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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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eine größere Anzahl höherer Beamten der einzelnen Dienstzweige vertreten sind.

Im Jahre 1906 gab es in den Vereinigten Staaten und in British-Amerika 151 Eisenbahnvereine der Y. M. C. A. Ihre Gesamtausgaben für Vereinszwecke beliefen sich in diesem Jahre auf etwa 2 Millionen M., von denen allerdings die Eisenbahnverwaltungen den Hauptanteil tragen. Ihre Mitgliederzahl belief sich auf 55.000 Köpfe.

Auf die beiden Pennsylvania-Eisenbahngesellschaften entfielen hiervon im Jahre 1903 31 besondere Vereinigungen mit 12.732 Mitgliedern, für deren Zwecke diese beiden Eisenbahnen jährlich etwa 250.000 M. verausgabten. Ein Teil dieser Zweigvereine hat eigene Vereinshäuser, die meisten aber sind in den Häusern der Eisenbahnverwaltungen untergebracht.

Literatur: Hoff u. Schwabach, Nordamerikanische Eisenbahnen. Berlin 1906. - Zeitung des VDEV. 1910, Ausstandsdrohung und Organisationswesen der französischen Eisenbahner. - Archiv für Eisenbahnwesen 1911: Heisterbergh, Die Geschichte der italienischen Eisenbahnerbewegung. - The Railway Year Book. 1911.

Seydel.


Beatenbergbahn (Schweiz). Eine bis Ende 1910 durch Wassergewicht und nur im Sommer, seit 1. Mai 1911 jedoch elektrisch und ganzjährig betriebene Seilbahn, führt von der Beatenbucht am rechten Ufer des Thuner Sees nach dem Kurort Beatenberg bei Interlaken. Sie wurde am 21. Juni 1889 dem Betrieb übergeben und hat in schiefer Messung eine Betriebslänge von 1·695 km, Spurweite 1 m. Der Ausgangspunkt in der Beatenbucht ist auf der Höhe von 564·6 m ü. M., der Endpunkt Beatenberg auf derjenigen von 1120·7 m in ü. M. Der Höhenunterschied beträgt daher 556·1 m. Die mittlere Steigung ist 346%0 die größte 400%0. Zur Regelung der Fahrgeschwindigkeit war zur Zeit des Betriebs mit Wassergewicht eine Zahnstange, Bauart Riggenbach, in der Mitte des Gleises angebracht. Mit Einführung des elektrischen Betriebs ist die Zahnstange weggefallen; die Fahrgeschwindigkeit wurde von 1·75 auf 2·25 m in der Sekunde erhöht. Die Bahn beförderte im Jahre 1910 an Personen 51.433, an Gepäck und Gütern 1232 t. Sie kostete Ende 1910 mit den festen Einrichtungen 515.408 Fr., das Rollmaterial kostete 192.325 Fr., Mobiliar und Gerätschaften kosteten 6312 Fr., im ganzen 714.045 Fr. Ende 1910. Für das Bahnkilometer 443.506 Fr. Die Betriebseinnahmen betrugen im Jahre 1910 im ganzen 75.291 Fr., die Ausgaben 35.786 Fr. Das Aktienkapital beträgt 700.000 Fr. (s. auch Bergbahnen u. Seilbahnen).

Dietler.


Becker, Ludwig Ritter von, Zentralinspektor und Vorstand des Maschinenwesens der ehemaligen österr. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, geb. zu Seelbach im Großherzogtum Baden 10. Oktober 1823, gest. in Wien 27. Oktober 1880, studierte am Polytechnikum zu Karlsruhe und ging nach kurzer Praxis 1845 als Maschineningenieur nach Österreich, woselbst er in die Dienste der Staatsbahnen trat.

Im Jahre 1864 erhielt B. die Leitung des gesamten Zugförderungs- und Werkstättendienstes der Nordbahn, in welcher Stellung er äußerst erfolgreich wirkte und viele verdienstliche Reformen durchführte. Er reorganisierte den gesamten Dienst, führte mit Rücksicht auf die großen, bisher ganz unbenutzt gelegenen Vorräte an Klein- und Grießkohle die Feuerung der Lokomotiven mit diesem Material durch zweckdienliche Änderungen des Rostes und weiters eine entsprechende Vergrößerung der Feuerbüchsen der Lokomotiven ein, wodurch namhafte Ersparungen erzielt wurden. B. förderte die Verwendung von Stahl zu Lokomotivkesseln, ordnete eine neue Feuerbüchsendeckenbauart an und änderte schwere und leichte Güterzugslokomotiven in ihren Bauarten den Erfahrungen gemäß zweckmäßig ab.

