de, die vier Säulen, welche den Untersatz ausmachen sollen, auf die Unterlage aufgesetzt, und auf die- sen wird nachher das übrige Holz- und Säulwerk weiter aufgeführt, welches gänzlich nach Anleitung des vorigen gesagten, mit Kreuzbändern, kleinen Plattstücken, Riegeln, Streben etc. versehn, und wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan- gen gewöhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich scheint, daß auch hier sie gar nicht am unrechten Orte angebracht wären.
§. 151.
Weil aber durch den Mangel der Zangen diesem Säulwerke viel von Festigkeit abgeht, so hat man dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande- res Mittel zu ergänzen gesucht. Es werden nemlich um den Fuß des Striegels herum, große Streben von allen 4 Seiten her gegen das Säulwerk des 2ten Aufsatzes aus dem Teichraume angesetzt, und durch Schrauben und starke Klammern an selbiges angezogen. Dadurch vergrößert sich denn natür- lich die Basis des ganzen Holzwerkes sehr, und der Umsturz desselben bei tiefen Teichen wird nicht so leicht möglich. Ueberhaupt muß man hier da- hin sehen, untenhin etwas stärkeres Holz zu neh- men als gewöhnlich, oben aber das schwächere. Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen Säul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze steht fester. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des Säulwerks, 2 solche große Streben von 12 und
mehr
de, die vier Saͤulen, welche den Unterſatz ausmachen ſollen, auf die Unterlage aufgeſetzt, und auf die- ſen wird nachher das uͤbrige Holz- und Saͤulwerk weiter aufgefuͤhrt, welches gaͤnzlich nach Anleitung des vorigen geſagten, mit Kreuzbaͤndern, kleinen Plattſtuͤcken, Riegeln, Streben ꝛc. verſehn, und wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan- gen gewoͤhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich ſcheint, daß auch hier ſie gar nicht am unrechten Orte angebracht waͤren.
§. 151.
Weil aber durch den Mangel der Zangen dieſem Saͤulwerke viel von Feſtigkeit abgeht, ſo hat man dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande- res Mittel zu ergaͤnzen geſucht. Es werden nemlich um den Fuß des Striegels herum, große Streben von allen 4 Seiten her gegen das Saͤulwerk des 2ten Aufſatzes aus dem Teichraume angeſetzt, und durch Schrauben und ſtarke Klammern an ſelbiges angezogen. Dadurch vergroͤßert ſich denn natuͤr- lich die Baſis des ganzen Holzwerkes ſehr, und der Umſturz deſſelben bei tiefen Teichen wird nicht ſo leicht moͤglich. Ueberhaupt muß man hier da- hin ſehen, untenhin etwas ſtaͤrkeres Holz zu neh- men als gewoͤhnlich, oben aber das ſchwaͤchere. Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen Saͤul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze ſteht feſter. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des Saͤulwerks, 2 ſolche große Streben von 12 und
mehr
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0332"n="322"/>
de, die vier Saͤulen, welche den Unterſatz ausmachen<lb/>ſollen, auf die Unterlage aufgeſetzt, und auf die-<lb/>ſen wird nachher das uͤbrige Holz- und Saͤulwerk<lb/>
weiter aufgefuͤhrt, welches gaͤnzlich nach Anleitung<lb/>
des vorigen geſagten, mit Kreuzbaͤndern, kleinen<lb/>
Plattſtuͤcken, Riegeln, Streben ꝛc. verſehn, und<lb/>
wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan-<lb/>
gen gewoͤhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich<lb/>ſcheint, daß auch hier ſie gar nicht am unrechten<lb/>
Orte angebracht waͤren.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 151.</head><lb/><p>Weil aber durch den Mangel der Zangen dieſem<lb/>
Saͤulwerke viel von Feſtigkeit abgeht, ſo hat man<lb/>
dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande-<lb/>
res Mittel zu ergaͤnzen geſucht. Es werden nemlich<lb/>
um den Fuß des Striegels herum, große Streben<lb/>
von allen 4 Seiten her gegen das Saͤulwerk des<lb/>
2ten Aufſatzes aus dem Teichraume angeſetzt, und<lb/>
durch Schrauben und ſtarke Klammern an ſelbiges<lb/>
angezogen. Dadurch vergroͤßert ſich denn natuͤr-<lb/>
lich die Baſis des ganzen Holzwerkes ſehr, und<lb/>
der Umſturz deſſelben bei tiefen Teichen wird nicht<lb/>ſo leicht moͤglich. Ueberhaupt muß man hier da-<lb/>
hin ſehen, untenhin etwas ſtaͤrkeres Holz zu neh-<lb/>
men als gewoͤhnlich, oben aber das ſchwaͤchere.<lb/>
Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen<lb/>
Saͤul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze ſteht<lb/>
feſter. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des<lb/>
Saͤulwerks, 2 ſolche große Streben von 12 und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mehr</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[322/0332]
de, die vier Saͤulen, welche den Unterſatz ausmachen
ſollen, auf die Unterlage aufgeſetzt, und auf die-
ſen wird nachher das uͤbrige Holz- und Saͤulwerk
weiter aufgefuͤhrt, welches gaͤnzlich nach Anleitung
des vorigen geſagten, mit Kreuzbaͤndern, kleinen
Plattſtuͤcken, Riegeln, Streben ꝛc. verſehn, und
wohl verwahrt wird. Indeß fallen hier die Zan-
gen gewoͤhnlichermaaßen ganz weg, ob es gleich
ſcheint, daß auch hier ſie gar nicht am unrechten
Orte angebracht waͤren.
§. 151.
Weil aber durch den Mangel der Zangen dieſem
Saͤulwerke viel von Feſtigkeit abgeht, ſo hat man
dieß, obgleich minder zureichend, durch ein ande-
res Mittel zu ergaͤnzen geſucht. Es werden nemlich
um den Fuß des Striegels herum, große Streben
von allen 4 Seiten her gegen das Saͤulwerk des
2ten Aufſatzes aus dem Teichraume angeſetzt, und
durch Schrauben und ſtarke Klammern an ſelbiges
angezogen. Dadurch vergroͤßert ſich denn natuͤr-
lich die Baſis des ganzen Holzwerkes ſehr, und
der Umſturz deſſelben bei tiefen Teichen wird nicht
ſo leicht moͤglich. Ueberhaupt muß man hier da-
hin ſehen, untenhin etwas ſtaͤrkeres Holz zu neh-
men als gewoͤhnlich, oben aber das ſchwaͤchere.
Dann liegt auch der Schwerpunct des ganzen
Saͤul- und Holzwerks tiefer, und das Ganze ſteht
feſter. Gemeiniglich kommen auf jede Seite des
Saͤulwerks, 2 ſolche große Streben von 12 und
mehr
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/332>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.