Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 144.

Da wo das Striegelgerenne vermauert wird,
muß man sich vorzüglich, großer und ganzer Plat-
ten bedienen, die nicht leicht zerspringen, auch
keine Risse haben, und die Steine so dicht, als es
geschehn kann, an das Gerenne anzwängen.

Die etwanigen Ritzen verstopft man noch be-
stens mit gutem Thone, weit besser mit Wassermör-
tel, den man an dieser Stelle nie weglassen sollte.
Man mauert auch wohl zu diesem Behufe, (wel-
ches sehr gut gethan ist) über das Striegelgerenne
vorn und hinten, in der Striegelschachtmauer ei-
nen kleinen überspringenden Bogen, den man
nachher ganz für sich mit Wassermörtel und Bruch-
steinen, (besser noch mit eigentlich dazu ausgehaue-
nen Steinen) ausmauert und verschließt. Dieß
hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden
der Striegelschachtmauer, das Gerenne verschlies-
sen, und die vorhandenen Oeffnungen verstopfen
kann.

Rund um die Striegelschachtmauer herum
wird, wie bei den mit Holz ausgesetzten Striegel-
schächten, gleich von der Sohle des Dammes her-
auf, zuerst eine 18 Zoll breite Schicht des besten
Rasens gelegt, und dieser recht fest unter sich und
an die Mauer angestampft. Hinter diese Rasen-
schicht setzt man wieder eine zweite von Thon oder
gutem Leimen, welche eben so wie die vorige be-
handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-

sen,
§. 144.

Da wo das Striegelgerenne vermauert wird,
muß man ſich vorzuͤglich, großer und ganzer Plat-
ten bedienen, die nicht leicht zerſpringen, auch
keine Riſſe haben, und die Steine ſo dicht, als es
geſchehn kann, an das Gerenne anzwaͤngen.

Die etwanigen Ritzen verſtopft man noch be-
ſtens mit gutem Thone, weit beſſer mit Waſſermoͤr-
tel, den man an dieſer Stelle nie weglaſſen ſollte.
Man mauert auch wohl zu dieſem Behufe, (wel-
ches ſehr gut gethan iſt) uͤber das Striegelgerenne
vorn und hinten, in der Striegelſchachtmauer ei-
nen kleinen uͤberſpringenden Bogen, den man
nachher ganz fuͤr ſich mit Waſſermoͤrtel und Bruch-
ſteinen, (beſſer noch mit eigentlich dazu ausgehaue-
nen Steinen) ausmauert und verſchließt. Dieß
hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden
der Striegelſchachtmauer, das Gerenne verſchlieſ-
ſen, und die vorhandenen Oeffnungen verſtopfen
kann.

Rund um die Striegelſchachtmauer herum
wird, wie bei den mit Holz ausgeſetzten Striegel-
ſchaͤchten, gleich von der Sohle des Dammes her-
auf, zuerſt eine 18 Zoll breite Schicht des beſten
Raſens gelegt, und dieſer recht feſt unter ſich und
an die Mauer angeſtampft. Hinter dieſe Raſen-
ſchicht ſetzt man wieder eine zweite von Thon oder
gutem Leimen, welche eben ſo wie die vorige be-
handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-

ſen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0316" n="306"/>
            <div n="4">
              <head>§. 144.</head><lb/>
              <p>Da wo das Striegelgerenne vermauert wird,<lb/>
muß man &#x017F;ich vorzu&#x0364;glich, großer und ganzer Plat-<lb/>
ten bedienen, die nicht leicht zer&#x017F;pringen, auch<lb/>
keine Ri&#x017F;&#x017F;e haben, und die Steine &#x017F;o dicht, als es<lb/>
ge&#x017F;chehn kann, an das Gerenne anzwa&#x0364;ngen.</p><lb/>
              <p>Die etwanigen Ritzen ver&#x017F;topft man noch be-<lb/>
&#x017F;tens mit gutem Thone, weit be&#x017F;&#x017F;er mit Wa&#x017F;&#x017F;ermo&#x0364;r-<lb/>
tel, den man an die&#x017F;er Stelle nie wegla&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollte.<lb/>
Man mauert auch wohl zu die&#x017F;em Behufe, (wel-<lb/>
ches &#x017F;ehr gut gethan i&#x017F;t) u&#x0364;ber das Striegelgerenne<lb/>
vorn und hinten, in der Striegel&#x017F;chachtmauer ei-<lb/>
nen kleinen u&#x0364;ber&#x017F;pringenden Bogen, den man<lb/>
nachher ganz fu&#x0364;r &#x017F;ich mit Wa&#x017F;&#x017F;ermo&#x0364;rtel und Bruch-<lb/>
&#x017F;teinen, (be&#x017F;&#x017F;er noch mit eigentlich dazu ausgehaue-<lb/>
nen Steinen) ausmauert und ver&#x017F;chließt. Dieß<lb/>
hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden<lb/>
der Striegel&#x017F;chachtmauer, das Gerenne ver&#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, und die vorhandenen Oeffnungen ver&#x017F;topfen<lb/>
kann.</p><lb/>
              <p>Rund um die Striegel&#x017F;chachtmauer herum<lb/>
wird, wie bei den mit Holz ausge&#x017F;etzten Striegel-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;chten, gleich von der Sohle des Dammes her-<lb/>
auf, zuer&#x017F;t eine 18 Zoll breite Schicht des be&#x017F;ten<lb/>
Ra&#x017F;ens gelegt, und die&#x017F;er recht fe&#x017F;t unter &#x017F;ich und<lb/>
an die Mauer ange&#x017F;tampft. Hinter die&#x017F;e Ra&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chicht &#x017F;etzt man wieder eine zweite von Thon oder<lb/>
gutem Leimen, welche eben &#x017F;o wie die vorige be-<lb/>
handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0316] §. 144. Da wo das Striegelgerenne vermauert wird, muß man ſich vorzuͤglich, großer und ganzer Plat- ten bedienen, die nicht leicht zerſpringen, auch keine Riſſe haben, und die Steine ſo dicht, als es geſchehn kann, an das Gerenne anzwaͤngen. Die etwanigen Ritzen verſtopft man noch be- ſtens mit gutem Thone, weit beſſer mit Waſſermoͤr- tel, den man an dieſer Stelle nie weglaſſen ſollte. Man mauert auch wohl zu dieſem Behufe, (wel- ches ſehr gut gethan iſt) uͤber das Striegelgerenne vorn und hinten, in der Striegelſchachtmauer ei- nen kleinen uͤberſpringenden Bogen, den man nachher ganz fuͤr ſich mit Waſſermoͤrtel und Bruch- ſteinen, (beſſer noch mit eigentlich dazu ausgehaue- nen Steinen) ausmauert und verſchließt. Dieß hat den Vortheil, daß man immer ohne Schaden der Striegelſchachtmauer, das Gerenne verſchlieſ- ſen, und die vorhandenen Oeffnungen verſtopfen kann. Rund um die Striegelſchachtmauer herum wird, wie bei den mit Holz ausgeſetzten Striegel- ſchaͤchten, gleich von der Sohle des Dammes her- auf, zuerſt eine 18 Zoll breite Schicht des beſten Raſens gelegt, und dieſer recht feſt unter ſich und an die Mauer angeſtampft. Hinter dieſe Raſen- ſchicht ſetzt man wieder eine zweite von Thon oder gutem Leimen, welche eben ſo wie die vorige be- handelt wird. Beide Schichten, Thon und Ra- ſen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/316
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/316>, abgerufen am 21.11.2024.