beruht hiebei auf guter Wahl und richtiger Dispo- sition der Arbeiter und Forderungs-Mittel. Diesen Stücken wollen wir etwas nähere Aufmerk- samkeit gönnen.
§. 75.
Man wird sich bei der Wahl seiner Arbeiter sehr glücklich zu schätzen haben, wenn man unter dem vorhandenen Corps von Arbeitern, im Durch- schnitte etwa 1/3 träge und ungeschickte, die andern dagegen als fleißige und brauchbare Arbeiter auf- weisen kann. Die Erfahrung widerlegt nur zu gründlich, was man von lauter fleißigen und brauchbaren Arbeitern sich einbilden oder rühmen mag. Man wird bei aller Aufmerksamkeit dennoch fast täglich, wenigstens etwas hintergangen, wie man bald gewahr werden kann, wenn man nur Sammelplätze von vielen Arbeitern besuchen und beobachten will. Ueberdieß nöthigen sehr oft Um- stände, daß man gar so streng nicht seyn darf, und die Leute nehmen muß, wie sie zu haben sind, z. E. in der Erndtezeit, wo viele Personen die Arbeit verlassen, und aufs Feld gehn.
Ueberhaupt hat man in Ansehung des Fleißes der Leute dahin zu sehn, daß man sie eines Theils nicht selbst faul mache, andern Theils, daß man die Trägern in thatigern Zustand setze. Beides kann leicht geschehen.
Wenn man eine Menge von Leuten hat anlegen müssen; so werden die fleißigen Arbeiter, wie über-
haupt,
beruht hiebei auf guter Wahl und richtiger Dispo- ſition der Arbeiter und Forderungs-Mittel. Dieſen Stuͤcken wollen wir etwas naͤhere Aufmerk- ſamkeit goͤnnen.
§. 75.
Man wird ſich bei der Wahl ſeiner Arbeiter ſehr gluͤcklich zu ſchaͤtzen haben, wenn man unter dem vorhandenen Corps von Arbeitern, im Durch- ſchnitte etwa ⅓ traͤge und ungeſchickte, die andern dagegen als fleißige und brauchbare Arbeiter auf- weiſen kann. Die Erfahrung widerlegt nur zu gruͤndlich, was man von lauter fleißigen und brauchbaren Arbeitern ſich einbilden oder ruͤhmen mag. Man wird bei aller Aufmerkſamkeit dennoch faſt taͤglich, wenigſtens etwas hintergangen, wie man bald gewahr werden kann, wenn man nur Sammelplaͤtze von vielen Arbeitern beſuchen und beobachten will. Ueberdieß noͤthigen ſehr oft Um- ſtaͤnde, daß man gar ſo ſtreng nicht ſeyn darf, und die Leute nehmen muß, wie ſie zu haben ſind, z. E. in der Erndtezeit, wo viele Perſonen die Arbeit verlaſſen, und aufs Feld gehn.
Ueberhaupt hat man in Anſehung des Fleißes der Leute dahin zu ſehn, daß man ſie eines Theils nicht ſelbſt faul mache, andern Theils, daß man die Traͤgern in thatigern Zuſtand ſetze. Beides kann leicht geſchehen.
Wenn man eine Menge von Leuten hat anlegen muͤſſen; ſo werden die fleißigen Arbeiter, wie uͤber-
haupt,
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beruht hiebei auf guter Wahl und richtiger Dispo-
ſition der Arbeiter und Forderungs-Mittel.
Dieſen Stuͤcken wollen wir etwas naͤhere Aufmerk-
ſamkeit goͤnnen.
§. 75.
Man wird ſich bei der Wahl ſeiner Arbeiter
ſehr gluͤcklich zu ſchaͤtzen haben, wenn man unter
dem vorhandenen Corps von Arbeitern, im Durch-
ſchnitte etwa ⅓ traͤge und ungeſchickte, die andern
dagegen als fleißige und brauchbare Arbeiter auf-
weiſen kann. Die Erfahrung widerlegt nur zu
gruͤndlich, was man von lauter fleißigen und
brauchbaren Arbeitern ſich einbilden oder ruͤhmen
mag. Man wird bei aller Aufmerkſamkeit dennoch
faſt taͤglich, wenigſtens etwas hintergangen, wie
man bald gewahr werden kann, wenn man nur
Sammelplaͤtze von vielen Arbeitern beſuchen und
beobachten will. Ueberdieß noͤthigen ſehr oft Um-
ſtaͤnde, daß man gar ſo ſtreng nicht ſeyn darf, und
die Leute nehmen muß, wie ſie zu haben ſind, z. E.
in der Erndtezeit, wo viele Perſonen die Arbeit
verlaſſen, und aufs Feld gehn.
Ueberhaupt hat man in Anſehung des Fleißes
der Leute dahin zu ſehn, daß man ſie eines Theils
nicht ſelbſt faul mache, andern Theils, daß man
die Traͤgern in thatigern Zuſtand ſetze. Beides
kann leicht geſchehen.
Wenn man eine Menge von Leuten hat anlegen
muͤſſen; ſo werden die fleißigen Arbeiter, wie uͤber-
haupt,
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/168>, abgerufen am 21.11.2024.
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