Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.der Betriebsgesellschaft und der holländischen Eisenbahngesellschaft betrugen 1911 4%, 1912 5 und 41/2%. Daß keine besseren Ergebnisse erzielt werden können, hat hauptsächlich seinen Grund in den hohen Anlagekosten der Bahnen und den geringen Einnahmen aus dem Güterverkehr; die Niederlande sind das einzige Land, in dem auf den Eisenbahnen die Einnahmen aus dem Personenverkehr denen aus dem Güterverkehr ungefähr gleich sind. Bei dem Wettbewerb der zahlreichen Wasserwege müssen eben die Eisenbahnen, besonders für den Massenverkehr, unterliegen; Der Betriebskoeffizient ist verhältnismäßig hoch (l 911 bei der Staatsbahnbetriebsgesellschaft 73·94, bei der holländischen Eisenbahn 67·85). Literatur: Statistiek van het vervoer op de spoorwegen en tramwegen, uitgegeven door het Departement van Waterstaat; Jaarverslagen van den Raad van Toezicht op de Spoorwegdiensten; van Citters en van Roosendaal: Wetten balinten enz: betreffende de Spoorwegen in Nederland; Glasers Ann. 1886, Bd. I, S. 2, 87 ff.; Arch. f. Ebw. 1883, S. 571; 1892, S. 459 ff., 756 ff., 929 ff. - Dr. Junckers Nieboer, Geschiedenis der Nederlandsche Spoorwegen. 1907. - Dr. Overmann, Das Eisenbahnwesen in Holland. 1910; Neuere Eisenbahnpolitik in Holland. Arch. f. Ebw. 1912, S. 40. Nieboer. Niederländische Rheineisenbahn (Nederlandsche Rhijn Spoorweg Maatschappij), 1845 gegründete niederländische Privateisenbahn mit dem Sitz in Utrecht, seit 1890 verstaatlicht und im Betrieb der Betriebsgesellschaft der niederländischen Staatsbahnen. Ihr Netz umfaßte die Hauptstrecke von Amsterdam über Arnheim zur preußischen Grenze (111 km, eröffnet 1843-1856), Utrecht-Rotterdam (52·4 km, eröffnet 1855) und Gouda-Haag (28·2 km, eröffnet 1870). Niederländische Staatsbahnen-Betriebsgesellschaft (Maatschappij tot exploitatie van Staatsspoorwegen). Diese Gesellschaft, am 26. September 1863 im Haag gegründet (seit 1870 Utrecht), betreibt den größten Teil der niederländischen Bahnen (31. Dezember 1912 waren 1819·864 km in ihrem Betrieb). Sie verdankt ihre Entstehung der Anlage des Staatseisenbahnnetzes auf Grund des Ges. vom 18. August 1860 (s. Niederländische Eisenbahnen). Als dieses Gesetz, das die Regierung zum Bau einer Reihe von Eisenbahnen ermächtigte, von den General Staaten angenommen war und man sich für die Verpachtung entschieden hatte, wurde der "Gesellschaft für den Betrieb von Staatsbahnen" 1863 die Konzession sämtlicher nach vorstehendem vom Staat gebauten Linien nach deren Fertigstellung mit Ausnahme der Linie Amsterdam-Helder, die 1865 von der holländischen Eisenbahngesellschaft übernommen wurde, auf die Dauer von 50 Jahren gegen einen Anteil an den Einnahmen von mehr als 3000 fl. für 1 km erteilt. Noch im Jahre 1863 wurden die Strecken Tilburg-Breda, Harlingen-Leeuwarden und Bergen op Zoom-Roosendaal (zusammen 61 km) dem Betrieb übergeben. Um den Durchgangsverkehr für ihr Netz zu gewinnen, pachtete die N. die Linie Almelo-Salzbergen und die Strecke Eindhoven-Hasselt-Lüttich mit der Zweigstrecke Liers-Flemalle (Lüttich-Limburg-Linie). Durch letztere Linie erhielt die N. Verbindung mit Belgien (namentlich mit den Kohlenrevieren von Lüttich und Charleroi) und Frankreich, durch erstere Strecke mit dem nördlichen und östlichen Deutschland. Den Betrieb der Strecke Almelo-Salzbergen behielt die N. bis 1. Oktober 1892. Seitdem wird die Linie von der holländischen Eisenbahngesellschaft gemeinschaftlich mit der N. betrieben. Beide Eisenbahnen brachten der N. wenig Gewinn. Die Salzbergener Strecke litt unter dem Wettbewerb der Linie über Oberhausen, die die niederländische Rheinbahn über Emmerich beherrschte. Auch die Lüttich-Limburg-Linie, für die eine hohe Miete zu zahlen