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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.

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Beschaffenheit der Speisewässer in Zeiträumen von 1/2-1 Jahr.

Saurau.


Auswaschluken (wash-out holes; regards de lavage; fori di sciacquamento), auch Auswaschlöcher, Auswaschöffnungen, Reinigungsluken, sind jene während des Betriebs dampfdicht geschlossenen Öffnungen in den Kesselwandungen, durch die die innere Reinigung des Kessels vorgenommen wird.

Die einfachste Art, mit Auswaschschraube bezeichnet, ist eine kegelförmige, mit eingeschnittenem Gewinde versehene Öffnung, die durch einen rotmetallenen Schraubenbolzen mit viereckigem Ansatz verschlossen wird.

Der mittlere Durchmesser dieser Öffnungen beträgt 30-45 mm; das Gewinde erhält meist 10-11 Gänge für den englischen Zoll.

Größere Auswaschöffnungen werden mit Deckeln verschlossen, die mit Stiftenschrauben oder mittels einer Bügelschraube befestigt sind.

Bei den Lokomotivkesseln sind Auswaschöffnungen mit Schraubenverschluß angebracht:

In der vorderen Rohrwand unter den Feuerrohren, in den vorderen Ecken des Feuerkastens, so tief als möglich angeordnet; in den hinteren Ecken des Feuerkastens und im Feuerbox-Schlußring. An der Decke des äußeren Feuerkastens, an den hinteren Ecken desselben und am Boden des hinteren Rings des Langkessels sind Ausputzluken (Reinigungsluken) von 90-110 mm lichter Weite angebracht, die mit angeschraubten Deckeln verschlossen werden. (S. Auswaschen des Kessels, Dampfkessel.)


Ausweichgleis (turnout; voie d'evitement; binario di scambio) heißt ein für das Vorfahren oder die Kreuzung von Zügen bestimmtes Stationsgleis.


Ausziehgleis (draw-out track, turn out track; voie de formation principale, voie de tiroir; binario di tiraggio), ein entweder die Fortsetzung des Hauptgleises (Ende der Bahn) bildendes oder aus einem Bahnhofnebengleis abzweigendes Stumpfgleis zur Ermöglichung von Verschiebung und Zusammenstellung von Zügen, ohne Berührung der für den fahrplanmäßigen Zugverkehr bestimmten Gleisanlagen (s. Bahnhöfe und Verschiebebahnhöfe).


Auszugsvorrichtungen (contrivances for dilatation; appareils de dilatation; apparecchi di dilatazione) bei Eisenbahnbrücken. Die durch die Temperaturwirkung hervorgerufenen Längenänderungen eiserner Tragwerke erfordern in den mit dem Tragwerke festverbundenen Schienensträngen einen Ausgleich am längsbeweglichen Brückenende, wozu besondere A. (Dilatations- oder Kompensationsvorrichtungen) dienen. Nur bei Brücken von kleinerer Länge, etwa bis 30 m, können sie wegbleiben, da hier die Schienenlücken in den, dem beweglichen Brückenende zunächst liegenden Schienenstößen für den Längenausgleich genügen. Man hat zwar in einigen Fällen auch bei größeren Spannweiten die A. weggelassen, indem man die Schienen auf dem Tragwerk verschieblich und mit Zwischenräumen an den Schienenstößen befestigte. Es entstehen aber dabei leicht Unregelmäßigkeiten in der Größe der Schienenlücken und in der gegenseitigen Lage der Schienenstöße, so daß das Weglassen der A. im allgemeinen nicht zu empfehlen ist. Man wird daher gut tun, die Schienen auf dem Tragwerk festzuhalten und gegen Wandern zu sichern, wobei aber doch auch kleine Zwischenräume an den Schienenstößen zu geben sind, da sich bei direkter Sonnenbestrahlung die Schienen stärker erwärmen und ausdehnen als die unterstützenden Träger.

