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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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besteht aus 2 Kupferdrähten von 9 mm. Das Rollmaterial enthält 3 elektrische, 14·2 t schwere Lokomotiven mit je 2 Serienmotoren von je 110 PS. am Radumfang gemessen und einen Stromabnehmer mit 2 Bügeln. Die elektrische Lokomotive ist sowohl für Reibungsbetrieb als für Zahnbetrieb gebaut; zudem ist auf der Zahnbahn gleichzeitig Reibungs- und Zahnbetrieb möglich.

Die M. bildet eine Verlängerung der seit 1892 im Betrieb stehenden Zahnbahn Glion-Rochers de Naye (s. Bergbahnen). Die Ausgangsstation Montreux ist an die Stationen der Montreux-Berner Oberlandbahn und der schweizerischen Bundesbahnen angeschlossen. Glion ist Gemeinschaftsstation mit der Bahn nach Rochers de Naye und der Seilbahn Territet-Glion. Die Baukosten haben Ende 1913, ohne Einrechnung der zu tilgenden Verwendungen, 2,499.640 Fr., f. d. km 859.870 Fr. betragen.

Literatur: Schweizerische Eisenbahnstatistik. - Zehnder-Spoerry, Die elektrische Zahnradbahn Montreux-Glion. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIV, Nr. 2, 3, 4 u. 5.

Dietler.


Mont Saleve-Bahn. Eine eingleisige, 1 m-spurige, elektrisch betriebene Zahnbahn, Bauart Abt (bis 120%0 einteilig, darüber hinaus 2teilig), die in 2 Ästen von Veyrier (423 m) und von Etrambieres (407 m) an der Grenze des Schweizer Kantons Genf nach Monnetier (675 m) und von da beide Linien vereinigt, auf den Grand Saleve (Frankreich) zur Haltestelle Treize Arbres (1142 m, lohnender Genfer Aussichtspunkt) führt. Die Größtneigung ist 250%0, der kleinste Krümmungshalbmesser 50 m. Die Gesamtbahnlänge 9 km. Die elektrischen Triebwagen sind 70 t schwer. Fahrzeiten von beiden Ausgangsstationen bis zur Endstation etwa 1 Stunde.

Literatur: Elektrische Zahnradbahn auf den Mont Saleve. Rev. gen. d. chem. 1891 u. 1895, Rev. techn. 1897, Ztschr. f. Kleinb. 1895.

Dolezalek.


Morgan, John Pierpont, geboren am 17. April 1837 in Hartford (Connecticut), gestorben am 31. März 1913 in Rom, gilt als einer der hervorragendsten Finanzmänner der Vereinigten Staaten von Amerika und hat insbesondere auch im Eisenbahnwesen eine bedeutende Rolle gespielt. Er war der Sohn des englischen Bankiers J. S. Morgan, studierte in Harvard und in Göttingen und trat 1857 in das Bankhaus Duncan, Sherman & Co. ein. M. war dann in verschiedenen Häusern in England und den Vereinigten Staaten tätig, trat 1864 in die Firma Drexel, Morgan & Co. ein, die er seit 1871 unter der Firma J. P. Morgan & Co. weiterführte. Seit Mitte der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts widmete er sich dem Erwerb notleidender Eisenbahnen, die er soweit als möglich zu großen Netzen zusammenlegte. Mit James Hill war er das Haupt der Morgan-Hill-Gruppe, die den ganzen Nordwesten der Vereinigten Staaten beherrschte. Sein Einfluß auf die Verwaltung der Eisenbahnen war in vielen Fällen ein bedenklicher. Erst nach seinem Tode ist z. B bekannt geworden, daß der Ende 1913 erfolgte plötzliche Zusammenbruch der scheinbar in den besten Verhältnissen befindlichen New York-Newhaven- und Hartford-Eisenbahn die Folge wüster Finanz- oder Landspekulationen war, die M. mit Hilfe der Papiere dieser Eisenbahnen ohne Wissen der Aktionäre betrieben hat.

Vgl. hierüber den Bericht der Interstate Commerce Commission vom 11. Juli 1914 an den Senat der Vereinigten Staaten über die New York, Newhaven und Hartfort Railroad Company. Senate 63. Congress 2nd Session Doc. 544. (Washington 1914.)