Auch im Wagenbau hat B. viele Neuerungen und Umänderungen durchgeführt, so z. B. die Einrichtung der Wagen zur Beförderung von frischem Fleisch für die Approvisionierung Wiens. Hauptsächlich hat sich aber B. durch die Einführung der Mineralölschmiere für Wagenlager und Verbesserung der Bauart der letzteren verdient gemacht, wodurch die periodische Schmierung der Wagenlager ermöglicht wurde. Der Neubau der großen Lokomotiv- und Wagenreparaturwerkstätten in Floridsdorf wurde unter seiner Leitung in Angriff genommen und vollendet.

Von B. stammt auch eine vom VDEV. mit dem ersten Preis ausgezeichnete seitliche Wagenkupplung sowie eine auf den Linien der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn einige Zeit hindurch verwendete Friktionsbremse.

B. hat sich auch als Fachschriftsteller hervorgetan.

Er veröffentlichte Abhandlungen "Über die Beheizung der Personenwagen", über "Leichte Lastzugslokomotiven", über "Lokomotivsiederohrreparaturen", über "Transportwagen für Schwerverwundete", über "Verwendung von Mineralöl zur Wagenschmiere auf den österreichischen Bahnen" sowie endlich über "Elektrische Beleuchtung von Eisenbahnen" mit Rücksicht auf den von ihm für die Nordbahn zum Zweck der Beleuchtung der Bahnhöfe

eine größere Anzahl höherer Beamten der einzelnen Dienstzweige vertreten sind.

Im Jahre 1906 gab es in den Vereinigten Staaten und in British-Amerika 151 Eisenbahnvereine der Y. M. C. A. Ihre Gesamtausgaben für Vereinszwecke beliefen sich in diesem Jahre auf etwa 2 Millionen M., von denen allerdings die Eisenbahnverwaltungen den Hauptanteil tragen. Ihre Mitgliederzahl belief sich auf 55.000 Köpfe.

Auf die beiden Pennsylvania-Eisenbahngesellschaften entfielen hiervon im Jahre 1903 31 besondere Vereinigungen mit 12.732 Mitgliedern, für deren Zwecke diese beiden Eisenbahnen jährlich etwa 250.000 M. verausgabten. Ein Teil dieser Zweigvereine hat eigene Vereinshäuser, die meisten aber sind in den Häusern der Eisenbahnverwaltungen untergebracht.

Literatur: Hoff u. Schwabach, Nordamerikanische Eisenbahnen. Berlin 1906. – Zeitung des VDEV. 1910, Ausstandsdrohung und Organisationswesen der französischen Eisenbahner. – Archiv für Eisenbahnwesen 1911: Heisterbergh, Die Geschichte der italienischen Eisenbahnerbewegung. – The Railway Year Book. 1911.

Seydel.


Beatenbergbahn (Schweiz). Eine bis Ende 1910 durch Wassergewicht und nur im Sommer, seit 1. Mai 1911 jedoch elektrisch und ganzjährig betriebene Seilbahn, führt von der Beatenbucht am rechten Ufer des Thuner Sees nach dem Kurort Beatenberg bei Interlaken. Sie wurde am 21. Juni 1889 dem Betrieb übergeben und hat in schiefer Messung eine Betriebslänge von 1·695 km, Spurweite 1 m. Der Ausgangspunkt in der Beatenbucht ist auf der Höhe von 564·6 m ü. M., der Endpunkt Beatenberg auf derjenigen von 1120·7 m in ü. M. Der Höhenunterschied beträgt daher 556·1 m. Die mittlere Steigung ist 346 die größte 400‰. Zur Regelung der Fahrgeschwindigkeit war zur Zeit des Betriebs mit Wassergewicht eine Zahnstange, Bauart Riggenbach, in der Mitte des Gleises angebracht. Mit Einführung des elektrischen Betriebs ist die Zahnstange weggefallen; die Fahrgeschwindigkeit wurde von 1·75 auf 2·25 m in der Sekunde erhöht. Die Bahn beförderte im Jahre 1910 an Personen 51.433, an Gepäck und Gütern 1232 t. Sie kostete Ende 1910 mit den festen Einrichtungen 515.408 Fr., das Rollmaterial kostete 192.325 Fr., Mobiliar und Gerätschaften kosteten 6312 Fr., im ganzen 714.045 Fr. Ende 1910. Für das Bahnkilometer 443.506 Fr. Die Betriebseinnahmen betrugen im Jahre 1910 im ganzen 75.291 Fr., die Ausgaben 35.786 Fr. Das Aktienkapital beträgt 700.000 Fr. (s. auch Bergbahnen u. Seilbahnen).

