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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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bei denen die anzuzeigenden Gleisnummern im Empfänger in etwa 30 mm Größe auf ein Papierband gedruckt werden. Von diesen Zahlen sind die 6 zuletzt gedruckten hinter einer Glasscheibe sichtbar. An der Geberstelle wird ein Einstellzeiger auf die anzuzeigende Gleisnummer gestellt. Der den Geber bedienende Beamte wartet dann, bis ein Klingelzeichen ertönt, wodurch angezeigt wird, daß der Druckapparat des Empfängers sich richtig eingestellt


Abb. 277.
hat. Hierauf drückt er einen Hebel nieder, wodurch im Empfänger die Zahl auf das Papierband gedruckt und dieses um eine Nummerbreite vorgezogen wird.

Bei den Fallklappenmeldern kommt es bei stärkerem Betrieb vor, daß mehrere Klappen fallen, während der Weichensteller mit der Umstellung der Weichen beschäftigt ist. Es entstehen dann Zweifel über die Reihenfolge, in der die angezeigten Gleisnummern gelten sollen. Bei den Zeigergleismeldern wird die Beobachtung des hin und herspringenden Zeigers vielfach als lästig empfunden; bei flottem Betrieb kann auch leicht ein Zeichen übersehen werden. Dem letzteren Übelstand hat man durch Zufügung eines Schleppzeigers abzuhelfen versucht, der das vorletzte Zeichen solange festhält, bis ein drittes Zeichen gegeben wird. Irrungen in der Reihenfolge der angezeigten Nummern schließt der Typendruckgleismelder am sichersten aus. An Stelle der G. sind vielfach auch Lautfernsprecher verwendet worden. Die Beamten arbeiten im allgemeinen am liebsten mit den einfachsten Mitteln. Auf den großen Rangierbahnhöfen des rheinisch-westfälischen Kohlenreviers ist das Ablesen der Gleisnummern von den Buffern bei Tage noch viel in Gebrauch, daneben wird dort das Rangieren nach Zetteln, das auch in Oberschlesien üblich ist, gern angewendet. Bei diesem Zettelverfahren werden für jeden Zug die Nummern der Gleise, in die Wagen ablaufen sollen, der Reihe nach untereinander geschrieben. Je einen solchen Zettel erhält der Rangierleiter und der Weichensteller.

Hoogen.


Gleismesser (track-meters; appareil de controle de la voie; misuratore universale per binario) sind Vorrichtungen zur Messung der Gleislage. Unumgänglich notwendig für die Sicherheit des Betriebes ist die Überwachung der gegenseitigen Höhenlage der Schienen und der Spurweite; erwünscht ist als Hilfsmittel für die Unterhaltung des Gleises, insbesondere die Beurteilung seines Zustandes, die Messung der Lage der Bögen sowie der Senkung der einzelnen Schienen an den Stößen.

Die Messungen werden entweder am unbelasteten oder am belasteten Gleis vorgenommen.

1. Messungen am unbelasteten Gleis.

Zur Feststellung der Überhöhung kann ein von dem Bahnmeister Hempel in Dresden angegebener Überhöhungsmesser benutzt werden, der sich an jedem Spurmaß anbringen läßt.

Er besteht aus einer Libelle und einem drehbaren Zylinder (Abb. 278). - Die Libelle ist auf der einen Seite mit der Achse a auf dem Spurmaß drehbar befestigt; auf der anderen Seite trägt sie einen Stift b, der in den eingängigen Schraubengang c des um 360° drehbaren Zylinders eingreift. Am Kopf trägt der Zylinder eine in mm geteilte Skala und einen festen Zeiger. Nachdem das Spurmaß auf das Gleis aufgelegt ist, dreht man den Zylinder mit dem Handgriff d solange, bis die Libelle wagerecht steht und liest an der Skala die Schienenüberhöhung in mm ab. Durch eine Kopfschraube e wird der Zylinder leicht festgehalten, damit er sich nicht von selbst zurückdreht.

