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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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oder wenn er zur Stadt will, auf anderen Treppen zur 31. oder 33. Straße oder zu den Droschkenvorfahrten gelangen. Wer keine Treppen steigen will, wird zwischen dem Hauptgeschoß und den Bahnsteigen und umgekehrt mit Personenaufzügen befördert. Wie ersichtlich ist die Trennung zwischen Fußgängern und Wagenverkehr, zwischen abfahrenden und ankommenden Reisenden in vollkommener Weise durchgeführt, die Wege innerhalb des Gebäudes sind aber recht weit.

Literatur: Berg, American Railway bridges and buildings. Chicago 1898. - E. Deharme, Chemins de fer. Superstructure 1890. - Eis. T. d. G. II, 3. 1. Auflage. Wiesbaden 1899. - Societa Italiana per le Strade Ferrate del Mediterraneo. Relazione sugli studi e lavori dal 1877 al 1905. Rom 1906. - Geschichte der Eisenbahnen der Ö.-U. Monarchie 6. Band. - Hb. d. Arch. II, 2, 4. Leipzig 1911. - O. Frahm, Das Engl. Eisenbahnwesen. Berlin 1911.

Schimpff.


Engerth, Wilhelm Freiherr von, geboren zu Pleß in Preußisch-Schlesien am 26. Mai 1814, gestorben zu Leesdorf bei Baden am 4. September 1884. E. ging nach Absolvierung der Realschule nach Wien, um hier technischen Studien zu obliegen und sich der Architektur zu widmen. Nachdem er schon mehrere Bauten ausgeführt hatte, wandte er sich dem Maschinenwesen zu, weshalb er nochmals an das Wiener Polytechnikum zurückkehrte, um seine Studien fortzusetzen. 1840 erhielt er die Stelle eines Assistenten an der Lehrkanzel für Mechanik dieser Anstalt und 1843 war E. schon zum Professor der Maschinenlehre am Joanneum in Graz ernannt. Er trat später in die Abteilung für Eisenbahnbetriebsmechanik des Ministeriums für Handel und Gewerbe ein. In dieser Stellung arbeitete er (1853) unter Mitwirkung von Fischer v. Rößlerstamm und Pius Fink die grundsätzlichen Entwürfe für das seinen Namen tragende Lokomotiv-System aus, das insbesondere in Österreich auf dem Semmering, später in Frankreich und in der Schweiz große Verbreitung fand (s. Lokomotive).

Einige Jahre später wurde er zum Zentraldirektor für den technischen Dienst bei der österreichischen Staatseisenbahngesellschaft in Wien ernannt und dann zum Generaldirektorstellvertreter befördert. Im Jahre 1874 wurde E. in das österreichische Herrenhaus berufen, nachdem er vorher zum Hofrat ernannt und in den Freiherrnstand erhoben worden war.

E. behielt als Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienste noch immer einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Verwaltung der Staatseisenbahngesellschaft.

Auch auf dem Gebiet der Literatur war E. sehr tätig, er schrieb viele und schätzenswerte Abhandlungen in Fachblättern, so z. B. über die Konstruktion der Gebirgslokomotive, über Eisenbahnwagenachsen, über die Probefahrten auf der Semmeringbahn, über Kesselprobegesetze und Patentschutz, über die Arlbergbahn u. s. w.

Gölsdorf.