war, konnte von der N. nur mit Verlust betrieben werden. Mit der Inbetriebnahme der Linie Venlo-Maastricht (21. November 1865) und der 1867 streckenweise eröffneten Linie Venlo-Moerdyk entwickelte sich der Verkehr der N. mit Mittel- und Süddeutschland. Zur Förderung des Venloer Verkehrs wurde eine Dampferverbindung zwischen Rotterdam und Moerdyk, später auch zwischen Utrecht und Amsterdam unterhalten. In Venlo wurde der Anschluß mit den deutschen Bahnen durch Verträge mit der rheinischen und bergisch-märkischen Bahn sichergestellt (Eröffnung der Linie Venlo-Preußische Grenze, Richtung Kaldenkirchen 29. Oktober 1866). Ende 1874 wurde die Bahn Venlo-Preußische Grenze, Richtung Osnabrück eröffnet. Die Verhältnisse der N. waren zunächst nicht sehr günstig. Von dem Aktienkapital war nur die Hälfte eingezahlt, dieser Betrag war nicht hinreichend für die Beschaffung. Auf Grund des Ges. vom 29. Dezember 1866 wurde der N. von der Regierung ein Vorschuß von 2·5 Mill. Gulden gegeben. 1867 ließ sich die Regierung einen Kredit bewilligen, um den Betrieb der N. selbst zu übernehmen, falls die Gesellschaft in Konkurs geraten sollte. Indes besserten sich die Verhältnisse der Gesellschaft seit 1868 und steigerte sich die Einnahme derart, daß das Jahr 1868 mit einem Überschuß schloß. Nunmehr gelang es auch, ein Anlehen zu günstigen Bedingungen der Betriebsgesellschaft und der holländischen Eisenbahngesellschaft betrugen 1911 4%, 1912 5 und 41/2%. Daß keine besseren Ergebnisse erzielt werden können, hat hauptsächlich seinen Grund in den hohen Anlagekosten der Bahnen und den geringen Einnahmen aus dem Güterverkehr; die Niederlande sind das einzige Land, in dem auf den Eisenbahnen die Einnahmen aus dem Personenverkehr denen aus dem Güterverkehr ungefähr gleich sind. Bei dem Wettbewerb der zahlreichen Wasserwege müssen eben die Eisenbahnen, besonders für den Massenverkehr, unterliegen; Der Betriebskoeffizient ist verhältnismäßig hoch (l 911 bei der Staatsbahnbetriebsgesellschaft 73·94, bei der holländischen Eisenbahn 67·85). Literatur: Statistiek van het vervoer op de spoorwegen en tramwegen, uitgegeven door het Departement van Waterstaat; Jaarverslagen van den Raad van Toezicht op de Spoorwegdiensten; van Citters en van Roosendaal: Wetten balinten enz: betreffende de Spoorwegen in Nederland; Glasers Ann. 1886, Bd. I, S. 2, 87 ff.; Arch. f. Ebw. 1883, S. 571; 1892, S. 459 ff., 756 ff., 929 ff. – Dr. Junckers Nieboer, Geschiedenis der Nederlandsche Spoorwegen. 1907. – Dr. Overmann, Das Eisenbahnwesen in Holland. 1910; Neuere Eisenbahnpolitik in Holland. Arch. f. Ebw. 1912, S. 40. Nieboer. Niederländische Rheineisenbahn (Nederlandsche Rhijn Spoorweg Maatschappij), 1845 gegründete niederländische Privateisenbahn mit dem Sitz in Utrecht, seit 1890 verstaatlicht und im Betrieb der Betriebsgesellschaft der niederländischen Staatsbahnen. Ihr Netz umfaßte die Hauptstrecke von Amsterdam über Arnheim zur preußischen Grenze (111 km, eröffnet 1843–1856), Utrecht-Rotterdam (52·4 km, eröffnet 1855) und Gouda-Haag (28·2 km, eröffnet 1870). Niederländische Staatsbahnen-Betriebsgesellschaft (Maatschappij tot exploitatie van Staatsspoorwegen). Diese Gesellschaft, am 26. September 1863 im Haag gegründet (seit 1870 Utrecht), betreibt den größten Teil der niederländischen Bahnen (31. Dezember 1912 waren 1819·864 km in ihrem Betrieb). Sie verdankt ihre Entstehung der Anlage des Staatseisenbahnnetzes auf Grund des Ges. vom 18. August 1860 (s. Niederländische Eisenbahnen). Als dieses Gesetz, das die Regierung zum Bau einer Reihe von Eisenbahnen ermächtigte, von den General Staaten angenommen war und man sich für die Verpachtung entschieden hatte, wurde der „Gesellschaft für den Betrieb von Staatsbahnen“ 1863 die Konzession