M. ist zusammen mit Carnegie der Begründer des großen Stahltrustes, ferner des Schifffahrtstrustes (der International Mercantile Marine Co.), in dem er alle großen Reedereien der Welt unter amerikanischer Flagge vereinigen wollte. Das Zustandekommen des Planes ist wesentlich an dem Widerstand der großen englischen und deutschen Reedereien gescheitert und nach 10jähriger Dauer wurde der Vertrag aufgelöst. Einen großen Teil seines riesigen Vermögens verwendete M. zum Erwerb von Kunstwerken, insbesondere Gemälden alter berühmter Meister. Einen Teil seiner Sammlungen hat er New York für das dortige Museum hinterlassen.

v. der Leyen.


Morse, geboren 1791 zu Charlestown (Massachusetts), gestorben 2. April 1871 zu New York, der berühmte Erfinder des nach ihm benannten, auf Eisenbahnen bisher vorherrschend gebliebenen elektrischen Drucktelegraphen. Die Erfindung stammt aus den Jahren 1835-1837.


Morsetelegraph s. Telegraphen.


Moskau-Brester Bahn. Staatsbahn, 1060 Werst (= 1127 km), davon 1024 Werst (1093 km) 2gleisig, am 1. Juli 1896 verstaatlicht. Vom 1. August 1912 ab wurde sie auf Befehl des Zaren in Alexander-Bahn umbenannt zur Erinnerung an den Kaiser Alexander I., der vor 100 Jahren in den Teilen des Reiches, die die Bahn durchzieht, den Kampf gegen Napoleon geführt hat.

Das Baukapital betrug Ende des Jahres 1910 139,183.291 Rubel oder für 1 Werst 134.088 Rubel.

Das Eisenbahnnetz besteht aus folgenden Strecken:

besteht aus 2 Kupferdrähten von 9 mm. Das Rollmaterial enthält 3 elektrische, 14·2 t schwere Lokomotiven mit je 2 Serienmotoren von je 110 PS. am Radumfang gemessen und einen Stromabnehmer mit 2 Bügeln. Die elektrische Lokomotive ist sowohl für Reibungsbetrieb als für Zahnbetrieb gebaut; zudem ist auf der Zahnbahn gleichzeitig Reibungs- und Zahnbetrieb möglich.

Die M. bildet eine Verlängerung der seit 1892 im Betrieb stehenden Zahnbahn Glion-Rochers de Naye (s. Bergbahnen). Die Ausgangsstation Montreux ist an die Stationen der Montreux-Berner Oberlandbahn und der schweizerischen Bundesbahnen angeschlossen. Glion ist Gemeinschaftsstation mit der Bahn nach Rochers de Naye und der Seilbahn Territet-Glion. Die Baukosten haben Ende 1913, ohne Einrechnung der zu tilgenden Verwendungen, 2,499.640 Fr., f. d. km 859.870 Fr. betragen.

Literatur: Schweizerische Eisenbahnstatistik. – Zehnder-Spoerry, Die elektrische Zahnradbahn Montreux-Glion. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIV, Nr. 2, 3, 4 u. 5.

Dietler.


Mont Salève-Bahn. Eine eingleisige, 1 m-spurige, elektrisch betriebene Zahnbahn, Bauart Abt (bis 120 einteilig, darüber hinaus 2teilig), die in 2 Ästen von Veyrier (423 m) und von Etrambieres (407 m) an der Grenze des Schweizer Kantons Genf nach Monnetier (675 m) und von da beide Linien vereinigt, auf den Grand Salève (Frankreich) zur Haltestelle Treize Arbres (1142 m, lohnender Genfer Aussichtspunkt) führt. Die Größtneigung ist 250, der kleinste Krümmungshalbmesser 50 m. Die Gesamtbahnlänge 9 km. Die elektrischen Triebwagen sind 70 t schwer. Fahrzeiten von beiden Ausgangsstationen bis zur Endstation etwa 1 Stunde.

Literatur: Elektrische Zahnradbahn auf den Mont Salève. Rev. gén. d. chem. 1891 u. 1895, Rev. techn. 1897, Ztschr. f. Kleinb. 1895.

Dolezalek.


