Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

sten Ursache. Denn Gott hat alles, was
da ist, gemacht, und werden laßen.

Von Gott, oder von dieser ersten Ursa-
che aller Dinge, werdet ihr, in diesem
Schul-Unterricht, täglich mehr erfahren.
Denn es ist Sein Wille, daß wir Men-
schen Ihn kennen lernen. Und diese Er-
kenntniß, ist die Ursache aller menschlichen
Glückseeligkeit.

Das dritte Capitel.
Vom Ergründlichen und Nichtergründ-
lichen.

Mein Kind! hast du es schon gewagt,
durch das tiefe Wasser, Mühlenteich, Fluß
oder Pful, zu waten? -- Warum nicht?
Also meynst du, es sey kein Grund darin
zu finden? Du irrest dich, liebes Kind! mit
einer rechten langen Stange will ich schon
den Grund finden; wer größer ist, als du,
kann auch vielleicht durchwaten, aber du bist
noch zu klein.

Wenn du nun aber, von einem bösen
Menschen, oder von einem grimmigen Thie-
re verfolgt würdest, und müßtest durch das

tiefe

ſten Urſache. Denn Gott hat alles, was
da iſt, gemacht, und werden laßen.

Von Gott, oder von dieſer erſten Urſa-
che aller Dinge, werdet ihr, in dieſem
Schul-Unterricht, taͤglich mehr erfahren.
Denn es iſt Sein Wille, daß wir Men-
ſchen Ihn kennen lernen. Und dieſe Er-
kenntniß, iſt die Urſache aller menſchlichen
Gluͤckſeeligkeit.

Das dritte Capitel.
Vom Ergruͤndlichen und Nichtergruͤnd-
lichen.

Mein Kind! haſt du es ſchon gewagt,
durch das tiefe Waſſer, Muͤhlenteich, Fluß
oder Pful, zu waten? — Warum nicht?
Alſo meynſt du, es ſey kein Grund darin
zu finden? Du irreſt dich, liebes Kind! mit
einer rechten langen Stange will ich ſchon
den Grund finden; wer groͤßer iſt, als du,
kann auch vielleicht durchwaten, aber du biſt
noch zu klein.

Wenn du nun aber, von einem boͤſen
Menſchen, oder von einem grimmigen Thie-
re verfolgt wuͤrdeſt, und muͤßteſt durch das

tiefe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0036" n="14"/>
&#x017F;ten Ur&#x017F;ache. Denn Gott hat alles, was<lb/>
da i&#x017F;t, gemacht, und werden laßen.</p><lb/>
          <p>Von Gott, oder von die&#x017F;er er&#x017F;ten Ur&#x017F;a-<lb/>
che aller Dinge, werdet ihr, in die&#x017F;em<lb/>
Schul-Unterricht, ta&#x0364;glich mehr erfahren.<lb/>
Denn es i&#x017F;t Sein Wille, daß wir Men-<lb/>
&#x017F;chen Ihn kennen lernen. Und die&#x017F;e Er-<lb/>
kenntniß, i&#x017F;t die Ur&#x017F;ache aller men&#x017F;chlichen<lb/>
Glu&#x0364;ck&#x017F;eeligkeit.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das dritte Capitel.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vom Ergru&#x0364;ndlichen und Nichtergru&#x0364;nd-<lb/>
lichen.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>ein Kind! ha&#x017F;t du es &#x017F;chon gewagt,<lb/>
durch das tiefe Wa&#x017F;&#x017F;er, Mu&#x0364;hlenteich, Fluß<lb/>
oder Pful, zu waten? &#x2014; Warum nicht?<lb/>
Al&#x017F;o meyn&#x017F;t du, es &#x017F;ey kein Grund darin<lb/>
zu finden? Du irre&#x017F;t dich, liebes Kind! mit<lb/>
einer rechten langen Stange will ich &#x017F;chon<lb/>
den Grund finden; wer gro&#x0364;ßer i&#x017F;t, als du,<lb/>
kann auch vielleicht durchwaten, aber du bi&#x017F;t<lb/>
noch zu klein.</p><lb/>
          <p>Wenn du nun aber, von einem bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
Men&#x017F;chen, oder von einem grimmigen Thie-<lb/>
re verfolgt wu&#x0364;rde&#x017F;t, und mu&#x0364;ßte&#x017F;t durch das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tiefe</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0036] ſten Urſache. Denn Gott hat alles, was da iſt, gemacht, und werden laßen. Von Gott, oder von dieſer erſten Urſa- che aller Dinge, werdet ihr, in dieſem Schul-Unterricht, taͤglich mehr erfahren. Denn es iſt Sein Wille, daß wir Men- ſchen Ihn kennen lernen. Und dieſe Er- kenntniß, iſt die Urſache aller menſchlichen Gluͤckſeeligkeit. Das dritte Capitel. Vom Ergruͤndlichen und Nichtergruͤnd- lichen. Mein Kind! haſt du es ſchon gewagt, durch das tiefe Waſſer, Muͤhlenteich, Fluß oder Pful, zu waten? — Warum nicht? Alſo meynſt du, es ſey kein Grund darin zu finden? Du irreſt dich, liebes Kind! mit einer rechten langen Stange will ich ſchon den Grund finden; wer groͤßer iſt, als du, kann auch vielleicht durchwaten, aber du biſt noch zu klein. Wenn du nun aber, von einem boͤſen Menſchen, oder von einem grimmigen Thie- re verfolgt wuͤrdeſt, und muͤßteſt durch das tiefe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/36
Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/36>, abgerufen am 20.11.2024.