gezogenem Striegel entsteht, und oftmals sehr hef- tig wird, der Mauer und dem Striegelschachte Nachtheil bringen, wofern sie nicht eine genugsame Stärke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be- trächtliche Dicke hat, kann überdieß ihre innere Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo- durch die Festigkeit allemal gewinnt.
Gesetzt also auch, daß die Mauer etwas weni- ges zu stark würde, so hat man doch alsdann die Vermuthung, für Unfällen und Besorgnissen ziem- lich gesichert zu seyn. Die hier angegebene Dicke ist aber auch durch die Erfahrung als tauglich be- funden, und aus diesem Grunde immer zu bil- ligen.
§. 140.
Ein solcher gemauerter Striegelschacht bedarf aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß sein Fundament muß mit Vorsicht und Fleiße an- gelegt werden, da die Last des Striegelschachtes, der auf dasselbe zu ruhen kommt, nicht klein ist. Wenn aber dieß Fundament sich nur einigermaßen merklich senkte, so würde die Striegelschachtmauer ohnfehlbar, selbst bei der besten Struktur, Risse be- kommen, und schadhaft werden. Nun fragt sichs, wie man dieß Fundament von Steinen oder von Thon und Rasen machen könne, daß es Halt be- komme?
Der Boden oder die Sohle des Grund- grabens mögen, um einen sichern Grund für die
Strie-
T 5
gezogenem Striegel entſteht, und oftmals ſehr hef- tig wird, der Mauer und dem Striegelſchachte Nachtheil bringen, wofern ſie nicht eine genugſame Staͤrke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be- traͤchtliche Dicke hat, kann uͤberdieß ihre innere Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo- durch die Feſtigkeit allemal gewinnt.
Geſetzt alſo auch, daß die Mauer etwas weni- ges zu ſtark wuͤrde, ſo hat man doch alsdann die Vermuthung, fuͤr Unfaͤllen und Beſorgniſſen ziem- lich geſichert zu ſeyn. Die hier angegebene Dicke iſt aber auch durch die Erfahrung als tauglich be- funden, und aus dieſem Grunde immer zu bil- ligen.
§. 140.
Ein ſolcher gemauerter Striegelſchacht bedarf aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß ſein Fundament muß mit Vorſicht und Fleiße an- gelegt werden, da die Laſt des Striegelſchachtes, der auf daſſelbe zu ruhen kommt, nicht klein iſt. Wenn aber dieß Fundament ſich nur einigermaßen merklich ſenkte, ſo wuͤrde die Striegelſchachtmauer ohnfehlbar, ſelbſt bei der beſten Struktur, Riſſe be- kommen, und ſchadhaft werden. Nun fragt ſichs, wie man dieß Fundament von Steinen oder von Thon und Raſen machen koͤnne, daß es Halt be- komme?
Der Boden oder die Sohle des Grund- grabens moͤgen, um einen ſichern Grund fuͤr die
Strie-
T 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0307"n="297"/>
gezogenem Striegel entſteht, und oftmals ſehr hef-<lb/>
tig wird, der Mauer und dem Striegelſchachte<lb/>
Nachtheil bringen, wofern ſie nicht eine genugſame<lb/>
Staͤrke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be-<lb/>
traͤchtliche Dicke hat, kann uͤberdieß ihre innere<lb/>
Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo-<lb/>
durch die Feſtigkeit allemal gewinnt.</p><lb/><p>Geſetzt alſo auch, daß die Mauer etwas weni-<lb/>
ges zu ſtark wuͤrde, ſo hat man doch alsdann die<lb/>
Vermuthung, fuͤr Unfaͤllen und Beſorgniſſen ziem-<lb/>
lich geſichert zu ſeyn. Die hier angegebene Dicke<lb/>
iſt aber auch durch die Erfahrung als tauglich be-<lb/>
funden, und aus dieſem Grunde immer zu bil-<lb/>
ligen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 140.</head><lb/><p>Ein ſolcher gemauerter Striegelſchacht bedarf<lb/>
aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß<lb/>ſein Fundament muß mit Vorſicht und Fleiße an-<lb/>
gelegt werden, da die Laſt des Striegelſchachtes,<lb/>
der auf daſſelbe zu ruhen kommt, nicht klein iſt.<lb/>
Wenn aber dieß Fundament ſich nur einigermaßen<lb/>
merklich ſenkte, ſo wuͤrde die Striegelſchachtmauer<lb/>
ohnfehlbar, ſelbſt bei der beſten Struktur, Riſſe be-<lb/>
kommen, und ſchadhaft werden. Nun fragt ſichs,<lb/>
wie man dieß Fundament von Steinen oder von<lb/>
Thon und Raſen machen koͤnne, daß es Halt be-<lb/>
komme?</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Boden</hi> oder die <hirendition="#g">Sohle des Grund-<lb/>
grabens</hi> moͤgen, um einen ſichern Grund fuͤr die<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Strie-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[297/0307]
gezogenem Striegel entſteht, und oftmals ſehr hef-
tig wird, der Mauer und dem Striegelſchachte
Nachtheil bringen, wofern ſie nicht eine genugſame
Staͤrke erhalten. Bei einer Mauer, die eine be-
traͤchtliche Dicke hat, kann uͤberdieß ihre innere
Verbindung vortheilhafter bewirkt werden, wo-
durch die Feſtigkeit allemal gewinnt.
Geſetzt alſo auch, daß die Mauer etwas weni-
ges zu ſtark wuͤrde, ſo hat man doch alsdann die
Vermuthung, fuͤr Unfaͤllen und Beſorgniſſen ziem-
lich geſichert zu ſeyn. Die hier angegebene Dicke
iſt aber auch durch die Erfahrung als tauglich be-
funden, und aus dieſem Grunde immer zu bil-
ligen.
§. 140.
Ein ſolcher gemauerter Striegelſchacht bedarf
aber im Grundgraben eines Fundamentes. Dieß
ſein Fundament muß mit Vorſicht und Fleiße an-
gelegt werden, da die Laſt des Striegelſchachtes,
der auf daſſelbe zu ruhen kommt, nicht klein iſt.
Wenn aber dieß Fundament ſich nur einigermaßen
merklich ſenkte, ſo wuͤrde die Striegelſchachtmauer
ohnfehlbar, ſelbſt bei der beſten Struktur, Riſſe be-
kommen, und ſchadhaft werden. Nun fragt ſichs,
wie man dieß Fundament von Steinen oder von
Thon und Raſen machen koͤnne, daß es Halt be-
komme?
Der Boden oder die Sohle des Grund-
grabens moͤgen, um einen ſichern Grund fuͤr die
Strie-
T 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/307>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.