Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Aus diesem Grunde würden Bogen, nach Halbkrei-
sen geformt, hier sehr fehlerhaft angebracht seyn;
bei der mehrentheils geringern Weite dieser Bo-
gen, muß man daher stets flache wählen, die mit
der gehörigen Vorsicht und Aufmerksamkeit anzu-
legen sind. Ueber die Anlage und Berechnung der
Brückenpfeiler und Widerlagen, sehe man Beli-
dors
Ingenierkunst nach.

§. 174.

Ehe wir noch die Fluthbette verlassen und wei-
ter gehen, müssen hier noch einige Erinnerungen
beigebracht werden.

Wenn Ueberfahrten über die Fluthbette gemacht
werden, so ist es nöthig, solche an beiden Seiten
nicht frei zu lassen, sondern sie mit einem Gelän-
der zu versehen; und damit dieses nicht beschädigt
wird, setzt man an die 4 Enden und in die Mitte
der Geländer, Radstöße an, daß die Räder
demselben nicht zu nahe kommen. Dergleichen
Geländer sollten überhaupt, da wo Fahrwege über
die Dämme gehen, nie fehlen, sondern von der
Kappe angerechnet, wenigstens 4 Fuß hoch in
einem fort, an der Kappe hinaus, von dem einen
Ende des Dammes bis zum andern geführt wer-
den, wie zum Beispiel an dem schönen und großen
Oderteichdamme auf dem Oberharze nicht ver-
nachläßigt ist. Dadurch wird mit wenigen Kosten,
oft großes Unglück verhütet.


Vorn

Aus dieſem Grunde wuͤrden Bogen, nach Halbkrei-
ſen geformt, hier ſehr fehlerhaft angebracht ſeyn;
bei der mehrentheils geringern Weite dieſer Bo-
gen, muß man daher ſtets flache waͤhlen, die mit
der gehoͤrigen Vorſicht und Aufmerkſamkeit anzu-
legen ſind. Ueber die Anlage und Berechnung der
Bruͤckenpfeiler und Widerlagen, ſehe man Beli-
dors
Ingenierkunſt nach.

§. 174.

Ehe wir noch die Fluthbette verlaſſen und wei-
ter gehen, muͤſſen hier noch einige Erinnerungen
beigebracht werden.

Wenn Ueberfahrten uͤber die Fluthbette gemacht
werden, ſo iſt es noͤthig, ſolche an beiden Seiten
nicht frei zu laſſen, ſondern ſie mit einem Gelaͤn-
der zu verſehen; und damit dieſes nicht beſchaͤdigt
wird, ſetzt man an die 4 Enden und in die Mitte
der Gelaͤnder, Radſtoͤße an, daß die Raͤder
demſelben nicht zu nahe kommen. Dergleichen
Gelaͤnder ſollten uͤberhaupt, da wo Fahrwege uͤber
die Daͤmme gehen, nie fehlen, ſondern von der
Kappe angerechnet, wenigſtens 4 Fuß hoch in
einem fort, an der Kappe hinaus, von dem einen
Ende des Dammes bis zum andern gefuͤhrt wer-
den, wie zum Beiſpiel an dem ſchoͤnen und großen
Oderteichdamme auf dem Oberharze nicht ver-
nachlaͤßigt iſt. Dadurch wird mit wenigen Koſten,
oft großes Ungluͤck verhuͤtet.