bei denen die anzuzeigenden Gleisnummern im Empfänger in etwa 30 mm Größe auf ein Papierband gedruckt werden. Von diesen Zahlen sind die 6 zuletzt gedruckten hinter einer Glasscheibe sichtbar. An der Geberstelle wird ein Einstellzeiger auf die anzuzeigende Gleisnummer gestellt. Der den Geber bedienende Beamte wartet dann, bis ein Klingelzeichen ertönt, wodurch angezeigt wird, daß der Druckapparat des Empfängers sich richtig eingestellt


Abb. 277.
hat. Hierauf drückt er einen Hebel nieder, wodurch im Empfänger die Zahl auf das Papierband gedruckt und dieses um eine Nummerbreite vorgezogen wird.

Bei den Fallklappenmeldern kommt es bei stärkerem Betrieb vor, daß mehrere Klappen fallen, während der Weichensteller mit der Umstellung der Weichen beschäftigt ist. Es entstehen dann Zweifel über die Reihenfolge, in der die angezeigten Gleisnummern gelten sollen. Bei den Zeigergleismeldern wird die Beobachtung des hin und herspringenden Zeigers vielfach als lästig empfunden; bei flottem Betrieb kann auch leicht ein Zeichen übersehen werden. Dem letzteren Übelstand hat man durch Zufügung eines Schleppzeigers abzuhelfen versucht, der das vorletzte Zeichen solange festhält, bis ein drittes Zeichen gegeben wird. Irrungen in der Reihenfolge der angezeigten Nummern schließt der Typendruckgleismelder am sichersten aus. An Stelle der G. sind vielfach auch Lautfernsprecher verwendet worden. Die Beamten arbeiten im allgemeinen am liebsten mit den einfachsten Mitteln. Auf den großen Rangierbahnhöfen des rheinisch-westfälischen Kohlenreviers ist das Ablesen der Gleisnummern von den Buffern bei Tage noch viel in Gebrauch, daneben wird dort das Rangieren nach Zetteln, das auch in Oberschlesien üblich ist, gern angewendet. Bei diesem Zettelverfahren werden für jeden Zug die Nummern der Gleise, in die Wagen ablaufen sollen, der Reihe nach untereinander geschrieben. Je einen solchen Zettel erhält der Rangierleiter und der Weichensteller.

Hoogen.


Gleismesser (track-meters; appareil de contrôle de la voie; misuratore universale per binario) sind Vorrichtungen zur Messung der Gleislage. Unumgänglich notwendig für die Sicherheit des Betriebes ist die Überwachung der gegenseitigen Höhenlage der Schienen und der Spurweite; erwünscht ist als Hilfsmittel für die Unterhaltung des Gleises, insbesondere die Beurteilung seines Zustandes, die Messung der Lage der Bögen sowie der Senkung der einzelnen Schienen an den Stößen.

Die Messungen werden entweder am unbelasteten oder am belasteten Gleis vorgenommen.

1. Messungen am unbelasteten Gleis.

Zur Feststellung der Überhöhung kann ein von dem Bahnmeister Hempel in Dresden angegebener Überhöhungsmesser benutzt werden, der sich an jedem Spurmaß anbringen läßt.

Er besteht aus einer Libelle und einem drehbaren Zylinder (Abb. 278). – Die Libelle ist auf der einen Seite mit der Achse a auf dem Spurmaß drehbar befestigt; auf der anderen Seite trägt sie einen Stift b, der in den eingängigen Schraubengang c des um 360° drehbaren Zylinders eingreift. Am Kopf trägt der Zylinder eine in mm geteilte Skala und einen festen Zeiger. Nachdem das Spurmaß auf das Gleis aufgelegt ist, dreht man den Zylinder mit dem Handgriff d solange, bis die Libelle wagerecht steht und liest an der Skala die Schienenüberhöhung in mm ab. Durch eine Kopfschraube e wird der Zylinder leicht festgehalten, damit er sich nicht von selbst zurückdreht.