Enqueten (investigations, inquirys; enquetes; inchiesti) heißen Untersuchungen, die über wirtschaftliche Fragen grundsätzlicher Art, vor allem über solche aus dem Gebiete des Eisenbahnwesens angestellt werden, um der maßgebenden Stelle brauchbare und verläßliche Unterlagen für ihre Entscheidungen zu liefern. Solche Fragen sind insbesondere das Konzessionswesen, das einzuführende Eisenbahnsystem, die Frage der Verschmelzung und sonstiger betrieblicher Vereinbarungen (Fusionen s. d.), die Eisenbahntarife, Eisenbahnunfälle, u. U. technische Fragen, das Verhältnis der Eisenbahn zu anderen Verkehrmitteln, vornehmlich der Wasserstraßen u. s. w. Derartige Untersuchungen haben stattgefunden, wenn es sich um Erlaß neuer oder Änderung bestehender Gesetze, um organische Änderungen in der Verwaltung handelte. Sie werden angeregt von der Regierung, den Parlamenten, oft auch von einzelnen wirtschaftlichen Körperschaften, meist von einem besonders dazu berufenen Ausschuß geleitet, der aus Beamten, oder sachverständigen Persönlichkeiten, oder aus Vertretern beider Kreise besteht. Dieser Ausschuß vernimmt Sachverständige, holt schriftliche Gutachten von Behörden oder wirtschaftlichen Körperschaften, auch von angesehenen Sachverständigen ein, stellt Erhebungen über die Verhältnisse des Auslandes an - je nach der Bedeutung der Untersuchung - und erstattet auf Grund seiner Ermittlungen einen Bericht an die Stelle, die ihm seinen Auftrag erteilt hat. Die Berichte werden häufig den Parlamenten vorgelegt und durch Drucklegung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die meisten solcher E. sind angestellt worden in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese unterscheiden sich von denen anderer Länder hauptsächlich darin, daß die Sachverständigen wie gerichtliche Zeugen unter Eid vernommen werden, daß man besonders auch die Vertreter entgegengesetzter Anschauungen einander gegenüberstellt und in Kreuzverhör ausfragt. Es gilt dies als das geeignetste Mittel, zweifelhafte Tatsachen festzustellen und alle Gründe für und wider bei abweichender Auffassung genau kennen zu lernen, um damit ihre Bedeutung würdigen zu können.

Die E. haben wiederholt wichtige Entscheidungen vorbereitet, sind aber auch nicht selten

oder wenn er zur Stadt will, auf anderen Treppen zur 31. oder 33. Straße oder zu den Droschkenvorfahrten gelangen. Wer keine Treppen steigen will, wird zwischen dem Hauptgeschoß und den Bahnsteigen und umgekehrt mit Personenaufzügen befördert. Wie ersichtlich ist die Trennung zwischen Fußgängern und Wagenverkehr, zwischen abfahrenden und ankommenden Reisenden in vollkommener Weise durchgeführt, die Wege innerhalb des Gebäudes sind aber recht weit.

Literatur: Berg, American Railway bridges and buildings. Chicago 1898. – E. Deharme, Chemins de fer. Superstructure 1890. – Eis. T. d. G. II, 3. 1. Auflage. Wiesbaden 1899. – Società Italiana per le Strade Ferrate del Mediterraneo. Relazione sugli studi e lavori dal 1877 al 1905. Rom 1906. – Geschichte der Eisenbahnen der Ö.-U. Monarchie 6. Band. – Hb. d. Arch. II, 2, 4. Leipzig 1911. – O. Frahm, Das Engl. Eisenbahnwesen. Berlin 1911.

Schimpff.


Engerth, Wilhelm Freiherr von, geboren zu Pleß in Preußisch-Schlesien am 26. Mai 1814, gestorben zu Leesdorf bei Baden am 4. September 1884. E. ging nach Absolvierung der Realschule nach Wien, um hier technischen Studien zu obliegen und sich der Architektur zu widmen. Nachdem er schon mehrere Bauten ausgeführt hatte, wandte er sich dem Maschinenwesen zu, weshalb er nochmals an das Wiener Polytechnikum zurückkehrte, um seine Studien fortzusetzen. 1840 erhielt er die Stelle eines Assistenten an der Lehrkanzel für Mechanik dieser Anstalt und 1843 war E. schon zum Professor der Maschinenlehre am Joanneum in Graz ernannt. Er trat später in die Abteilung für Eisenbahnbetriebsmechanik des Ministeriums für Handel und Gewerbe ein. In dieser Stellung arbeitete er (1853) unter Mitwirkung von Fischer v. Rößlerstamm und Pius Fink die grundsätzlichen Entwürfe für das seinen Namen tragende Lokomotiv-System aus, das insbesondere in Österreich auf dem Semmering, später in Frankreich und in der Schweiz große Verbreitung fand (s. Lokomotive).

Einige Jahre später wurde er zum Zentraldirektor für den technischen Dienst bei der österreichischen Staatseisenbahngesellschaft in Wien ernannt und dann zum Generaldirektorstellvertreter befördert. Im Jahre 1874 wurde E. in das österreichische Herrenhaus berufen, nachdem er vorher zum Hofrat ernannt und in den Freiherrnstand erhoben worden war.

E. behielt als Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienste noch immer einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Verwaltung der Staatseisenbahngesellschaft.