Die A. sind derart auszubilden, daß sie ein möglichst stoßfreies Passieren der Schienenlücke ermöglichen. Bei einer Temperaturschwankung von 60° C beträgt der Auszug für je 10 m Brückenlänge rund 71/2 mm. Man findet hauptsächlich folgende Anordnungen ausgeführt: 1. Die beiden Schienen werden zur Hälfte überplattet, so daß die Radkränze an den Lücken eine halbe Kopffläche zur Unterstützung finden. Es sind aber hierzu Schienen von größerer Stegdicke (mindestens 18 mm) zu verwenden, da sonst der halbierte Steg für die Aufnahme schwerer Raddrücke zu geringe Stärke erhielte, oder man überplattet die Schienen nur so weit, daß die Stege aufeinander liegen. In letzterem Fall verschieben sich aber die Mittellinien der Schienen um die Stegdicke und es ist der Kopf der einen Schiene auch an der Innenseite so weit abzuhobeln, daß die Fahrkante eine gerade Linie bildet. 2. Eine stoßfreiere Überführung des Rades über die Schienenlücke, daher weniger rasche Abnützung erreicht man durch die A. mit Stützlasche (Abb. 170), bei denen die Schienen durch eine überplattete Lasche derart verbunden sind, daß letztere das Rad beim Obergang über die Lücke unterstützt, zu welchem Behufe die Lauffläche der Lasche an der Schienenlücke, entsprechend der Konizität des Radkranzes, mit sanfter Steigung erhöht ist. Auf der Innenseite der Schienen liegt eine gewöhnliche Flachlasche. Auszugsschienen und Laschen sind mit Schraubenbolzen in länglichen Löchern verbunden. Auf der Innenseite des Gleises sind zur Sicherheit gegen Entgleisung Zwangschienen anzuordnen. Zur Auflagerung der Auszugschienen dient eine gewalzte oder gegossene Grundplatte, mit der die Schienen durch Klemmplatten, die den

Beschaffenheit der Speisewässer in Zeiträumen von 1/2–1 Jahr.

Saurau.


Auswaschluken (wash-out holes; regards de lavage; fori di sciacquamento), auch Auswaschlöcher, Auswaschöffnungen, Reinigungsluken, sind jene während des Betriebs dampfdicht geschlossenen Öffnungen in den Kesselwandungen, durch die die innere Reinigung des Kessels vorgenommen wird.

Die einfachste Art, mit Auswaschschraube bezeichnet, ist eine kegelförmige, mit eingeschnittenem Gewinde versehene Öffnung, die durch einen rotmetallenen Schraubenbolzen mit viereckigem Ansatz verschlossen wird.

Der mittlere Durchmesser dieser Öffnungen beträgt 30–45 mm; das Gewinde erhält meist 10–11 Gänge für den englischen Zoll.

Größere Auswaschöffnungen werden mit Deckeln verschlossen, die mit Stiftenschrauben oder mittels einer Bügelschraube befestigt sind.

Bei den Lokomotivkesseln sind Auswaschöffnungen mit Schraubenverschluß angebracht:

In der vorderen Rohrwand unter den Feuerrohren, in den vorderen Ecken des Feuerkastens, so tief als möglich angeordnet; in den hinteren Ecken des Feuerkastens und im Feuerbox-Schlußring. An der Decke des äußeren Feuerkastens, an den hinteren Ecken desselben und am Boden des hinteren Rings des Langkessels sind Ausputzluken (Reinigungsluken) von 90–110 mm lichter Weite angebracht, die mit angeschraubten Deckeln verschlossen werden. (S. Auswaschen des Kessels, Dampfkessel.)


Ausweichgleis (turnout; voie d'évitement; binario di scambio) heißt ein für das Vorfahren oder die Kreuzung von Zügen bestimmtes Stationsgleis.


Ausziehgleis (draw-out track, turn out track; voie de formation principale, voie de tiroir; binario di tiraggio), ein entweder die Fortsetzung des Hauptgleises (Ende der Bahn) bildendes oder aus einem Bahnhofnebengleis abzweigendes Stumpfgleis zur Ermöglichung von Verschiebung und Zusammenstellung von Zügen, ohne Berührung der für den fahrplanmäßigen Zugverkehr bestimmten Gleisanlagen (s. Bahnhöfe und Verschiebebahnhöfe).