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[344/0354] bei denen die anzuzeigenden Gleisnummern im Empfänger in etwa 30 mm Größe auf ein Papierband gedruckt werden. Von diesen Zahlen sind die 6 zuletzt gedruckten hinter einer Glasscheibe sichtbar. An der Geberstelle wird ein Einstellzeiger auf die anzuzeigende Gleisnummer gestellt. Der den Geber bedienende Beamte wartet dann, bis ein Klingelzeichen ertönt, wodurch angezeigt wird, daß der Druckapparat des Empfängers sich richtig eingestellt [Abbildung Abb. 277. ] hat. Hierauf drückt er einen Hebel nieder, wodurch im Empfänger die Zahl auf das Papierband gedruckt und dieses um eine Nummerbreite vorgezogen wird. Bei den Fallklappenmeldern kommt es bei stärkerem Betrieb vor, daß mehrere Klappen fallen, während der Weichensteller mit der Umstellung der Weichen beschäftigt ist. Es entstehen dann Zweifel über die Reihenfolge, in der die angezeigten Gleisnummern gelten sollen. Bei den Zeigergleismeldern wird die Beobachtung des hin und herspringenden Zeigers vielfach als lästig empfunden; bei flottem Betrieb kann auch leicht ein Zeichen übersehen werden. Dem letzteren Übelstand hat man durch Zufügung eines Schleppzeigers abzuhelfen versucht, der das vorletzte Zeichen solange festhält, bis ein drittes Zeichen gegeben wird. Irrungen in der Reihenfolge der angezeigten Nummern schließt der Typendruckgleismelder am sichersten aus. An Stelle der G. sind vielfach auch Lautfernsprecher verwendet worden. Die Beamten arbeiten im allgemeinen am liebsten mit den einfachsten Mitteln. Auf den großen Rangierbahnhöfen des rheinisch-westfälischen Kohlenreviers ist das Ablesen der Gleisnummern von den Buffern bei Tage noch viel in Gebrauch, daneben wird dort das Rangieren nach Zetteln, das auch in Oberschlesien üblich ist, gern angewendet. Bei diesem Zettelverfahren werden für jeden Zug die Nummern der Gleise, in die Wagen ablaufen sollen, der Reihe nach untereinander geschrieben. Je einen solchen Zettel erhält der Rangierleiter und der Weichensteller. Hoogen. Gleismesser (track-meters; appareil de contrôle de la voie; misuratore universale per binario) sind Vorrichtungen zur Messung der Gleislage. Unumgänglich notwendig für die Sicherheit des Betriebes ist die Überwachung der gegenseitigen Höhenlage der Schienen und der Spurweite; erwünscht ist als Hilfsmittel für die Unterhaltung des Gleises, insbesondere die Beurteilung seines Zustandes, die Messung der Lage der Bögen sowie der Senkung der einzelnen Schienen an den Stößen. Die Messungen werden entweder am unbelasteten oder am belasteten Gleis vorgenommen. 1. Messungen am unbelasteten Gleis. Zur Feststellung der Überhöhung kann ein von dem Bahnmeister Hempel in Dresden angegebener Überhöhungsmesser benutzt werden, der sich an jedem Spurmaß anbringen läßt. Er besteht aus einer Libelle und einem drehbaren Zylinder (Abb. 278). – Die Libelle ist auf der einen Seite mit der Achse a auf dem Spurmaß drehbar befestigt; auf der anderen Seite trägt sie einen Stift b, der in den eingängigen Schraubengang c des um 360° drehbaren Zylinders eingreift. Am Kopf trägt der Zylinder eine in mm geteilte Skala und einen festen Zeiger. Nachdem das Spurmaß auf das Gleis aufgelegt ist, dreht man den Zylinder mit dem Handgriff d solange, bis die Libelle wagerecht steht und liest an der Skala die Schienenüberhöhung in mm ab. Durch eine Kopfschraube e wird der Zylinder leicht festgehalten, damit er sich nicht von selbst zurückdreht.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/354>, abgerufen am 23.11.2024.