sämtlicher nach vorstehendem vom Staat gebauten Linien nach deren Fertigstellung mit Ausnahme der Linie Amsterdam-Helder, die 1865 von der holländischen Eisenbahngesellschaft übernommen wurde, auf die Dauer von 50 Jahren gegen einen Anteil an den Einnahmen von mehr als 3000 fl. für 1 km erteilt. Noch im Jahre 1863 wurden die Strecken Tilburg-Breda, Harlingen-Leeuwarden und Bergen op Zoom-Roosendaal (zusammen 61 km) dem Betrieb übergeben. Um den Durchgangsverkehr für ihr Netz zu gewinnen, pachtete die N. die Linie Almelo-Salzbergen und die Strecke Eindhoven-Hasselt-Lüttich mit der Zweigstrecke Lièrs-Flémalle (Lüttich-Limburg-Linie). Durch letztere Linie erhielt die N. Verbindung mit Belgien (namentlich mit den Kohlenrevieren von Lüttich und Charleroi) und Frankreich, durch erstere Strecke mit dem nördlichen und östlichen Deutschland. Den Betrieb der Strecke Almelo-Salzbergen behielt die N. bis 1. Oktober 1892. Seitdem wird die Linie von der holländischen Eisenbahngesellschaft gemeinschaftlich mit der N. betrieben. Beide Eisenbahnen brachten der N. wenig Gewinn. Die Salzbergener Strecke litt unter dem Wettbewerb der Linie über Oberhausen, die die niederländische Rheinbahn über Emmerich beherrschte. Auch die Lüttich-Limburg-Linie, für die eine hohe Miete zu zahlen war, konnte von der N. nur mit Verlust betrieben werden. Mit der Inbetriebnahme der Linie Venlo-Maastricht (21. November 1865) und der 1867 streckenweise eröffneten Linie Venlo-Moerdyk entwickelte sich der Verkehr der N. mit Mittel- und Süddeutschland. Zur Förderung des Venloer Verkehrs wurde eine Dampferverbindung zwischen Rotterdam und Moerdyk, später auch zwischen Utrecht und Amsterdam unterhalten. In Venlo wurde der Anschluß mit den deutschen Bahnen durch Verträge mit der rheinischen und bergisch-märkischen Bahn sichergestellt (Eröffnung der Linie Venlo-Preußische Grenze, Richtung Kaldenkirchen 29. Oktober 1866). Ende 1874 wurde die Bahn Venlo-Preußische Grenze, Richtung Osnabrück eröffnet. Die Verhältnisse der N. waren zunächst nicht sehr günstig. Von dem Aktienkapital war nur die Hälfte eingezahlt, dieser Betrag war nicht hinreichend für die Beschaffung. Auf Grund des Ges. vom 29. Dezember 1866 wurde der N. von der Regierung ein Vorschuß von 2·5 Mill. Gulden gegeben. 1867 ließ sich die Regierung einen Kredit bewilligen, um den Betrieb der N. selbst zu übernehmen, falls die Gesellschaft in Konkurs geraten sollte. 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der Betriebsgesellschaft und der holländischen Eisenbahngesellschaft betrugen 1911 4%, 1912 5 und 41/2%.
Daß keine besseren Ergebnisse erzielt werden können, hat hauptsächlich seinen Grund in den hohen Anlagekosten der Bahnen und den geringen Einnahmen aus dem Güterverkehr; die Niederlande sind das einzige Land, in dem auf den Eisenbahnen die Einnahmen aus dem Personenverkehr denen aus dem Güterverkehr ungefähr gleich sind. Bei dem Wettbewerb der zahlreichen Wasserwege müssen eben die Eisenbahnen, besonders für den Massenverkehr, unterliegen;
Der Betriebskoeffizient ist verhältnismäßig hoch (l 911 bei der Staatsbahnbetriebsgesellschaft 73·94, bei der holländischen Eisenbahn 67·85).
Literatur: Statistiek van het vervoer op de spoorwegen en tramwegen, uitgegeven door het Departement van Waterstaat; Jaarverslagen van den Raad van Toezicht op de Spoorwegdiensten; van Citters en van Roosendaal: Wetten balinten enz: betreffende de Spoorwegen in Nederland; Glasers Ann. 1886, Bd. I, S. 2, 87 ff.; Arch. f. Ebw. 1883, S. 571; 1892, S. 459 ff., 756 ff., 929 ff. – Dr. Junckers Nieboer, Geschiedenis der Nederlandsche Spoorwegen. 1907. – Dr. Overmann, Das Eisenbahnwesen in Holland. 1910; Neuere Eisenbahnpolitik in Holland. Arch. f. Ebw. 1912, S. 40.
Nieboer.
