kosten (unter Umständen nur 0·10 M. für 1 m3) gelöst. Die Herstellung einer Minenkammer (Stollenausbruch) erfordert verhältnismäßig wenig und leichte Bohrarbeit; die Ladung und Zündung wird für eine große Menge Sprengstoff nur einmal vorgenommen und der Wirkungsgrad der Explosion ist ein günstiger.

Sprengungen unter Wasser.

Die Gesteinssprengungen unter Wasser erfolgen entweder durch frei auf das Gestein gelegte brisante Sprengstoffe, durch in Bohrlöcher verladene Sprengstoffe oder durch Anordnung größerer Stollenanlagen und Minenkammern in dem wegzusprengenden, unter dem Wasser liegenden Felsen. Bei Sprengungen mit frei aufgelegten Ladungen nach der Methode Lauer erzeugen die zur Explosion gebrachten Sprengstoffe Trichter, deren Größe von der Dichte des Gesteins, dem Umfang der Ladung und der Höhe der Wassersäule abhängig ist und die wegen der Verspannung des Gesteins durch nachfolgende Ladungen nur bis zu einer bestimmten, nicht überschreitbaren Grenze vertieft werden können; auch ist selbst im Strom mit größerer Wassergeschwindigkeit nicht zu erwarten, daß das gelöste Gestein der ersten Sprengung so vollständig weggeschwemmt wird, daß die folgenden Sprengungen hierdurch nicht behindert werden. Wenn daher bei dieser Methode das oft mühsame und kostspielige Bohren von Löchern unter Wasser vermieden wird, so ist der Sprengmittelverbrauch doch ein so großer und der Arbeitsfortgang ein so langsamer, daß von diesem Verfahren wohl nur ausnahmsweise, wie für das Absprengen einzelner Felsspitzen, nicht aber zur Beseitigung ausgedehnter Felsbänke, Gebrauch gemacht werden kann.

Es ist daher zweckmäßiger, die Sprengstoffe in Bohrlöcher zu verladen, die entweder von der Oberfläche des Wassers aus mit Hilfe von festen oder schwimmenden Gerüsten (Bohrschiffen) oder zwischen Fangdämmen, in Taucherglocken (Taucherschiffen) oder in Senkkästen gebohrt werden. Auch hat man versucht, die Löcher mit einer am abzusprengenden Grund unter Wasser aufgestellten und durch einen Taucher bedienten Bohrmaschine herzustellen.

Große, ausgedehnte, unter Wasser liegende Felsriffe von großer Höhe, die also auf beträchtliche Tiefe zu beseitigen sind, um tiefes Fahrwasser für die Schiffahrt zu schaffen, werden zweckmäßig unterhöhlt. Mit Hilfe eines Schachtes werden Stollen ausgeführt, die so tief liegen, daß zwischen Stollenfirst und der Oberfläche des Riffes noch eine genügend starke und dichte Felsschicht verbleibt, damit Einbrüche oder stärkere Einsickerungen des Wassers nicht zu befürchten sind. Diese Stollen dienen zur unmittelbaren Aufnahme von Sprengstoffen, oder es werden in deren Wänden Bohrlöcher oder Minenkammern zur Aufnahme der Sprengstoffe hergestellt, durch welche die Beseitigung der Felsdecke und der zwischen den Stollen verbleibenden Wandungen und Pfeiler zu erreichen ist.

Eissprengungen.

Auch Eissprengungen werden mit Hilfe von Sprengstoffen ausgeführt. Frei aufgelegte Ladungen brisanter Sprengstoffe hatten natürlich besseren Erfolg nach ihrer Bedeckung mit Sand und Lehm; noch günstiger wirkten solche, wenn sie in Rillen verlegt und dann bedeckt wurden, wie dies bei den mit Dynamit ausgeführten Eissprengungen in der Rhone bei Lyon geschah. Durchbohrung der Eisdecke und Versenkung der Sprengstoffpatronen (1-3 kg) unter sie in größerer oder geringerer Tiefe (0·3-1 m) je nach der Dicke der Eisschicht, nach Art und Menge des verwendeten Sprengstoffs, hatte den günstigsten Erfolg. Die Sprengstoffe müssen mit wasserdichten Hülsen versehen sein. Nitroglycerinsprengstoffe sind gegen Frostwirkungen zu schützen.

