verschlossen werden müsse, bedarf keiner Erin- nerung.
Wenn man in die Wände des Striegelhäus- chens kleine 4 Zoll lange und weite Löcher macht, in jede Wand nur eines oder 2, so kann der ganze Teichspiegel größtentheils aus solchen übersehn, und Wildpret oder Enten etc. aus dem Häuschen sehr bequem geschossen werden, ohne daß man sichtbar dabei wird, und das Wildpret zuvor verscheucht.
§. 150. 2) Freistriegel, die ganz vor dem Damme liegen.
Diese Striegel erhalten von Manchen den Na- men Mönche oder Mönniche. Woher diese son- derbare Benennung gekommen seyn mag, läßt sich schwerlich genau angeben. Vielleicht rührt sie da- her, daß in den Zeiten der dicksten Finsterniß, wo der Glaube an Gespenster, Hexen und über- haupt Geistererscheinungen, noch die Welt mehr tyrannisirte, als Gottlob jetzt der Fall ist, -- ein furchtsamer Kopf, der des Abends bei einem vollen Teiche vorbei passirte, in einem altgewordenen Striegelhäuschen einen Mönnich zu erblicken glaub- te. Eine Erscheinung, worauf ihn die vierschrötige kulpigte Figur sowohl dieser Herren als des Strie- gelhäuschens leicht führen konnte. Der entdeckte Irrthum mit der erblickten vorgeblichen Erschei- nung gab vielleicht Anlaß, dieß Striegelhaus spott- weise Monnich zu nennen, welche Benennung nach- her allgemeiner geworden seyn mag.
Viel-
verſchloſſen werden muͤſſe, bedarf keiner Erin- nerung.
Wenn man in die Waͤnde des Striegelhaͤus- chens kleine 4 Zoll lange und weite Loͤcher macht, in jede Wand nur eines oder 2, ſo kann der ganze Teichſpiegel groͤßtentheils aus ſolchen uͤberſehn, und Wildpret oder Enten ꝛc. aus dem Haͤuschen ſehr bequem geſchoſſen werden, ohne daß man ſichtbar dabei wird, und das Wildpret zuvor verſcheucht.
§. 150. 2) Freiſtriegel, die ganz vor dem Damme liegen.
Dieſe Striegel erhalten von Manchen den Na- men Moͤnche oder Moͤnniche. Woher dieſe ſon- derbare Benennung gekommen ſeyn mag, laͤßt ſich ſchwerlich genau angeben. Vielleicht ruͤhrt ſie da- her, daß in den Zeiten der dickſten Finſterniß, wo der Glaube an Geſpenſter, Hexen und uͤber- haupt Geiſtererſcheinungen, noch die Welt mehr tyranniſirte, als Gottlob jetzt der Fall iſt, — ein furchtſamer Kopf, der des Abends bei einem vollen Teiche vorbei paſſirte, in einem altgewordenen Striegelhaͤuschen einen Moͤnnich zu erblicken glaub- te. Eine Erſcheinung, worauf ihn die vierſchroͤtige kulpigte Figur ſowohl dieſer Herren als des Strie- gelhaͤuschens leicht fuͤhren konnte. Der entdeckte Irrthum mit der erblickten vorgeblichen Erſchei- nung gab vielleicht Anlaß, dieß Striegelhaus ſpott- weiſe Monnich zu nennen, welche Benennung nach- her allgemeiner geworden ſeyn mag.
Viel-
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verſchloſſen werden muͤſſe, bedarf keiner Erin-
nerung.
Wenn man in die Waͤnde des Striegelhaͤus-
chens kleine 4 Zoll lange und weite Loͤcher macht,
in jede Wand nur eines oder 2, ſo kann der ganze
Teichſpiegel groͤßtentheils aus ſolchen uͤberſehn, und
Wildpret oder Enten ꝛc. aus dem Haͤuschen ſehr
bequem geſchoſſen werden, ohne daß man ſichtbar
dabei wird, und das Wildpret zuvor verſcheucht.
§. 150.
2) Freiſtriegel, die ganz vor dem Damme liegen.
Dieſe Striegel erhalten von Manchen den Na-
men Moͤnche oder Moͤnniche. Woher dieſe ſon-
derbare Benennung gekommen ſeyn mag, laͤßt ſich
ſchwerlich genau angeben. Vielleicht ruͤhrt ſie da-
her, daß in den Zeiten der dickſten Finſterniß,
wo der Glaube an Geſpenſter, Hexen und uͤber-
haupt Geiſtererſcheinungen, noch die Welt mehr
tyranniſirte, als Gottlob jetzt der Fall iſt, — ein
furchtſamer Kopf, der des Abends bei einem vollen
Teiche vorbei paſſirte, in einem altgewordenen
Striegelhaͤuschen einen Moͤnnich zu erblicken glaub-
te. Eine Erſcheinung, worauf ihn die vierſchroͤtige
kulpigte Figur ſowohl dieſer Herren als des Strie-
gelhaͤuschens leicht fuͤhren konnte. Der entdeckte
Irrthum mit der erblickten vorgeblichen Erſchei-
nung gab vielleicht Anlaß, dieß Striegelhaus ſpott-
weiſe Monnich zu nennen, welche Benennung nach-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/330>, abgerufen am 21.12.2024.
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