Da wo das Striegelgerenne vermauert wird, muß man sich vorzüglich, großer und ganzer Plat- ten bedienen, die nicht leicht zerspringen, auch keine Risse haben, und die Steine so dicht, als es geschehn kann, an das Gerenne anzwängen.
Die etwanigen Ritzen verstopft man noch be- stens mit gutem Thone, weit besser mit Wassermör- tel, den man an dieser Stelle nie weglassen sollte. Man mauert auch wohl zu diesem Behufe, (wel- ches sehr gut gethan ist) über das Striegelgerenne vorn und hinten, in der Striegelschachtmauer ei- nen kleinen überspringenden Bogen, den man nachher ganz für sich mit Wassermörtel und Bruch- steinen, (besser noch mit eigentlich dazu ausgehaue- nen Steinen) ausmauert und verschließt. Dieß hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden der Striegelschachtmauer, das Gerenne verschlies- sen, und die vorhandenen Oeffnungen verstopfen kann.
Rund um die Striegelschachtmauer herum wird, wie bei den mit Holz ausgesetzten Striegel- schächten, gleich von der Sohle des Dammes her- auf, zuerst eine 18 Zoll breite Schicht des besten Rasens gelegt, und dieser recht fest unter sich und an die Mauer angestampft. Hinter diese Rasen- schicht setzt man wieder eine zweite von Thon oder gutem Leimen, welche eben so wie die vorige be- handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-
sen,
§. 144.
Da wo das Striegelgerenne vermauert wird, muß man ſich vorzuͤglich, großer und ganzer Plat- ten bedienen, die nicht leicht zerſpringen, auch keine Riſſe haben, und die Steine ſo dicht, als es geſchehn kann, an das Gerenne anzwaͤngen.
Die etwanigen Ritzen verſtopft man noch be- ſtens mit gutem Thone, weit beſſer mit Waſſermoͤr- tel, den man an dieſer Stelle nie weglaſſen ſollte. Man mauert auch wohl zu dieſem Behufe, (wel- ches ſehr gut gethan iſt) uͤber das Striegelgerenne vorn und hinten, in der Striegelſchachtmauer ei- nen kleinen uͤberſpringenden Bogen, den man nachher ganz fuͤr ſich mit Waſſermoͤrtel und Bruch- ſteinen, (beſſer noch mit eigentlich dazu ausgehaue- nen Steinen) ausmauert und verſchließt. Dieß hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden der Striegelſchachtmauer, das Gerenne verſchlieſ- ſen, und die vorhandenen Oeffnungen verſtopfen kann.
Rund um die Striegelſchachtmauer herum wird, wie bei den mit Holz ausgeſetzten Striegel- ſchaͤchten, gleich von der Sohle des Dammes her- auf, zuerſt eine 18 Zoll breite Schicht des beſten Raſens gelegt, und dieſer recht feſt unter ſich und an die Mauer angeſtampft. Hinter dieſe Raſen- ſchicht ſetzt man wieder eine zweite von Thon oder gutem Leimen, welche eben ſo wie die vorige be- handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-
ſen,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0316"n="306"/><divn="4"><head>§. 144.</head><lb/><p>Da wo das Striegelgerenne vermauert wird,<lb/>
muß man ſich vorzuͤglich, großer und ganzer Plat-<lb/>
ten bedienen, die nicht leicht zerſpringen, auch<lb/>
keine Riſſe haben, und die Steine ſo dicht, als es<lb/>
geſchehn kann, an das Gerenne anzwaͤngen.</p><lb/><p>Die etwanigen Ritzen verſtopft man noch be-<lb/>ſtens mit gutem Thone, weit beſſer mit Waſſermoͤr-<lb/>
tel, den man an dieſer Stelle nie weglaſſen ſollte.<lb/>
Man mauert auch wohl zu dieſem Behufe, (wel-<lb/>
ches ſehr gut gethan iſt) uͤber das Striegelgerenne<lb/>
vorn und hinten, in der Striegelſchachtmauer ei-<lb/>
nen kleinen uͤberſpringenden Bogen, den man<lb/>
nachher ganz fuͤr ſich mit Waſſermoͤrtel und Bruch-<lb/>ſteinen, (beſſer noch mit eigentlich dazu ausgehaue-<lb/>
nen Steinen) ausmauert und verſchließt. Dieß<lb/>
hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden<lb/>
der Striegelſchachtmauer, das Gerenne verſchlieſ-<lb/>ſen, und die vorhandenen Oeffnungen verſtopfen<lb/>
kann.</p><lb/><p>Rund um die Striegelſchachtmauer herum<lb/>
wird, wie bei den mit Holz ausgeſetzten Striegel-<lb/>ſchaͤchten, gleich von der Sohle des Dammes her-<lb/>
auf, zuerſt eine 18 Zoll breite Schicht des beſten<lb/>
Raſens gelegt, und dieſer recht feſt unter ſich und<lb/>
an die Mauer angeſtampft. Hinter dieſe Raſen-<lb/>ſchicht ſetzt man wieder eine zweite von Thon oder<lb/>
gutem Leimen, welche eben ſo wie die vorige be-<lb/>
handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſen,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[306/0316]
§. 144.
Da wo das Striegelgerenne vermauert wird,
muß man ſich vorzuͤglich, großer und ganzer Plat-
ten bedienen, die nicht leicht zerſpringen, auch
keine Riſſe haben, und die Steine ſo dicht, als es
geſchehn kann, an das Gerenne anzwaͤngen.
Die etwanigen Ritzen verſtopft man noch be-
ſtens mit gutem Thone, weit beſſer mit Waſſermoͤr-
tel, den man an dieſer Stelle nie weglaſſen ſollte.
Man mauert auch wohl zu dieſem Behufe, (wel-
ches ſehr gut gethan iſt) uͤber das Striegelgerenne
vorn und hinten, in der Striegelſchachtmauer ei-
nen kleinen uͤberſpringenden Bogen, den man
nachher ganz fuͤr ſich mit Waſſermoͤrtel und Bruch-
ſteinen, (beſſer noch mit eigentlich dazu ausgehaue-
nen Steinen) ausmauert und verſchließt. Dieß
hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden
der Striegelſchachtmauer, das Gerenne verſchlieſ-
ſen, und die vorhandenen Oeffnungen verſtopfen
kann.
Rund um die Striegelſchachtmauer herum
wird, wie bei den mit Holz ausgeſetzten Striegel-
ſchaͤchten, gleich von der Sohle des Dammes her-
auf, zuerſt eine 18 Zoll breite Schicht des beſten
Raſens gelegt, und dieſer recht feſt unter ſich und
an die Mauer angeſtampft. Hinter dieſe Raſen-
ſchicht ſetzt man wieder eine zweite von Thon oder
gutem Leimen, welche eben ſo wie die vorige be-
handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-
ſen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/316>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.