Dolezalek.


Sprengmittel s. Sprengarbeiten.


Spucken der Lokomotive (spray front the funnel; entraeinement d'eau par la cheminee; scappamento d'acqua dal fumainolo), Auswerfen von Wasser aus dem Rauchfang.

Das S. (Speien, Priemen) hat zur Folge, daß durch das ausgeworfene Wasser, vermengt mit Ruß aus der Rauchkammer und dem Rauchfang, Reisende, Fahrpersonal, Wagen und Lokomotive beschmutzt werden.

Das S. tritt in der Regel beim Anfahren (Ingangsetzen der Lokomotive) ein, oft aber auch plötzlich während des Fahrens.

Das beim S. ausgeworfene Wasser ist entweder Niederschlagwasser, von dem an den kalten Zylinderwandungen sich verdichtenden Dampf herrührend (S. beim Anfahren), oder mechanisch aus dem Kessel mitgerissenes Wasser (S. während der Fahrt).

Tritt S. plötzlich während der Fahrt ein, erkennbar für den Führer durch die an den

eine sehr billige Steingewinnung ermöglichen. Es werden hierbei große Mengen brisanter Sprengstoffe (1000–10.000 kg) in einem entsprechend großen und richtig angelegten Hohlraum (Minenkammer) vereinigt und nach guter Verdammung der Zugänge durch Mauerwerk, Sandsäcke, Erde u. dgl. mittels elektrischer Zündung zur Explosion gebracht. Durch solche einmalige Explosionen wurden bedeutende Massen (10.000–20.000 m3) Steine mit sehr geringen Kosten (unter Umständen nur 0·10 M. für 1 m3) gelöst. Die Herstellung einer Minenkammer (Stollenausbruch) erfordert verhältnismäßig wenig und leichte Bohrarbeit; die Ladung und Zündung wird für eine große Menge Sprengstoff nur einmal vorgenommen und der Wirkungsgrad der Explosion ist ein günstiger.

Sprengungen unter Wasser.

Die Gesteinssprengungen unter Wasser erfolgen entweder durch frei auf das Gestein gelegte brisante Sprengstoffe, durch in Bohrlöcher verladene Sprengstoffe oder durch Anordnung größerer Stollenanlagen und Minenkammern in dem wegzusprengenden, unter dem Wasser liegenden Felsen. Bei Sprengungen mit frei aufgelegten Ladungen nach der Methode Lauer erzeugen die zur Explosion gebrachten Sprengstoffe Trichter, deren Größe von der Dichte des Gesteins, dem Umfang der Ladung und der Höhe der Wassersäule abhängig ist und die wegen der Verspannung des Gesteins durch nachfolgende Ladungen nur bis zu einer bestimmten, nicht überschreitbaren Grenze vertieft werden können; auch ist selbst im Strom mit größerer Wassergeschwindigkeit nicht zu erwarten, daß das gelöste Gestein der ersten Sprengung so vollständig weggeschwemmt wird, daß die folgenden Sprengungen hierdurch nicht behindert werden. Wenn daher bei dieser Methode das oft mühsame und kostspielige Bohren von Löchern unter Wasser vermieden wird, so ist der Sprengmittelverbrauch doch ein so großer und der Arbeitsfortgang ein so langsamer, daß von diesem Verfahren wohl nur ausnahmsweise, wie für das Absprengen einzelner Felsspitzen, nicht aber zur Beseitigung ausgedehnter Felsbänke, Gebrauch gemacht werden kann.

Es ist daher zweckmäßiger, die Sprengstoffe in Bohrlöcher zu verladen, die entweder von der Oberfläche des Wassers aus mit Hilfe von festen oder schwimmenden Gerüsten (Bohrschiffen) oder zwischen Fangdämmen, in Taucherglocken (Taucherschiffen) oder in Senkkästen gebohrt werden. Auch hat man versucht, die Löcher mit einer am abzusprengenden Grund unter Wasser aufgestellten und durch einen Taucher bedienten Bohrmaschine herzustellen.