Auch auf dem Gebiet der Literatur war E. sehr tätig, er schrieb viele und schätzenswerte Abhandlungen in Fachblättern, so z. B. über die Konstruktion der Gebirgslokomotive, über Eisenbahnwagenachsen, über die Probefahrten auf der Semmeringbahn, über Kesselprobegesetze und Patentschutz, über die Arlbergbahn u. s. w.

Gölsdorf.


Enqueten (investigations, inquirys; enquêtes; inchiesti) heißen Untersuchungen, die über wirtschaftliche Fragen grundsätzlicher Art, vor allem über solche aus dem Gebiete des Eisenbahnwesens angestellt werden, um der maßgebenden Stelle brauchbare und verläßliche Unterlagen für ihre Entscheidungen zu liefern. Solche Fragen sind insbesondere das Konzessionswesen, das einzuführende Eisenbahnsystem, die Frage der Verschmelzung und sonstiger betrieblicher Vereinbarungen (Fusionen s. d.), die Eisenbahntarife, Eisenbahnunfälle, u. U. technische Fragen, das Verhältnis der Eisenbahn zu anderen Verkehrmitteln, vornehmlich der Wasserstraßen u. s. w. Derartige Untersuchungen haben stattgefunden, wenn es sich um Erlaß neuer oder Änderung bestehender Gesetze, um organische Änderungen in der Verwaltung handelte. Sie werden angeregt von der Regierung, den Parlamenten, oft auch von einzelnen wirtschaftlichen Körperschaften, meist von einem besonders dazu berufenen Ausschuß geleitet, der aus Beamten, oder sachverständigen Persönlichkeiten, oder aus Vertretern beider Kreise besteht. Dieser Ausschuß vernimmt Sachverständige, holt schriftliche Gutachten von Behörden oder wirtschaftlichen Körperschaften, auch von angesehenen Sachverständigen ein, stellt Erhebungen über die Verhältnisse des Auslandes an – je nach der Bedeutung der Untersuchung – und erstattet auf Grund seiner Ermittlungen einen Bericht an die Stelle, die ihm seinen Auftrag erteilt hat. Die Berichte werden häufig den Parlamenten vorgelegt und durch Drucklegung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die meisten solcher E. sind angestellt worden in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese unterscheiden sich von denen anderer Länder hauptsächlich darin, daß die Sachverständigen wie gerichtliche Zeugen unter Eid vernommen werden, daß man besonders auch die Vertreter entgegengesetzter Anschauungen einander gegenüberstellt und in Kreuzverhör ausfragt. Es gilt dies als das geeignetste Mittel, zweifelhafte Tatsachen festzustellen und alle Gründe für und wider bei abweichender Auffassung genau kennen zu lernen, um damit ihre Bedeutung würdigen zu können.

Die E. haben wiederholt wichtige Entscheidungen vorbereitet, sind aber auch nicht selten