Niederländische Rheineisenbahn (Nederlandsche Rhijn Spoorweg Maatschappij), 1845 gegründete niederländische Privateisenbahn mit dem Sitz in Utrecht, seit 1890 verstaatlicht und im Betrieb der Betriebsgesellschaft der niederländischen Staatsbahnen. Ihr Netz umfaßte die Hauptstrecke von Amsterdam über Arnheim zur preußischen Grenze (111 km, eröffnet 1843–1856), Utrecht-Rotterdam (52·4 km, eröffnet 1855) und Gouda-Haag (28·2 km, eröffnet 1870).
Niederländische Staatsbahnen-Betriebsgesellschaft (Maatschappij tot exploitatie van Staatsspoorwegen). Diese Gesellschaft, am 26. September 1863 im Haag gegründet (seit 1870 Utrecht), betreibt den größten Teil der niederländischen Bahnen (31. Dezember 1912 waren 1819·864 km in ihrem Betrieb). Sie verdankt ihre Entstehung der Anlage des Staatseisenbahnnetzes auf Grund des Ges. vom 18. August 1860 (s. Niederländische Eisenbahnen). Als dieses Gesetz, das die Regierung zum Bau einer Reihe von Eisenbahnen ermächtigte, von den General Staaten angenommen war und man sich für die Verpachtung entschieden hatte, wurde der „Gesellschaft für den Betrieb von Staatsbahnen“ 1863 die Konzession sämtlicher nach vorstehendem vom Staat gebauten Linien nach deren Fertigstellung mit Ausnahme der Linie Amsterdam-Helder, die 1865 von der holländischen Eisenbahngesellschaft übernommen wurde, auf die Dauer von 50 Jahren gegen einen Anteil an den Einnahmen von mehr als 3000 fl. für 1 km erteilt.
Noch im Jahre 1863 wurden die Strecken Tilburg-Breda, Harlingen-Leeuwarden und Bergen op Zoom-Roosendaal (zusammen 61 km) dem Betrieb übergeben. Um den Durchgangsverkehr für ihr Netz zu gewinnen, pachtete die N. die Linie Almelo-Salzbergen und die Strecke Eindhoven-Hasselt-Lüttich mit der Zweigstrecke Lièrs-Flémalle (Lüttich-Limburg-Linie). Durch letztere Linie erhielt die N. Verbindung mit Belgien (namentlich mit den Kohlenrevieren von Lüttich und Charleroi) und Frankreich, durch erstere Strecke mit dem nördlichen und östlichen Deutschland. Den Betrieb der Strecke Almelo-Salzbergen behielt die N. bis 1. Oktober 1892. Seitdem wird die Linie von der holländischen Eisenbahngesellschaft gemeinschaftlich mit der N. betrieben.
Beide Eisenbahnen brachten der N. wenig Gewinn. Die Salzbergener Strecke litt unter dem Wettbewerb der Linie über Oberhausen, die die niederländische Rheinbahn über Emmerich beherrschte. Auch die Lüttich-Limburg-Linie, für die eine hohe Miete zu zahlen war, konnte von der N. nur mit Verlust betrieben werden.
Mit der Inbetriebnahme der Linie Venlo-Maastricht (21. November 1865) und der 1867 streckenweise eröffneten Linie Venlo-Moerdyk entwickelte sich der Verkehr der N. mit Mittel- und Süddeutschland. Zur Förderung des Venloer Verkehrs wurde eine Dampferverbindung zwischen Rotterdam und Moerdyk, später auch zwischen Utrecht und Amsterdam unterhalten. In Venlo wurde der Anschluß mit den deutschen Bahnen durch Verträge mit der rheinischen und bergisch-märkischen Bahn sichergestellt (Eröffnung der Linie Venlo-Preußische Grenze, Richtung Kaldenkirchen 29. Oktober 1866). Ende 1874 wurde die Bahn Venlo-Preußische Grenze, Richtung Osnabrück eröffnet.
Die Verhältnisse der N. waren zunächst nicht sehr günstig. Von dem Aktienkapital war nur die Hälfte eingezahlt, dieser Betrag war nicht hinreichend für die Beschaffung.
Auf Grund des Ges. vom 29. Dezember 1866 wurde der N. von der Regierung ein Vorschuß von 2·5 Mill. Gulden gegeben. 1867 ließ sich die Regierung einen Kredit bewilligen, um den Betrieb der N. selbst zu übernehmen, falls die Gesellschaft in Konkurs geraten sollte. Indes besserten sich die Verhältnisse der Gesellschaft seit 1868 und steigerte sich die Einnahme derart, daß das Jahr 1868 mit einem Überschuß schloß. Nunmehr gelang es auch, ein Anlehen zu günstigen Bedingungen
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