nes durch das Gitter selbst verstopft werde. Denn wenn das Gitter loßgerissen, und in das Gerenne hineingetrieben würde, dürfte es solches bald ver- sprögeln, und durch den sich davor anhäu- fenden Schlamm und andern Unrath, das Ge- renne ganz ausfüllen. Wenn solch ein Unfall pas- sirt, muß man den Teich sehr stark ziehn, ob die Gewalt des Wassers das Gitter u. s. w. heraus- treiben will, und von außen von der Rückenseite durch eine lange Stange nachzuhelfen suchen.
§. 127.
Auf die nemliche Art, wie bei hölzernen, wer- den auch in steinernen Gerennen die Zapfenlöcher eingearbeitet, so auch nach der oben verlangten Form. Für das Zapfenloch selbst, hauet man entweder den Stein aus dem Ganzen so aus, daß er eine gewöhnliche viereckte Rinne bildet, und also gar kein Deckel nöthig wird, da dieser so sehr leicht beschädigt werden kann, und bei weitem nicht so leicht zu repariren ist, als bei hölzernen Geren- nen, -- oder man hauet eine gewöhnliche Rinne nur aus einem so großen Stücke Stein aus, als man es bekommen kann, giebt ihm einen gleich großen einzigen Deckel, und legt solchen unten hin, die steinerne Rinne dagegen oben drauf, so daß der Boden oben zu liegen kommt. In diesen Boden arbeitet man alsdann das Zapfenloch ein.
Die Zapfenlöcher müssen genau durch den Za- pfen verschlossen werden können. Sind diese Za-
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nes durch das Gitter ſelbſt verſtopft werde. Denn wenn das Gitter loßgeriſſen, und in das Gerenne hineingetrieben wuͤrde, duͤrfte es ſolches bald ver- ſproͤgeln, und durch den ſich davor anhaͤu- fenden Schlamm und andern Unrath, das Ge- renne ganz ausfuͤllen. Wenn ſolch ein Unfall paſ- ſirt, muß man den Teich ſehr ſtark ziehn, ob die Gewalt des Waſſers das Gitter u. ſ. w. heraus- treiben will, und von außen von der Ruͤckenſeite durch eine lange Stange nachzuhelfen ſuchen.
§. 127.
Auf die nemliche Art, wie bei hoͤlzernen, wer- den auch in ſteinernen Gerennen die Zapfenloͤcher eingearbeitet, ſo auch nach der oben verlangten Form. Fuͤr das Zapfenloch ſelbſt, hauet man entweder den Stein aus dem Ganzen ſo aus, daß er eine gewoͤhnliche viereckte Rinne bildet, und alſo gar kein Deckel noͤthig wird, da dieſer ſo ſehr leicht beſchaͤdigt werden kann, und bei weitem nicht ſo leicht zu repariren iſt, als bei hoͤlzernen Geren- nen, — oder man hauet eine gewoͤhnliche Rinne nur aus einem ſo großen Stuͤcke Stein aus, als man es bekommen kann, giebt ihm einen gleich großen einzigen Deckel, und legt ſolchen unten hin, die ſteinerne Rinne dagegen oben drauf, ſo daß der Boden oben zu liegen kommt. In dieſen Boden arbeitet man alsdann das Zapfenloch ein.
Die Zapfenloͤcher muͤſſen genau durch den Za- pfen verſchloſſen werden koͤnnen. Sind dieſe Za-
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nes durch das Gitter ſelbſt verſtopft werde. Denn
wenn das Gitter loßgeriſſen, und in das Gerenne
hineingetrieben wuͤrde, duͤrfte es ſolches bald ver-
ſproͤgeln, und durch den ſich davor anhaͤu-
fenden Schlamm und andern Unrath, das Ge-
renne ganz ausfuͤllen. Wenn ſolch ein Unfall paſ-
ſirt, muß man den Teich ſehr ſtark ziehn, ob die
Gewalt des Waſſers das Gitter u. ſ. w. heraus-
treiben will, und von außen von der Ruͤckenſeite
durch eine lange Stange nachzuhelfen ſuchen.
§. 127.
Auf die nemliche Art, wie bei hoͤlzernen, wer-
den auch in ſteinernen Gerennen die Zapfenloͤcher
eingearbeitet, ſo auch nach der oben verlangten
Form. Fuͤr das Zapfenloch ſelbſt, hauet man
entweder den Stein aus dem Ganzen ſo aus, daß
er eine gewoͤhnliche viereckte Rinne bildet, und
alſo gar kein Deckel noͤthig wird, da dieſer ſo ſehr
leicht beſchaͤdigt werden kann, und bei weitem nicht
ſo leicht zu repariren iſt, als bei hoͤlzernen Geren-
nen, — oder man hauet eine gewoͤhnliche Rinne
nur aus einem ſo großen Stuͤcke Stein aus, als
man es bekommen kann, giebt ihm einen gleich
großen einzigen Deckel, und legt ſolchen unten
hin, die ſteinerne Rinne dagegen oben drauf, ſo
daß der Boden oben zu liegen kommt. In dieſen
Boden arbeitet man alsdann das Zapfenloch ein.
Die Zapfenloͤcher muͤſſen genau durch den Za-
pfen verſchloſſen werden koͤnnen. Sind dieſe Za-
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/281>, abgerufen am 21.11.2024.
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