Auszugsvorrichtungen (contrivances for dilatation; appareils de dilatation; apparecchi di dilatazione) bei Eisenbahnbrücken. Die durch die Temperaturwirkung hervorgerufenen Längenänderungen eiserner Tragwerke erfordern in den mit dem Tragwerke festverbundenen Schienensträngen einen Ausgleich am längsbeweglichen Brückenende, wozu besondere A. (Dilatations- oder Kompensationsvorrichtungen) dienen. Nur bei Brücken von kleinerer Länge, etwa bis 30 m, können sie wegbleiben, da hier die Schienenlücken in den, dem beweglichen Brückenende zunächst liegenden Schienenstößen für den Längenausgleich genügen. Man hat zwar in einigen Fällen auch bei größeren Spannweiten die A. weggelassen, indem man die Schienen auf dem Tragwerk verschieblich und mit Zwischenräumen an den Schienenstößen befestigte. Es entstehen aber dabei leicht Unregelmäßigkeiten in der Größe der Schienenlücken und in der gegenseitigen Lage der Schienenstöße, so daß das Weglassen der A. im allgemeinen nicht zu empfehlen ist. Man wird daher gut tun, die Schienen auf dem Tragwerk festzuhalten und gegen Wandern zu sichern, wobei aber doch auch kleine Zwischenräume an den Schienenstößen zu geben sind, da sich bei direkter Sonnenbestrahlung die Schienen stärker erwärmen und ausdehnen als die unterstützenden Träger.

Die A. sind derart auszubilden, daß sie ein möglichst stoßfreies Passieren der Schienenlücke ermöglichen. Bei einer Temperaturschwankung von 60° C beträgt der Auszug für je 10 m Brückenlänge rund 71/2 mm. Man findet hauptsächlich folgende Anordnungen ausgeführt: 1. Die beiden Schienen werden zur Hälfte überplattet, so daß die Radkränze an den Lücken eine halbe Kopffläche zur Unterstützung finden. Es sind aber hierzu Schienen von größerer Stegdicke (mindestens 18 mm) zu verwenden, da sonst der halbierte Steg für die Aufnahme schwerer Raddrücke zu geringe Stärke erhielte, oder man überplattet die Schienen nur so weit, daß die Stege aufeinander liegen. In letzterem Fall verschieben sich aber die Mittellinien der Schienen um die Stegdicke und es ist der Kopf der einen Schiene auch an der Innenseite so weit abzuhobeln, daß die Fahrkante eine gerade Linie bildet. 2. Eine stoßfreiere Überführung des Rades über die Schienenlücke, daher weniger rasche Abnützung erreicht man durch die A. mit Stützlasche (Abb. 170), bei denen die Schienen durch eine überplattete Lasche derart verbunden sind, daß letztere das Rad beim Obergang über die Lücke unterstützt, zu welchem Behufe die Lauffläche der Lasche an der Schienenlücke, entsprechend der Konizität des Radkranzes, mit sanfter Steigung erhöht ist. Auf der Innenseite der Schienen liegt eine gewöhnliche Flachlasche. Auszugsschienen und Laschen sind mit Schraubenbolzen in länglichen Löchern verbunden. Auf der Innenseite des Gleises sind zur Sicherheit gegen Entgleisung Zwangschienen anzuordnen. Zur Auflagerung der Auszugschienen dient eine gewalzte oder gegossene Grundplatte, mit der die Schienen durch Klemmplatten, die den