Vorn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0388" n="378"/>
Aus die&#x017F;em Grunde wu&#x0364;rden Bogen, nach Halbkrei-<lb/>
&#x017F;en geformt, hier &#x017F;ehr fehlerhaft angebracht &#x017F;eyn;<lb/>
bei der mehrentheils geringern Weite die&#x017F;er Bo-<lb/>
gen, muß man daher &#x017F;tets flache wa&#x0364;hlen, die mit<lb/>
der geho&#x0364;rigen Vor&#x017F;icht und Aufmerk&#x017F;amkeit anzu-<lb/>
legen &#x017F;ind. Ueber die Anlage und Berechnung der<lb/>
Bru&#x0364;ckenpfeiler und Widerlagen, &#x017F;ehe man <hi rendition="#g">Beli-<lb/>
dors</hi> Ingenierkun&#x017F;t nach.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 174.</head><lb/>
              <p>Ehe wir noch die Fluthbette verla&#x017F;&#x017F;en und wei-<lb/>
ter gehen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en hier noch einige Erinnerungen<lb/>
beigebracht werden.</p><lb/>
              <p>Wenn Ueberfahrten u&#x0364;ber die Fluthbette gemacht<lb/>
werden, &#x017F;o i&#x017F;t es no&#x0364;thig, &#x017F;olche an beiden Seiten<lb/>
nicht frei zu la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ondern &#x017F;ie mit einem Gela&#x0364;n-<lb/>
der zu ver&#x017F;ehen; und damit die&#x017F;es nicht be&#x017F;cha&#x0364;digt<lb/>
wird, &#x017F;etzt man an die 4 Enden und in die Mitte<lb/>
der Gela&#x0364;nder, <hi rendition="#g">Rad&#x017F;to&#x0364;ße</hi> an, daß die Ra&#x0364;der<lb/>
dem&#x017F;elben nicht zu nahe kommen. Dergleichen<lb/>
Gela&#x0364;nder &#x017F;ollten u&#x0364;berhaupt, da wo Fahrwege u&#x0364;ber<lb/>
die Da&#x0364;mme gehen, nie fehlen, &#x017F;ondern von der<lb/>
Kappe angerechnet, wenig&#x017F;tens 4 Fuß hoch in<lb/>
einem fort, an der Kappe hinaus, von dem einen<lb/>
Ende des Dammes bis zum andern gefu&#x0364;hrt wer-<lb/>
den, wie zum Bei&#x017F;piel an dem &#x017F;cho&#x0364;nen und großen<lb/>
Oderteichdamme auf dem Oberharze nicht ver-<lb/>
nachla&#x0364;ßigt i&#x017F;t. Dadurch wird mit wenigen Ko&#x017F;ten,<lb/>
oft großes Unglu&#x0364;ck verhu&#x0364;tet.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Vorn</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[378/0388] Aus dieſem Grunde wuͤrden Bogen, nach Halbkrei- ſen geformt, hier ſehr fehlerhaft angebracht ſeyn; bei der mehrentheils geringern Weite dieſer Bo- gen, muß man daher ſtets flache waͤhlen, die mit der gehoͤrigen Vorſicht und Aufmerkſamkeit anzu- legen ſind. Ueber die Anlage und Berechnung der Bruͤckenpfeiler und Widerlagen, ſehe man Beli- dors Ingenierkunſt nach. §. 174. Ehe wir noch die Fluthbette verlaſſen und wei- ter gehen, muͤſſen hier noch einige Erinnerungen beigebracht werden. Wenn Ueberfahrten uͤber die Fluthbette gemacht werden, ſo iſt es noͤthig, ſolche an beiden Seiten nicht frei zu laſſen, ſondern ſie mit einem Gelaͤn- der zu verſehen; und damit dieſes nicht beſchaͤdigt wird, ſetzt man an die 4 Enden und in die Mitte der Gelaͤnder, Radſtoͤße an, daß die Raͤder demſelben nicht zu nahe kommen. Dergleichen Gelaͤnder ſollten uͤberhaupt, da wo Fahrwege uͤber die Daͤmme gehen, nie fehlen, ſondern von der Kappe angerechnet, wenigſtens 4 Fuß hoch in einem fort, an der Kappe hinaus, von dem einen Ende des Dammes bis zum andern gefuͤhrt wer- den, wie zum Beiſpiel an dem ſchoͤnen und großen Oderteichdamme auf dem Oberharze nicht ver- nachlaͤßigt iſt. Dadurch wird mit wenigen Koſten, oft großes Ungluͤck verhuͤtet. Vorn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/388
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/388>, abgerufen am 21.11.2024.