Morgan, John Pierpont, geboren am 17. April 1837 in Hartford (Connecticut), gestorben am 31. März 1913 in Rom, gilt als einer der hervorragendsten Finanzmänner der Vereinigten Staaten von Amerika und hat insbesondere auch im Eisenbahnwesen eine bedeutende Rolle gespielt. Er war der Sohn des englischen Bankiers J. S. Morgan, studierte in Harvard und in Göttingen und trat 1857 in das Bankhaus Duncan, Sherman & Co. ein. M. war dann in verschiedenen Häusern in England und den Vereinigten Staaten tätig, trat 1864 in die Firma Drexel, Morgan & Co. ein, die er seit 1871 unter der Firma J. P. Morgan & Co. weiterführte. Seit Mitte der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts widmete er sich dem Erwerb notleidender Eisenbahnen, die er soweit als möglich zu großen Netzen zusammenlegte. Mit James Hill war er das Haupt der Morgan-Hill-Gruppe, die den ganzen Nordwesten der Vereinigten Staaten beherrschte. Sein Einfluß auf die Verwaltung der Eisenbahnen war in vielen Fällen ein bedenklicher. Erst nach seinem Tode ist z. B bekannt geworden, daß der Ende 1913 erfolgte plötzliche Zusammenbruch der scheinbar in den besten Verhältnissen befindlichen New York-Newhaven- und Hartford-Eisenbahn die Folge wüster Finanz- oder Landspekulationen war, die M. mit Hilfe der Papiere dieser Eisenbahnen ohne Wissen der Aktionäre betrieben hat.

Vgl. hierüber den Bericht der Interstate Commerce Commission vom 11. Juli 1914 an den Senat der Vereinigten Staaten über die New York, Newhaven und Hartfort Railroad Company. Senate 63. Congress 2nd Session Doc. 544. (Washington 1914.)

M. ist zusammen mit Carnegie der Begründer des großen Stahltrustes, ferner des Schifffahrtstrustes (der International Mercantile Marine Co.), in dem er alle großen Reedereien der Welt unter amerikanischer Flagge vereinigen wollte. Das Zustandekommen des Planes ist wesentlich an dem Widerstand der großen englischen und deutschen Reedereien gescheitert und nach 10jähriger Dauer wurde der Vertrag aufgelöst. Einen großen Teil seines riesigen Vermögens verwendete M. zum Erwerb von Kunstwerken, insbesondere Gemälden alter berühmter Meister. Einen Teil seiner Sammlungen hat er New York für das dortige Museum hinterlassen.

v. der Leyen.


Morse, geboren 1791 zu Charlestown (Massachusetts), gestorben 2. April 1871 zu New York, der berühmte Erfinder des nach ihm benannten, auf Eisenbahnen bisher vorherrschend gebliebenen elektrischen Drucktelegraphen. Die Erfindung stammt aus den Jahren 1835–1837.


Morsetelegraph s. Telegraphen.


Moskau-Brester Bahn. Staatsbahn, 1060 Werst (= 1127 km), davon 1024 Werst (1093 km) 2gleisig, am 1. Juli 1896 verstaatlicht. Vom 1. August 1912 ab wurde sie auf Befehl des Zaren in Alexander-Bahn umbenannt zur Erinnerung an den Kaiser Alexander I., der vor 100 Jahren in den Teilen des Reiches, die die Bahn durchzieht, den Kampf gegen Napoleon geführt hat.

Das Baukapital betrug Ende des Jahres 1910 139,183.291 Rubel oder für 1 Werst 134.088 Rubel.

Das Eisenbahnnetz besteht aus folgenden Strecken:

