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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

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Herrn erkennet) weil sie sagt: ich schwöre wie
ein Landsknecht.
(*) - - Jch darf nicht sa-
gen: bei meiner Seele! oder so wahr ich seelig
zu werden gedenke! Was das wunderlich ist,
Bruder! will sie denn nicht, daß ich denken
soll, ich habe eine Kostbare Seele, so wol als
sie? - - Wenn sie glaubt, daß für mich keine
Hofnung ist, seelig zu werden, was den Teu-
fel! - - (wieder ein Wort, das sie nicht leiden
kann!) nimmt sie sich denn vor, mich zu bekeh-
ren! Siehest du, so wird mir kein einziger feu-
riger Ausdruck verstattet!

Was kann man mit einem u. s. w.

Th. III. S. 157. L. 14. nach den Worten:
Herzen gegeben wird.

Du siehest also wol, Bruder, es ist hohe Zeit,
meine Maasregeln zu verändern. Jch muß
noch wol etwas stärkere Schritte zur Gottes-
furcht
thun, als ich mir vorgenommen hatte.

Wie traurig würde es seyn, wenn ich nach
diesem allen so wol ihre Person als ihre gute
Meinung von mir verlieren sollte! Das wür-
de das einzige mal seyn, da mich eine nähere
Bekanntschaft, ohne das ich etwas gewagt, oder
einen Argwohn gegeben hätte, jemals in eines
Frauenzimmers Gewogenheit herunter sezte!
Eine verfluchte Demüthigung! - - Das ist aus-
gemacht, ich habe keinen Vorwand, sie zu hal-

ten,
(*) Siehe Th. III. S. 74.
C 3



Herrn erkennet) weil ſie ſagt: ich ſchwoͤre wie
ein Landsknecht.
(*) ‒ ‒ Jch darf nicht ſa-
gen: bei meiner Seele! oder ſo wahr ich ſeelig
zu werden gedenke! Was das wunderlich iſt,
Bruder! will ſie denn nicht, daß ich denken
ſoll, ich habe eine Koſtbare Seele, ſo wol als
ſie? ‒ ‒ Wenn ſie glaubt, daß fuͤr mich keine
Hofnung iſt, ſeelig zu werden, was den Teu-
fel! ‒ ‒ (wieder ein Wort, das ſie nicht leiden
kann!) nimmt ſie ſich denn vor, mich zu bekeh-
ren! Sieheſt du, ſo wird mir kein einziger feu-
riger Ausdruck verſtattet!

Was kann man mit einem u. ſ. w.

Th. III. S. 157. L. 14. nach den Worten:
Herzen gegeben wird.

Du ſieheſt alſo wol, Bruder, es iſt hohe Zeit,
meine Maasregeln zu veraͤndern. Jch muß
noch wol etwas ſtaͤrkere Schritte zur Gottes-
furcht
thun, als ich mir vorgenommen hatte.

Wie traurig wuͤrde es ſeyn, wenn ich nach
dieſem allen ſo wol ihre Perſon als ihre gute
Meinung von mir verlieren ſollte! Das wuͤr-
de das einzige mal ſeyn, da mich eine naͤhere
Bekanntſchaft, ohne das ich etwas gewagt, oder
einen Argwohn gegeben haͤtte, jemals in eines
Frauenzimmers Gewogenheit herunter ſezte!
Eine verfluchte Demuͤthigung! ‒ ‒ Das iſt aus-
gemacht, ich habe keinen Vorwand, ſie zu hal-

ten,
(*) Siehe Th. III. S. 74.
C 3
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[37/0045] Herrn erkennet) weil ſie ſagt: ich ſchwoͤre wie ein Landsknecht. (*) ‒ ‒ Jch darf nicht ſa- gen: bei meiner Seele! oder ſo wahr ich ſeelig zu werden gedenke! Was das wunderlich iſt, Bruder! will ſie denn nicht, daß ich denken ſoll, ich habe eine Koſtbare Seele, ſo wol als ſie? ‒ ‒ Wenn ſie glaubt, daß fuͤr mich keine Hofnung iſt, ſeelig zu werden, was den Teu- fel! ‒ ‒ (wieder ein Wort, das ſie nicht leiden kann!) nimmt ſie ſich denn vor, mich zu bekeh- ren! Sieheſt du, ſo wird mir kein einziger feu- riger Ausdruck verſtattet! Was kann man mit einem u. ſ. w. Th. III. S. 157. L. 14. nach den Worten: Herzen gegeben wird. Du ſieheſt alſo wol, Bruder, es iſt hohe Zeit, meine Maasregeln zu veraͤndern. Jch muß noch wol etwas ſtaͤrkere Schritte zur Gottes- furcht thun, als ich mir vorgenommen hatte. Wie traurig wuͤrde es ſeyn, wenn ich nach dieſem allen ſo wol ihre Perſon als ihre gute Meinung von mir verlieren ſollte! Das wuͤr- de das einzige mal ſeyn, da mich eine naͤhere Bekanntſchaft, ohne das ich etwas gewagt, oder einen Argwohn gegeben haͤtte, jemals in eines Frauenzimmers Gewogenheit herunter ſezte! Eine verfluchte Demuͤthigung! ‒ ‒ Das iſt aus- gemacht, ich habe keinen Vorwand, ſie zu hal- ten, (*) Siehe Th. III. S. 74. C 3

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/45>, abgerufen am 21.12.2024.