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[337/0347] Beschaffenheit der Speisewässer in Zeiträumen von 1/2–1 Jahr. Saurau. Auswaschluken (wash-out holes; regards de lavage; fori di sciacquamento), auch Auswaschlöcher, Auswaschöffnungen, Reinigungsluken, sind jene während des Betriebs dampfdicht geschlossenen Öffnungen in den Kesselwandungen, durch die die innere Reinigung des Kessels vorgenommen wird. Die einfachste Art, mit Auswaschschraube bezeichnet, ist eine kegelförmige, mit eingeschnittenem Gewinde versehene Öffnung, die durch einen rotmetallenen Schraubenbolzen mit viereckigem Ansatz verschlossen wird. Der mittlere Durchmesser dieser Öffnungen beträgt 30–45 mm; das Gewinde erhält meist 10–11 Gänge für den englischen Zoll. Größere Auswaschöffnungen werden mit Deckeln verschlossen, die mit Stiftenschrauben oder mittels einer Bügelschraube befestigt sind. Bei den Lokomotivkesseln sind Auswaschöffnungen mit Schraubenverschluß angebracht: In der vorderen Rohrwand unter den Feuerrohren, in den vorderen Ecken des Feuerkastens, so tief als möglich angeordnet; in den hinteren Ecken des Feuerkastens und im Feuerbox-Schlußring. An der Decke des äußeren Feuerkastens, an den hinteren Ecken desselben und am Boden des hinteren Rings des Langkessels sind Ausputzluken (Reinigungsluken) von 90–110 mm lichter Weite angebracht, die mit angeschraubten Deckeln verschlossen werden. (S. Auswaschen des Kessels, Dampfkessel.) Ausweichgleis (turnout; voie d'évitement; binario di scambio) heißt ein für das Vorfahren oder die Kreuzung von Zügen bestimmtes Stationsgleis. Ausziehgleis (draw-out track, turn out track; voie de formation principale, voie de tiroir; binario di tiraggio), ein entweder die Fortsetzung des Hauptgleises (Ende der Bahn) bildendes oder aus einem Bahnhofnebengleis abzweigendes Stumpfgleis zur Ermöglichung von Verschiebung und Zusammenstellung von Zügen, ohne Berührung der für den fahrplanmäßigen Zugverkehr bestimmten Gleisanlagen (s. Bahnhöfe und Verschiebebahnhöfe). Auszugsvorrichtungen (contrivances for dilatation; appareils de dilatation; apparecchi di dilatazione) bei Eisenbahnbrücken. Die durch die Temperaturwirkung hervorgerufenen Längenänderungen eiserner Tragwerke erfordern in den mit dem Tragwerke festverbundenen Schienensträngen einen Ausgleich am längsbeweglichen Brückenende, wozu besondere A. (Dilatations- oder Kompensationsvorrichtungen) dienen. Nur bei Brücken von kleinerer Länge, etwa bis 30 m, können sie wegbleiben, da hier die Schienenlücken in den, dem beweglichen Brückenende zunächst liegenden Schienenstößen für den Längenausgleich genügen. Man hat zwar in einigen Fällen auch bei größeren Spannweiten die A. weggelassen, indem man die Schienen auf dem Tragwerk verschieblich und mit Zwischenräumen an den Schienenstößen befestigte. Es entstehen aber dabei leicht Unregelmäßigkeiten in der Größe der Schienenlücken und in der gegenseitigen Lage der Schienenstöße, so daß das Weglassen der A. im allgemeinen nicht zu empfehlen ist. Man wird daher gut tun, die Schienen auf dem Tragwerk festzuhalten und gegen Wandern zu sichern, wobei aber doch auch kleine Zwischenräume an den Schienenstößen zu geben sind, da sich bei direkter Sonnenbestrahlung die Schienen stärker erwärmen und ausdehnen als die unterstützenden Träger. Die A. sind derart auszubilden, daß sie ein möglichst stoßfreies Passieren der Schienenlücke ermöglichen. Bei einer Temperaturschwankung von 60° C beträgt der Auszug für je 10 m Brückenlänge rund 71/2 mm. Man findet hauptsächlich folgende Anordnungen ausgeführt: 1. Die beiden Schienen werden zur Hälfte überplattet, so daß die Radkränze an den Lücken eine halbe Kopffläche zur Unterstützung finden. Es sind aber hierzu Schienen von größerer Stegdicke (mindestens 18 mm) zu verwenden, da sonst der halbierte Steg für die Aufnahme schwerer Raddrücke zu geringe Stärke erhielte, oder man überplattet die Schienen nur so weit, daß die Stege aufeinander liegen. In letzterem Fall verschieben sich aber die Mittellinien der Schienen um die Stegdicke und es ist der Kopf der einen Schiene auch an der Innenseite so weit abzuhobeln, daß die Fahrkante eine gerade Linie bildet. 2. Eine stoßfreiere Überführung des Rades über die Schienenlücke, daher weniger rasche Abnützung erreicht man durch die A. mit Stützlasche (Abb. 170), bei denen die Schienen durch eine überplattete Lasche derart verbunden sind, daß letztere das Rad beim Obergang über die Lücke unterstützt, zu welchem Behufe die Lauffläche der Lasche an der Schienenlücke, entsprechend der Konizität des Radkranzes, mit sanfter Steigung erhöht ist. Auf der Innenseite der Schienen liegt eine gewöhnliche Flachlasche. Auszugsschienen und Laschen sind mit Schraubenbolzen in länglichen Löchern verbunden. Auf der Innenseite des Gleises sind zur Sicherheit gegen Entgleisung Zwangschienen anzuordnen. Zur Auflagerung der Auszugschienen dient eine gewalzte oder gegossene Grundplatte, mit der die Schienen durch Klemmplatten, die den

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/347>, abgerufen am 22.12.2024.