Wegen der Grundgerenne merke man schlüßlich noch dieses: Wären gar keine Bäume von einer sol- chen Stärke zu haben, daß sie die benöthigte Aus- höhlungsweite und erforderliche Dicke der Backen verstatteten, und man wollte doch auch keine steiner- nen Gerenne nehmen, so kann man diese Gerenne aus geschnittenen Bohlen zusammensetzen, welche die benöthigte Dicke haben. Man sieht gleich ein, daß diese sehr sorgfältig gearbeitet seyn, und Stück- weise auf, unter, und an einander verwahrt wer- den müssen. Dieß überhaupt zu bewerkstelligen, verfährt man mit ihnen auf gleiche Weise, wie vor- hin bei den Deckeln ist gezeigt worden, legt erst die Bodenbohle, dann auf solche die Seitenbohlen, über diese endlich die Deckelbohle. Die vorherge- hende wird allezeit in die folgende unterwärts gele- gene, eingelassen, und unter jeden Wechsel kommt eine Unterlage. Da wo die Seitenbohlen auf die Bodenbohle aufzuliegen kommen, muß letztere et- was ausgefalzt seyn, so schließt alles besser an; das Nämliche muß auch mit dem Deckel geschehn. Zu mehrerer Sicherheit legt man in bestimmten Wei- ten (gemeiniglich so weit als die Bohlen lang sind) eiserne Ringe um sie, die man vermöge eiserner Splitter, nach Belieben mehr oder weniger veren- gen und anziehn kann. Die Ringe müssen zu dem Ende so gemacht werden, daß sie aus 2 Stücken bestehen, aus einem, welches unter das Gerenne und
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§. 115.
Wegen der Grundgerenne merke man ſchluͤßlich noch dieſes: Waͤren gar keine Baͤume von einer ſol- chen Staͤrke zu haben, daß ſie die benoͤthigte Aus- hoͤhlungsweite und erforderliche Dicke der Backen verſtatteten, und man wollte doch auch keine ſteiner- nen Gerenne nehmen, ſo kann man dieſe Gerenne aus geſchnittenen Bohlen zuſammenſetzen, welche die benoͤthigte Dicke haben. Man ſieht gleich ein, daß dieſe ſehr ſorgfaͤltig gearbeitet ſeyn, und Stuͤck- weiſe auf, unter, und an einander verwahrt wer- den muͤſſen. Dieß uͤberhaupt zu bewerkſtelligen, verfaͤhrt man mit ihnen auf gleiche Weiſe, wie vor- hin bei den Deckeln iſt gezeigt worden, legt erſt die Bodenbohle, dann auf ſolche die Seitenbohlen, uͤber dieſe endlich die Deckelbohle. Die vorherge- hende wird allezeit in die folgende unterwaͤrts gele- gene, eingelaſſen, und unter jeden Wechſel kommt eine Unterlage. Da wo die Seitenbohlen auf die Bodenbohle aufzuliegen kommen, muß letztere et- was ausgefalzt ſeyn, ſo ſchließt alles beſſer an; das Naͤmliche muß auch mit dem Deckel geſchehn. Zu mehrerer Sicherheit legt man in beſtimmten Wei- ten (gemeiniglich ſo weit als die Bohlen lang ſind) eiſerne Ringe um ſie, die man vermoͤge eiſerner Splitter, nach Belieben mehr oder weniger veren- gen und anziehn kann. Die Ringe muͤſſen zu dem Ende ſo gemacht werden, daß ſie aus 2 Stuͤcken beſtehen, aus einem, welches unter das Gerenne und
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§. 115.
Wegen der Grundgerenne merke man ſchluͤßlich
noch dieſes: Waͤren gar keine Baͤume von einer ſol-
chen Staͤrke zu haben, daß ſie die benoͤthigte Aus-
hoͤhlungsweite und erforderliche Dicke der Backen
verſtatteten, und man wollte doch auch keine ſteiner-
nen Gerenne nehmen, ſo kann man dieſe Gerenne
aus geſchnittenen Bohlen zuſammenſetzen, welche
die benoͤthigte Dicke haben. Man ſieht gleich ein,
daß dieſe ſehr ſorgfaͤltig gearbeitet ſeyn, und Stuͤck-
weiſe auf, unter, und an einander verwahrt wer-
den muͤſſen. Dieß uͤberhaupt zu bewerkſtelligen,
verfaͤhrt man mit ihnen auf gleiche Weiſe, wie vor-
hin bei den Deckeln iſt gezeigt worden, legt erſt
die Bodenbohle, dann auf ſolche die Seitenbohlen,
uͤber dieſe endlich die Deckelbohle. Die vorherge-
hende wird allezeit in die folgende unterwaͤrts gele-
gene, eingelaſſen, und unter jeden Wechſel kommt
eine Unterlage. Da wo die Seitenbohlen auf die
Bodenbohle aufzuliegen kommen, muß letztere et-
was ausgefalzt ſeyn, ſo ſchließt alles beſſer an;
das Naͤmliche muß auch mit dem Deckel geſchehn. Zu
mehrerer Sicherheit legt man in beſtimmten Wei-
ten (gemeiniglich ſo weit als die Bohlen lang ſind)
eiſerne Ringe um ſie, die man vermoͤge eiſerner
Splitter, nach Belieben mehr oder weniger veren-
gen und anziehn kann. Die Ringe muͤſſen zu dem
Ende ſo gemacht werden, daß ſie aus 2 Stuͤcken
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/256>, abgerufen am 21.11.2024.
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