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[340/0356] oder wenn er zur Stadt will, auf anderen Treppen zur 31. oder 33. Straße oder zu den Droschkenvorfahrten gelangen. Wer keine Treppen steigen will, wird zwischen dem Hauptgeschoß und den Bahnsteigen und umgekehrt mit Personenaufzügen befördert. Wie ersichtlich ist die Trennung zwischen Fußgängern und Wagenverkehr, zwischen abfahrenden und ankommenden Reisenden in vollkommener Weise durchgeführt, die Wege innerhalb des Gebäudes sind aber recht weit. Literatur: Berg, American Railway bridges and buildings. Chicago 1898. – E. Deharme, Chemins de fer. Superstructure 1890. – Eis. T. d. G. II, 3. 1. Auflage. Wiesbaden 1899. – Società Italiana per le Strade Ferrate del Mediterraneo. Relazione sugli studi e lavori dal 1877 al 1905. Rom 1906. – Geschichte der Eisenbahnen der Ö.-U. Monarchie 6. Band. – Hb. d. Arch. II, 2, 4. Leipzig 1911. – O. Frahm, Das Engl. Eisenbahnwesen. Berlin 1911. Schimpff. Engerth, Wilhelm Freiherr von, geboren zu Pleß in Preußisch-Schlesien am 26. Mai 1814, gestorben zu Leesdorf bei Baden am 4. September 1884. E. ging nach Absolvierung der Realschule nach Wien, um hier technischen Studien zu obliegen und sich der Architektur zu widmen. Nachdem er schon mehrere Bauten ausgeführt hatte, wandte er sich dem Maschinenwesen zu, weshalb er nochmals an das Wiener Polytechnikum zurückkehrte, um seine Studien fortzusetzen. 1840 erhielt er die Stelle eines Assistenten an der Lehrkanzel für Mechanik dieser Anstalt und 1843 war E. schon zum Professor der Maschinenlehre am Joanneum in Graz ernannt. Er trat später in die Abteilung für Eisenbahnbetriebsmechanik des Ministeriums für Handel und Gewerbe ein. In dieser Stellung arbeitete er (1853) unter Mitwirkung von Fischer v. Rößlerstamm und Pius Fink die grundsätzlichen Entwürfe für das seinen Namen tragende Lokomotiv-System aus, das insbesondere in Österreich auf dem Semmering, später in Frankreich und in der Schweiz große Verbreitung fand (s. Lokomotive). Einige Jahre später wurde er zum Zentraldirektor für den technischen Dienst bei der österreichischen Staatseisenbahngesellschaft in Wien ernannt und dann zum Generaldirektorstellvertreter befördert. Im Jahre 1874 wurde E. in das österreichische Herrenhaus berufen, nachdem er vorher zum Hofrat ernannt und in den Freiherrnstand erhoben worden war. E. behielt als Beirat des Verwaltungsrats der Staatseisenbahngesellschaft auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienste noch immer einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Verwaltung der Staatseisenbahngesellschaft. Auch auf dem Gebiet der Literatur war E. sehr tätig, er schrieb viele und schätzenswerte Abhandlungen in Fachblättern, so z. B. über die Konstruktion der Gebirgslokomotive, über Eisenbahnwagenachsen, über die Probefahrten auf der Semmeringbahn, über Kesselprobegesetze und Patentschutz, über die Arlbergbahn u. s. w. Gölsdorf. Enqueten (investigations, inquirys; enquêtes; inchiesti) heißen Untersuchungen, die über wirtschaftliche Fragen grundsätzlicher Art, vor allem über solche aus dem Gebiete des Eisenbahnwesens angestellt werden, um der maßgebenden Stelle brauchbare und verläßliche Unterlagen für ihre Entscheidungen zu liefern. Solche Fragen sind insbesondere das Konzessionswesen, das einzuführende Eisenbahnsystem, die Frage der Verschmelzung und sonstiger betrieblicher Vereinbarungen (Fusionen s. d.), die Eisenbahntarife, Eisenbahnunfälle, u. U. technische Fragen, das Verhältnis der Eisenbahn zu anderen Verkehrmitteln, vornehmlich der Wasserstraßen u. s. w. Derartige Untersuchungen haben stattgefunden, wenn es sich um Erlaß neuer oder Änderung bestehender Gesetze, um organische Änderungen in der Verwaltung handelte. Sie werden angeregt von der Regierung, den Parlamenten, oft auch von einzelnen wirtschaftlichen Körperschaften, meist von einem besonders dazu berufenen Ausschuß geleitet, der aus Beamten, oder sachverständigen Persönlichkeiten, oder aus Vertretern beider Kreise besteht. Dieser Ausschuß vernimmt Sachverständige, holt schriftliche Gutachten von Behörden oder wirtschaftlichen Körperschaften, auch von angesehenen Sachverständigen ein, stellt Erhebungen über die Verhältnisse des Auslandes an – je nach der Bedeutung der Untersuchung – und erstattet auf Grund seiner Ermittlungen einen Bericht an die Stelle, die ihm seinen Auftrag erteilt hat. Die Berichte werden häufig den Parlamenten vorgelegt und durch Drucklegung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die meisten solcher E. sind angestellt worden in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese unterscheiden sich von denen anderer Länder hauptsächlich darin, daß die Sachverständigen wie gerichtliche Zeugen unter Eid vernommen werden, daß man besonders auch die Vertreter entgegengesetzter Anschauungen einander gegenüberstellt und in Kreuzverhör ausfragt. Es gilt dies als das geeignetste Mittel, zweifelhafte Tatsachen festzustellen und alle Gründe für und wider bei abweichender Auffassung genau kennen zu lernen, um damit ihre Bedeutung würdigen zu können. Die E. haben wiederholt wichtige Entscheidungen vorbereitet, sind aber auch nicht selten

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/356>, abgerufen am 13.11.2024.