Große, ausgedehnte, unter Wasser liegende Felsriffe von großer Höhe, die also auf beträchtliche Tiefe zu beseitigen sind, um tiefes Fahrwasser für die Schiffahrt zu schaffen, werden zweckmäßig unterhöhlt. Mit Hilfe eines Schachtes werden Stollen ausgeführt, die so tief liegen, daß zwischen Stollenfirst und der Oberfläche des Riffes noch eine genügend starke und dichte Felsschicht verbleibt, damit Einbrüche oder stärkere Einsickerungen des Wassers nicht zu befürchten sind. Diese Stollen dienen zur unmittelbaren Aufnahme von Sprengstoffen, oder es werden in deren Wänden Bohrlöcher oder Minenkammern zur Aufnahme der Sprengstoffe hergestellt, durch welche die Beseitigung der Felsdecke und der zwischen den Stollen verbleibenden Wandungen und Pfeiler zu erreichen ist.

Eissprengungen.

Auch Eissprengungen werden mit Hilfe von Sprengstoffen ausgeführt. Frei aufgelegte Ladungen brisanter Sprengstoffe hatten natürlich besseren Erfolg nach ihrer Bedeckung mit Sand und Lehm; noch günstiger wirkten solche, wenn sie in Rillen verlegt und dann bedeckt wurden, wie dies bei den mit Dynamit ausgeführten Eissprengungen in der Rhone bei Lyon geschah. Durchbohrung der Eisdecke und Versenkung der Sprengstoffpatronen (1–3 kg) unter sie in größerer oder geringerer Tiefe (0·3–1 m) je nach der Dicke der Eisschicht, nach Art und Menge des verwendeten Sprengstoffs, hatte den günstigsten Erfolg. Die Sprengstoffe müssen mit wasserdichten Hülsen versehen sein. Nitroglycerinsprengstoffe sind gegen Frostwirkungen zu schützen.

Dolezalek.


Sprengmittel s. Sprengarbeiten.


Spucken der Lokomotive (spray front the funnel; entraînement d'eau par la cheminée; scappamento d'acqua dal fumainolo), Auswerfen von Wasser aus dem Rauchfang.

Das S. (Speien, Priemen) hat zur Folge, daß durch das ausgeworfene Wasser, vermengt mit Ruß aus der Rauchkammer und dem Rauchfang, Reisende, Fahrpersonal, Wagen und Lokomotive beschmutzt werden.

Das S. tritt in der Regel beim Anfahren (Ingangsetzen der Lokomotive) ein, oft aber auch plötzlich während des Fahrens.

Das beim S. ausgeworfene Wasser ist entweder Niederschlagwasser, von dem an den kalten Zylinderwandungen sich verdichtenden Dampf herrührend (S. beim Anfahren), oder mechanisch aus dem Kessel mitgerissenes Wasser (S. während der Fahrt).

Tritt S. plötzlich während der Fahrt ein, erkennbar für den Führer durch die an den