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[307/0322] besteht aus 2 Kupferdrähten von 9 mm. Das Rollmaterial enthält 3 elektrische, 14·2 t schwere Lokomotiven mit je 2 Serienmotoren von je 110 PS. am Radumfang gemessen und einen Stromabnehmer mit 2 Bügeln. Die elektrische Lokomotive ist sowohl für Reibungsbetrieb als für Zahnbetrieb gebaut; zudem ist auf der Zahnbahn gleichzeitig Reibungs- und Zahnbetrieb möglich. Die M. bildet eine Verlängerung der seit 1892 im Betrieb stehenden Zahnbahn Glion-Rochers de Naye (s. Bergbahnen). Die Ausgangsstation Montreux ist an die Stationen der Montreux-Berner Oberlandbahn und der schweizerischen Bundesbahnen angeschlossen. Glion ist Gemeinschaftsstation mit der Bahn nach Rochers de Naye und der Seilbahn Territet-Glion. Die Baukosten haben Ende 1913, ohne Einrechnung der zu tilgenden Verwendungen, 2,499.640 Fr., f. d. km 859.870 Fr. betragen. Literatur: Schweizerische Eisenbahnstatistik. – Zehnder-Spoerry, Die elektrische Zahnradbahn Montreux-Glion. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIV, Nr. 2, 3, 4 u. 5. Dietler. Mont Salève-Bahn. Eine eingleisige, 1 m-spurige, elektrisch betriebene Zahnbahn, Bauart Abt (bis 120‰ einteilig, darüber hinaus 2teilig), die in 2 Ästen von Veyrier (423 m) und von Etrambieres (407 m) an der Grenze des Schweizer Kantons Genf nach Monnetier (675 m) und von da beide Linien vereinigt, auf den Grand Salève (Frankreich) zur Haltestelle Treize Arbres (1142 m, lohnender Genfer Aussichtspunkt) führt. Die Größtneigung ist 250‰, der kleinste Krümmungshalbmesser 50 m. Die Gesamtbahnlänge 9 km. Die elektrischen Triebwagen sind 70 t schwer. Fahrzeiten von beiden Ausgangsstationen bis zur Endstation etwa 1 Stunde. Literatur: Elektrische Zahnradbahn auf den Mont Salève. Rev. gén. d. chem. 1891 u. 1895, Rev. techn. 1897, Ztschr. f. Kleinb. 1895. Dolezalek. Morgan, John Pierpont, geboren am 17. April 1837 in Hartford (Connecticut), gestorben am 31. März 1913 in Rom, gilt als einer der hervorragendsten Finanzmänner der Vereinigten Staaten von Amerika und hat insbesondere auch im Eisenbahnwesen eine bedeutende Rolle gespielt. Er war der Sohn des englischen Bankiers J. S. Morgan, studierte in Harvard und in Göttingen und trat 1857 in das Bankhaus Duncan, Sherman & Co. ein. M. war dann in verschiedenen Häusern in England und den Vereinigten Staaten tätig, trat 1864 in die Firma Drexel, Morgan & Co. ein, die er seit 1871 unter der Firma J. P. Morgan & Co. weiterführte. Seit Mitte der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts widmete er sich dem Erwerb notleidender Eisenbahnen, die er soweit als möglich zu großen Netzen zusammenlegte. Mit James Hill war er das Haupt der Morgan-Hill-Gruppe, die den ganzen Nordwesten der Vereinigten Staaten beherrschte. Sein Einfluß auf die Verwaltung der Eisenbahnen war in vielen Fällen ein bedenklicher. Erst nach seinem Tode ist z. B bekannt geworden, daß der Ende 1913 erfolgte plötzliche Zusammenbruch der scheinbar in den besten Verhältnissen befindlichen New York-Newhaven- und Hartford-Eisenbahn die Folge wüster Finanz- oder Landspekulationen war, die M. mit Hilfe der Papiere dieser Eisenbahnen ohne Wissen der Aktionäre betrieben hat. Vgl. hierüber den Bericht der Interstate Commerce Commission vom 11. Juli 1914 an den Senat der Vereinigten Staaten über die New York, Newhaven und Hartfort Railroad Company. Senate 63. Congress 2nd Session Doc. 544. (Washington 1914.) M. ist zusammen mit Carnegie der Begründer des großen Stahltrustes, ferner des Schifffahrtstrustes (der International Mercantile Marine Co.), in dem er alle großen Reedereien der Welt unter amerikanischer Flagge vereinigen wollte. Das Zustandekommen des Planes ist wesentlich an dem Widerstand der großen englischen und deutschen Reedereien gescheitert und nach 10jähriger Dauer wurde der Vertrag aufgelöst. Einen großen Teil seines riesigen Vermögens verwendete M. zum Erwerb von Kunstwerken, insbesondere Gemälden alter berühmter Meister. Einen Teil seiner Sammlungen hat er New York für das dortige Museum hinterlassen. v. der Leyen. Morse, geboren 1791 zu Charlestown (Massachusetts), gestorben 2. April 1871 zu New York, der berühmte Erfinder des nach ihm benannten, auf Eisenbahnen bisher vorherrschend gebliebenen elektrischen Drucktelegraphen. Die Erfindung stammt aus den Jahren 1835–1837. Morsetelegraph s. Telegraphen. Moskau-Brester Bahn. Staatsbahn, 1060 Werst (= 1127 km), davon 1024 Werst (1093 km) 2gleisig, am 1. Juli 1896 verstaatlicht. Vom 1. August 1912 ab wurde sie auf Befehl des Zaren in Alexander-Bahn umbenannt zur Erinnerung an den Kaiser Alexander I., der vor 100 Jahren in den Teilen des Reiches, die die Bahn durchzieht, den Kampf gegen Napoleon geführt hat. Das Baukapital betrug Ende des Jahres 1910 139,183.291 Rubel oder für 1 Werst 134.088 Rubel. Das Eisenbahnnetz besteht aus folgenden Strecken:

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/322>, abgerufen am 05.07.2024.