ist, den wenigsten Kosten-, Raum- und Zeit-Auf- wand, und sind demnach in so fern den krumm- linigten Dämmen allezeit vorzuziehen.
Die Letztern hingegen, das sind die, welche ihre Richtung abändern, fordern mehr Raum, machen auch mehr Kosten, und nehmen viel Zeit weg. Demunerachtet aber sind sie sehr brauchbar, weil man vermöge derselben Wasser, erforderlichen Fal- les, wie man will, bequem einschließen kann. Sie haben auch noch das sehr Gute an sich, daß sie, vermöge ihrer Richtung, den Wellenstoß mehr bre- chen als die geradlinigten, und dadurch viel von seiner Gewalt rauben. Bei so kleinen Gewässern scheint dieser Umstand beim ersten Anblick unbedeu- tend zu seyn. Er ist aber keinesweges so gering- fügig, als man glauben sollte. Die Erfahrung lehrt, daß bei heftigen Windstürmen, dergleichen im Herbste und Frühjahre fast jederzeit sich einzu- stellen pflegen, eine verhältnißmäßige Reparatur nöthig gemacht werden kann, die, wenn sie nur etliche Jahre aufgeschoben wird, bald zu einer an- sehnlichen anwächst. Wie dem Wellenstoße zu be- gegnen oder solcher zu schätzen sey, folgt unten mit mehrerm.
§. 15.
Zu den krummlinigten Dämmen ist noch dieje- nige Art zu rechnen, die in der Mitte aus einem geradlinigten Stücke Damm, an den Seiten aber
aus
iſt, den wenigſten Koſten-, Raum- und Zeit-Auf- wand, und ſind demnach in ſo fern den krumm- linigten Daͤmmen allezeit vorzuziehen.
Die Letztern hingegen, das ſind die, welche ihre Richtung abaͤndern, fordern mehr Raum, machen auch mehr Koſten, und nehmen viel Zeit weg. Demunerachtet aber ſind ſie ſehr brauchbar, weil man vermoͤge derſelben Waſſer, erforderlichen Fal- les, wie man will, bequem einſchließen kann. Sie haben auch noch das ſehr Gute an ſich, daß ſie, vermoͤge ihrer Richtung, den Wellenſtoß mehr bre- chen als die geradlinigten, und dadurch viel von ſeiner Gewalt rauben. Bei ſo kleinen Gewaͤſſern ſcheint dieſer Umſtand beim erſten Anblick unbedeu- tend zu ſeyn. Er iſt aber keinesweges ſo gering- fuͤgig, als man glauben ſollte. Die Erfahrung lehrt, daß bei heftigen Windſtuͤrmen, dergleichen im Herbſte und Fruͤhjahre faſt jederzeit ſich einzu- ſtellen pflegen, eine verhaͤltnißmaͤßige Reparatur noͤthig gemacht werden kann, die, wenn ſie nur etliche Jahre aufgeſchoben wird, bald zu einer an- ſehnlichen anwaͤchſt. Wie dem Wellenſtoße zu be- gegnen oder ſolcher zu ſchaͤtzen ſey, folgt unten mit mehrerm.
§. 15.
Zu den krummlinigten Daͤmmen iſt noch dieje- nige Art zu rechnen, die in der Mitte aus einem geradlinigten Stuͤcke Damm, an den Seiten aber
aus
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0036"n="26"/>
iſt, den wenigſten Koſten-, Raum- und Zeit-Auf-<lb/>
wand, und ſind demnach in ſo fern den krumm-<lb/>
linigten Daͤmmen allezeit vorzuziehen.</p><lb/><p>Die Letztern hingegen, das ſind die, welche ihre<lb/>
Richtung abaͤndern, fordern mehr Raum, machen<lb/>
auch mehr Koſten, und nehmen viel Zeit weg.<lb/>
Demunerachtet aber ſind ſie ſehr brauchbar, weil<lb/>
man vermoͤge derſelben Waſſer, erforderlichen Fal-<lb/>
les, wie man will, bequem einſchließen kann. Sie<lb/>
haben auch noch das ſehr Gute an ſich, daß ſie,<lb/>
vermoͤge ihrer Richtung, den Wellenſtoß mehr bre-<lb/>
chen als die geradlinigten, und dadurch viel von<lb/>ſeiner Gewalt rauben. Bei ſo kleinen Gewaͤſſern<lb/>ſcheint dieſer Umſtand beim erſten Anblick unbedeu-<lb/>
tend zu ſeyn. Er iſt aber keinesweges ſo gering-<lb/>
fuͤgig, als man glauben ſollte. Die Erfahrung<lb/>
lehrt, daß bei heftigen Windſtuͤrmen, dergleichen<lb/>
im Herbſte und Fruͤhjahre faſt jederzeit ſich einzu-<lb/>ſtellen pflegen, eine verhaͤltnißmaͤßige Reparatur<lb/>
noͤthig gemacht werden kann, die, wenn ſie nur<lb/>
etliche Jahre aufgeſchoben wird, bald zu einer an-<lb/>ſehnlichen anwaͤchſt. Wie dem Wellenſtoße zu be-<lb/>
gegnen oder ſolcher zu ſchaͤtzen ſey, folgt unten<lb/>
mit mehrerm.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 15.</head><lb/><p>Zu den krummlinigten Daͤmmen iſt noch dieje-<lb/>
nige Art zu rechnen, die in der Mitte aus einem<lb/>
geradlinigten Stuͤcke Damm, an den Seiten aber<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aus</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[26/0036]
iſt, den wenigſten Koſten-, Raum- und Zeit-Auf-
wand, und ſind demnach in ſo fern den krumm-
linigten Daͤmmen allezeit vorzuziehen.
Die Letztern hingegen, das ſind die, welche ihre
Richtung abaͤndern, fordern mehr Raum, machen
auch mehr Koſten, und nehmen viel Zeit weg.
Demunerachtet aber ſind ſie ſehr brauchbar, weil
man vermoͤge derſelben Waſſer, erforderlichen Fal-
les, wie man will, bequem einſchließen kann. Sie
haben auch noch das ſehr Gute an ſich, daß ſie,
vermoͤge ihrer Richtung, den Wellenſtoß mehr bre-
chen als die geradlinigten, und dadurch viel von
ſeiner Gewalt rauben. Bei ſo kleinen Gewaͤſſern
ſcheint dieſer Umſtand beim erſten Anblick unbedeu-
tend zu ſeyn. Er iſt aber keinesweges ſo gering-
fuͤgig, als man glauben ſollte. Die Erfahrung
lehrt, daß bei heftigen Windſtuͤrmen, dergleichen
im Herbſte und Fruͤhjahre faſt jederzeit ſich einzu-
ſtellen pflegen, eine verhaͤltnißmaͤßige Reparatur
noͤthig gemacht werden kann, die, wenn ſie nur
etliche Jahre aufgeſchoben wird, bald zu einer an-
ſehnlichen anwaͤchſt. Wie dem Wellenſtoße zu be-
gegnen oder ſolcher zu ſchaͤtzen ſey, folgt unten
mit mehrerm.
§. 15.
Zu den krummlinigten Daͤmmen iſt noch dieje-
nige Art zu rechnen, die in der Mitte aus einem
geradlinigten Stuͤcke Damm, an den Seiten aber
aus
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/36>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.