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[120/0125] eine sehr billige Steingewinnung ermöglichen. Es werden hierbei große Mengen brisanter Sprengstoffe (1000–10.000 kg) in einem entsprechend großen und richtig angelegten Hohlraum (Minenkammer) vereinigt und nach guter Verdammung der Zugänge durch Mauerwerk, Sandsäcke, Erde u. dgl. mittels elektrischer Zündung zur Explosion gebracht. Durch solche einmalige Explosionen wurden bedeutende Massen (10.000–20.000 m3) Steine mit sehr geringen Kosten (unter Umständen nur 0·10 M. für 1 m3) gelöst. Die Herstellung einer Minenkammer (Stollenausbruch) erfordert verhältnismäßig wenig und leichte Bohrarbeit; die Ladung und Zündung wird für eine große Menge Sprengstoff nur einmal vorgenommen und der Wirkungsgrad der Explosion ist ein günstiger. Sprengungen unter Wasser. Die Gesteinssprengungen unter Wasser erfolgen entweder durch frei auf das Gestein gelegte brisante Sprengstoffe, durch in Bohrlöcher verladene Sprengstoffe oder durch Anordnung größerer Stollenanlagen und Minenkammern in dem wegzusprengenden, unter dem Wasser liegenden Felsen. Bei Sprengungen mit frei aufgelegten Ladungen nach der Methode Lauer erzeugen die zur Explosion gebrachten Sprengstoffe Trichter, deren Größe von der Dichte des Gesteins, dem Umfang der Ladung und der Höhe der Wassersäule abhängig ist und die wegen der Verspannung des Gesteins durch nachfolgende Ladungen nur bis zu einer bestimmten, nicht überschreitbaren Grenze vertieft werden können; auch ist selbst im Strom mit größerer Wassergeschwindigkeit nicht zu erwarten, daß das gelöste Gestein der ersten Sprengung so vollständig weggeschwemmt wird, daß die folgenden Sprengungen hierdurch nicht behindert werden. Wenn daher bei dieser Methode das oft mühsame und kostspielige Bohren von Löchern unter Wasser vermieden wird, so ist der Sprengmittelverbrauch doch ein so großer und der Arbeitsfortgang ein so langsamer, daß von diesem Verfahren wohl nur ausnahmsweise, wie für das Absprengen einzelner Felsspitzen, nicht aber zur Beseitigung ausgedehnter Felsbänke, Gebrauch gemacht werden kann. Es ist daher zweckmäßiger, die Sprengstoffe in Bohrlöcher zu verladen, die entweder von der Oberfläche des Wassers aus mit Hilfe von festen oder schwimmenden Gerüsten (Bohrschiffen) oder zwischen Fangdämmen, in Taucherglocken (Taucherschiffen) oder in Senkkästen gebohrt werden. Auch hat man versucht, die Löcher mit einer am abzusprengenden Grund unter Wasser aufgestellten und durch einen Taucher bedienten Bohrmaschine herzustellen. Große, ausgedehnte, unter Wasser liegende Felsriffe von großer Höhe, die also auf beträchtliche Tiefe zu beseitigen sind, um tiefes Fahrwasser für die Schiffahrt zu schaffen, werden zweckmäßig unterhöhlt. Mit Hilfe eines Schachtes werden Stollen ausgeführt, die so tief liegen, daß zwischen Stollenfirst und der Oberfläche des Riffes noch eine genügend starke und dichte Felsschicht verbleibt, damit Einbrüche oder stärkere Einsickerungen des Wassers nicht zu befürchten sind. Diese Stollen dienen zur unmittelbaren Aufnahme von Sprengstoffen, oder es werden in deren Wänden Bohrlöcher oder Minenkammern zur Aufnahme der Sprengstoffe hergestellt, durch welche die Beseitigung der Felsdecke und der zwischen den Stollen verbleibenden Wandungen und Pfeiler zu erreichen ist. Eissprengungen. Auch Eissprengungen werden mit Hilfe von Sprengstoffen ausgeführt. Frei aufgelegte Ladungen brisanter Sprengstoffe hatten natürlich besseren Erfolg nach ihrer Bedeckung mit Sand und Lehm; noch günstiger wirkten solche, wenn sie in Rillen verlegt und dann bedeckt wurden, wie dies bei den mit Dynamit ausgeführten Eissprengungen in der Rhone bei Lyon geschah. Durchbohrung der Eisdecke und Versenkung der Sprengstoffpatronen (1–3 kg) unter sie in größerer oder geringerer Tiefe (0·3–1 m) je nach der Dicke der Eisschicht, nach Art und Menge des verwendeten Sprengstoffs, hatte den günstigsten Erfolg. Die Sprengstoffe müssen mit wasserdichten Hülsen versehen sein. Nitroglycerinsprengstoffe sind gegen Frostwirkungen zu schützen. Dolezalek. Sprengmittel s. Sprengarbeiten. Spucken der Lokomotive (spray front the funnel; entraînement d'eau par la cheminée; scappamento d'acqua dal fumainolo), Auswerfen von Wasser aus dem Rauchfang. Das S. (Speien, Priemen) hat zur Folge, daß durch das ausgeworfene Wasser, vermengt mit Ruß aus der Rauchkammer und dem Rauchfang, Reisende, Fahrpersonal, Wagen und Lokomotive beschmutzt werden. Das S. tritt in der Regel beim Anfahren (Ingangsetzen der Lokomotive) ein, oft aber auch plötzlich während des Fahrens. Das beim S. ausgeworfene Wasser ist entweder Niederschlagwasser, von dem an den kalten Zylinderwandungen sich verdichtenden Dampf herrührend (S. beim Anfahren), oder mechanisch aus dem Kessel mitgerissenes Wasser (S. während der Fahrt). Tritt S. plötzlich während der Fahrt ein, erkennbar für den Führer durch die an den

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/125>, abgerufen am 03.12.2024.