Dietler.


Becker, Ludwig Ritter von, Zentralinspektor und Vorstand des Maschinenwesens der ehemaligen österr. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, geb. zu Seelbach im Großherzogtum Baden 10. Oktober 1823, gest. in Wien 27. Oktober 1880, studierte am Polytechnikum zu Karlsruhe und ging nach kurzer Praxis 1845 als Maschineningenieur nach Österreich, woselbst er in die Dienste der Staatsbahnen trat.

Im Jahre 1864 erhielt B. die Leitung des gesamten Zugförderungs- und Werkstättendienstes der Nordbahn, in welcher Stellung er äußerst erfolgreich wirkte und viele verdienstliche Reformen durchführte. Er reorganisierte den gesamten Dienst, führte mit Rücksicht auf die großen, bisher ganz unbenutzt gelegenen Vorräte an Klein- und Grießkohle die Feuerung der Lokomotiven mit diesem Material durch zweckdienliche Änderungen des Rostes und weiters eine entsprechende Vergrößerung der Feuerbüchsen der Lokomotiven ein, wodurch namhafte Ersparungen erzielt wurden. B. förderte die Verwendung von Stahl zu Lokomotivkesseln, ordnete eine neue Feuerbüchsendeckenbauart an und änderte schwere und leichte Güterzugslokomotiven in ihren Bauarten den Erfahrungen gemäß zweckmäßig ab.

Auch im Wagenbau hat B. viele Neuerungen und Umänderungen durchgeführt, so z. B. die Einrichtung der Wagen zur Beförderung von frischem Fleisch für die Approvisionierung Wiens. Hauptsächlich hat sich aber B. durch die Einführung der Mineralölschmiere für Wagenlager und Verbesserung der Bauart der letzteren verdient gemacht, wodurch die periodische Schmierung der Wagenlager ermöglicht wurde. Der Neubau der großen Lokomotiv- und Wagenreparaturwerkstätten in Floridsdorf wurde unter seiner Leitung in Angriff genommen und vollendet.

Von B. stammt auch eine vom VDEV. mit dem ersten Preis ausgezeichnete seitliche Wagenkupplung sowie eine auf den Linien der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn einige Zeit hindurch verwendete Friktionsbremse.

B. hat sich auch als Fachschriftsteller hervorgetan.

Er veröffentlichte Abhandlungen „Über die Beheizung der Personenwagen“, über „Leichte Lastzugslokomotiven“, über „Lokomotivsiederohrreparaturen“, über „Transportwagen für Schwerverwundete“, über „Verwendung von Mineralöl zur Wagenschmiere auf den österreichischen Bahnen“ sowie endlich über „Elektrische Beleuchtung von Eisenbahnen“ mit Rücksicht auf den von ihm für die Nordbahn zum Zweck der Beleuchtung der Bahnhöfe

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[98/0107] eine größere Anzahl höherer Beamten der einzelnen Dienstzweige vertreten sind. Im Jahre 1906 gab es in den Vereinigten Staaten und in British-Amerika 151 Eisenbahnvereine der Y. M. C. A. Ihre Gesamtausgaben für Vereinszwecke beliefen sich in diesem Jahre auf etwa 2 Millionen M., von denen allerdings die Eisenbahnverwaltungen den Hauptanteil tragen. Ihre Mitgliederzahl belief sich auf 55.000 Köpfe. Auf die beiden Pennsylvania-Eisenbahngesellschaften entfielen hiervon im Jahre 1903 31 besondere Vereinigungen mit 12.732 Mitgliedern, für deren Zwecke diese beiden Eisenbahnen jährlich etwa 250.000 M. verausgabten. Ein Teil dieser Zweigvereine hat eigene Vereinshäuser, die meisten aber sind in den Häusern der Eisenbahnverwaltungen untergebracht. Literatur: Hoff u. Schwabach, Nordamerikanische Eisenbahnen. Berlin 1906. – Zeitung des VDEV. 1910, Ausstandsdrohung und Organisationswesen der französischen Eisenbahner. – Archiv für Eisenbahnwesen 1911: Heisterbergh, Die Geschichte der italienischen Eisenbahnerbewegung. – The Railway Year Book. 1911. Seydel. Beatenbergbahn (Schweiz). Eine bis Ende 1910 durch Wassergewicht und nur im Sommer, seit 1. Mai 1911 jedoch elektrisch und ganzjährig betriebene Seilbahn, führt von der Beatenbucht am rechten Ufer des Thuner Sees nach dem Kurort Beatenberg bei Interlaken. Sie wurde am 21. Juni 1889 dem Betrieb übergeben und hat in schiefer Messung eine Betriebslänge von 1·695 km, Spurweite 1 m. Der Ausgangspunkt in der Beatenbucht ist auf der Höhe von 564·6 m ü. M., der Endpunkt Beatenberg auf derjenigen von 1120·7 m in ü. M. Der Höhenunterschied beträgt daher 556·1 m. Die mittlere Steigung ist 346‰ die größte 400‰. Zur Regelung der Fahrgeschwindigkeit war zur Zeit des Betriebs mit Wassergewicht eine Zahnstange, Bauart Riggenbach, in der Mitte des Gleises angebracht. Mit Einführung des elektrischen Betriebs ist die Zahnstange weggefallen; die Fahrgeschwindigkeit wurde von 1·75 auf 2·25 m in der Sekunde erhöht. Die Bahn beförderte im Jahre 1910 an Personen 51.433, an Gepäck und Gütern 1232 t. Sie kostete Ende 1910 mit den festen Einrichtungen 515.408 Fr., das Rollmaterial kostete 192.325 Fr., Mobiliar und Gerätschaften kosteten 6312 Fr., im ganzen 714.045 Fr. Ende 1910. Für das Bahnkilometer 443.506 Fr. Die Betriebseinnahmen betrugen im Jahre 1910 im ganzen 75.291 Fr., die Ausgaben 35.786 Fr. Das Aktienkapital beträgt 700.000 Fr. (s. auch Bergbahnen u. Seilbahnen). Dietler. Becker, Ludwig Ritter von, Zentralinspektor und Vorstand des Maschinenwesens der ehemaligen österr. Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, geb. zu Seelbach im Großherzogtum Baden 10. Oktober 1823, gest. in Wien 27. Oktober 1880, studierte am Polytechnikum zu Karlsruhe und ging nach kurzer Praxis 1845 als Maschineningenieur nach Österreich, woselbst er in die Dienste der Staatsbahnen trat. Im Jahre 1864 erhielt B. die Leitung des gesamten Zugförderungs- und Werkstättendienstes der Nordbahn, in welcher Stellung er äußerst erfolgreich wirkte und viele verdienstliche Reformen durchführte. Er reorganisierte den gesamten Dienst, führte mit Rücksicht auf die großen, bisher ganz unbenutzt gelegenen Vorräte an Klein- und Grießkohle die Feuerung der Lokomotiven mit diesem Material durch zweckdienliche Änderungen des Rostes und weiters eine entsprechende Vergrößerung der Feuerbüchsen der Lokomotiven ein, wodurch namhafte Ersparungen erzielt wurden. B. förderte die Verwendung von Stahl zu Lokomotivkesseln, ordnete eine neue Feuerbüchsendeckenbauart an und änderte schwere und leichte Güterzugslokomotiven in ihren Bauarten den Erfahrungen gemäß zweckmäßig ab. Auch im Wagenbau hat B. viele Neuerungen und Umänderungen durchgeführt, so z. B. die Einrichtung der Wagen zur Beförderung von frischem Fleisch für die Approvisionierung Wiens. Hauptsächlich hat sich aber B. durch die Einführung der Mineralölschmiere für Wagenlager und Verbesserung der Bauart der letzteren verdient gemacht, wodurch die periodische Schmierung der Wagenlager ermöglicht wurde. Der Neubau der großen Lokomotiv- und Wagenreparaturwerkstätten in Floridsdorf wurde unter seiner Leitung in Angriff genommen und vollendet. Von B. stammt auch eine vom VDEV. mit dem ersten Preis ausgezeichnete seitliche Wagenkupplung sowie eine auf den Linien der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn einige Zeit hindurch verwendete Friktionsbremse. B. hat sich auch als Fachschriftsteller hervorgetan. Er veröffentlichte Abhandlungen „Über die Beheizung der Personenwagen“, über „Leichte Lastzugslokomotiven“, über „Lokomotivsiederohrreparaturen“, über „Transportwagen für Schwerverwundete“, über „Verwendung von Mineralöl zur Wagenschmiere auf den österreichischen Bahnen“ sowie endlich über „Elektrische Beleuchtung von Eisenbahnen“ mit Rücksicht auf den von ihm für die Nordbahn zum Zweck der Beleuchtung der Bahnhöfe

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/107>, abgerufen am 16.07.2024.